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Frimmel, Theodor von [Hrsg.]
Blätter für Gemäldekunde — 7.1911/​1912

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Bd. VII.

Blätter für Gemäldekunde

Seite 79

das Ausführlichste und Beste, was bisher
auf dem Gebiet der Vasari-Kommentie-
rung geleistet worden ist. Angesichts einer
so bedeutenden Leistung, wie sie da vor-
liegt, wäre es kleinlich, einige, wenn auch
begründete Meinungsverschiedenheiten aus-
zukramen, oder gar Druckfehler anzufüh-
ren, die sicher den Herausgeber mehr ver-
drossen haben, als sie den Leser beirren
können. Allerorten spricht durch die kri-
tischen Noten ein besonders kenntnis-
reicher, geistvoller Gelehrter zu uns, der
mit seinen Mitteilungen nicht kargt. Die
kritischen Erörterungen zur Cimabue-Bio-
graphie des Vasari umfassen z. B. mehr
als fünfzig engbedruckte Seiten und dürfen
es beanspruchen, daß man sie in der Tat
als Klärungen vieler Fragen ansehe; Va-
saris phantasievolle Art, ungenaue Über-
lieferungen zu einer Lebensgeschichte auf-
zubauschen, hat, nicht zuletzt in der Vita
des Cimkaue Vieles als Tatsache hinge-
stellt, das vor einer kritischen Prüfung
auf urkundlicher Grundlage nicht stand
hält. Als knappes Ergebnis langwieriger
Studien teilt Frey über Cimabue mit, daß
in den Fresken von Assisi, in den Tafel-
bildern im Louvre und in der Accademia
zu Florenz .,Dokumente seines Schaffens“
vorliegen, die zusammen mit schriftlichen
Nachrichten recht wohl uns in den Stand
setzen, nicht nur Vasaris romanhafte Bio-
graphie zu berichtigen, sondern auch eine
Vorstellung von der Eigenart dieses Mei-
sters zu bilden (S. 461). Was die Zu-
schreibung der Madonna Ruccelai in Santa
Maria novella in Florenz betrifft, so tritt
Frey für Duccio ein, worin ihm heute
gewiß die meisten Bilderleute beistimmen
werden (S. 455).
Auf Gemäldekunde beziehen sich, wie
bekannt, viele Stellen in der Introduzione,
die übrigens nach früheren Ausgaben für
das Fach schon tüchtig ausgenützt ist.
Sicher stehe ich nicht vereirzelt da,
wenn ich dem begonnenen Werk aufrich-
tig bestes Gedeihen und glückliche Voll-
endung wünsche. Fr.
Karl Madsen „Bilieder af Rembrandt
og hans elever i den kgl. malerisamling“

(Kopenhagen und Christiania, 1911, Gyl-
dendalske Boghandel. Nordisk Forlag, kl.-
fol.; reich illustriert.
Dem inhaltreichen Werk des bekannten
dänischen Gelehrten wird nach Möglich-
keit bald eine ausführliche Besprechung
gewidmet werden.
„N e u e Kunst“ herausgegeben von
der Photographischen Gesellschaft
in Berlin. Enthält „Mitteilungen über neu
erscheinende Kunstblätter“.
„Sztuka, miesigcznik illustrowany, pos-
wipcony Sztuce i kulturze“ (vornehm aus-
gestattete, in Lemberg erscheinende Zeit-
schrift).
Die jüngsten Hefte befassen sich mit
vielen Malern und einigen Malerinnen,
wie mit Jan Stanislawski, L. de Laveaux,
Zmurko, Malczewski, Jozef Brand, Broni-
slawa Rychter-Janowska, Jan Matejko,
Grottger und vielen anderen. Unter den
Mitarbeitern seien genannt Chledowski,
T. Rutowski, Al. Czolowski, Jan Wilusz
und Marya Dulgbianca. — Recht er-
wünscht wären kurze Auszüge aus den
wichtigsten Artikeln in irgend einer Welt-
sprache. Die wenigsten Kunstgelehrten
dürften das Polnische so weit beherrschen,
daß sie sich selbst zuverlässige Auszüge
machen könnten.
Repertoire d’a r t et d'archeo-
logie, depouillement des periodiques et
des catalogues des ventes framjais et
etrangers — avec la collaboration de M.
Aubert, G. Caullet, P. Colmant, E. Dacier,
P. Ettinger, A. Fevret, A. Girodie, J.
Mayer, F. Mazerolle, H. Moncel, D. Roche,
O.Tafrali — Secretaire: MarcelAubert.
(Paris, Bibliotheque d’Art et d’Archäo-
logie, Rue Sponteni 19.)
Steht im zweiten Jahrgang und bietet
eine Übersicht über das, was der Titel
verspricht. Das Repertoire d’Art erscheint
als Bestandteil der „Publications pour faci-
liter les etudes d’art en France“ und dürfte
sich zu einem nützlichen Behelf bei
kunstwissenschaftlichen Arbeiten heraus-
bilden.
 
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