Julius Böhler <München> [Hrsg.]: Kunstwerke aus dem Besitz der Staatlichen Museen Berlin: [Ausstellung vom 12. bis 17. April 1937 und 19. bis 31. Mai 1937 ; Versteigerung am 1. und 2. Juni 1937] (München, 1937)

233 DECKELPOKAL aus farblosem Glas mit eingebetteten, roten Spiralfäden.
Schlanke Form. Fußplatte und Kuppa mit eingeschliffenen Linien, Punkten und
Sternen verziert. Im ebenfalls geschliffenen Deckel kommen zu den roten noch
goldene Fäden hinzu.

BÖHMEN, 1. HÄLFTE 18. JAHRH. — Höhe 31,5 cm, Durchmesser 11 cm.

234 DECKELPOKAL aus farblosem Glas mit geschnittenem Dekor. Schaft und
Kuppa nicht abgesetzt. Auf der Wandung der Kuppa zwischen Ranken drei quer*
ovale Felder, darin die Darstellung eines Duells sowie abgekürzte Namen und
Jahreszahlen von 1696 bis 1740. Ferner die Buchstaben L. H. W. Auf der Fuß*
platte, am Lippenrand und auf dem Deckel geschliffener Punktfries. Im Schaft
Luftblasen.

DEUTSCHLAND, UM 1740. — Höhe 25 cm, Durchmesser 11 cm. Tafel 1

235 HOHER POKAL aus farblosem Glas mit geschnittener Darstellung. In einem von
Pflanzenwerk gebildeten Oval, das durch einen gerafften Vorhang zu einer Art
Bühne gestaltet ist, steht ein Harlekin, der in einer Hand eine Männerhose, in der
anderen einen Frauenrock hält. Darüber der Spruch: „In diesen Aufenthaid sind
zwar nur kleine Sachen / so aber in der weldt die grösten wunder machen."
Fuß glatt. Knauf und unterer Teil der Kuppa mit eingeschlossenen Luftblasen
verziert.

LAUENSTEINER HÜTTE, UM 1740. — Höhe 24 cm, Durchmesser 11,5 cm.
Früher Sammlung Figdor-Wien.

236 POKAL MIT WAPPEN aus farblosem Glas mit geschnittenem Dekor. Auf der
becherförmigen Kuppa das Wappen der Landgrafen von Hessen*Darmstadt, von
zwei Löwen gehalten. Am unteren Teil Arkadenfries. Lippenrand vergoldet, dar*
unter Fries aus kleinen, geschliffenen Oliven. Auf der Fußplatte das gleiche Ar*
kadenornament wie an der Kuppa. Schaft balusterförmig, facettiert.
POTSDAM-ZECHLIN, UM 1735. — Höhe 19,4 cm, Durchmesser 10,5 cm. Tafel 15

237 POKAL aus farblosem Glas mit geschnittenem Dekor. Vorn in einer von Pflan*
zenwerk umgebenen Kartusche ein Anker, um dessen Stock sich eine „3" windet
und auf dessen Spitzen je ein von einem Pfeil durchbohrtes, flammendes Herz
steckt. Auf der Rückseite: „die hoffnung und die 3 wirdt machen ein 1 aus zwei".
Glatte Fußplatte. Schaft und unterer Teil der Kuppa querfacettiert.

SACHSEN, UM 1730—40. — Höhe 19,2 cm, Durchmesser 8,9 cm. Tafel 15

238 KELCH aus farblosem Glas mit geschnittenem Dekor. Die zwölfkantige Kuppa
von flachgedrückter Form. Vorn zwischen Rankenwerk ein gekröntes Spiegel*
monogramm „H L". Schaft facettiert. Fußplatte mit eingeschliffenen Ovalen. Am
Rande der Fußplatte und am Lippenrand vorn Dreieckszacken.
RIESENGEBIRGE, UM 1730. — Höhe 15,7 cm, Breite 8,3 cm.

239 WEINGLAS aus farblosem Glas mit geschnittenem Dekor. Spitze, wenig aus*
ladende Kuppa, die im oberen Teil mit Bandwerk und Ranken, im unteren mit
Facetten verziert ist. Im Inneren des etwas facettierten Schaftes rote Spiralfäden.
BÖHMEN, UM 1710. — Höhe 153 cm, Durchmesser 8,0 cm.

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