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Julius Böhler <München> [Hrsg.]
Kunstwerke aus dem Besitz der Staatlichen Museen Berlin: [Ausstellung vom 12. bis 17. April 1937 und 19. bis 31. Mai 1937 ; Versteigerung am 1. und 2. Juni 1937] — München, 1937

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https://doi.org/10.11588/diglit.5155#0059

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332 a, b. THORASCHMUCK, bestehend aus Schild (tass) und Zeigehand (jad), beide
aus Silber. Die massiv silberne Hand mit gekrauster Manschette sitzt an einem
sich etwas verjüngenden Stab, an dessen oberem Ende und in der Mitte sich eine
Kugel befindet. Silberne Kette zum Anhängen. Das Schild bildet einen von einer
gekrönten Kartusche umgebenen, ovalen Buckel, auf dem die hebräische Inschrift
graviert ist: „Geld besiegelt den Ankauf. Dieses Blech und die Hand aus Silber
kaufte ich von dem zum Begräbnis meines seligen Vaters bestimmten Gelde, bei
seinen Lebzeiten im Jahre 5453 (1694). Wurde gemacht von Abraham, Sohn des
Moses Rebenspitz, in Österreich. Und dort wurde ich geboren am Sabbath
25. Adar 5416. Der Name meiner Frau Saide Tochter des sei. Abraham, mein Sohn
Isaak geboren am 8. Schewat 5438, mein Sohn Hirsch geb. 8. Siwan 5451, Gott be*
schütze alle, Amen." (Ubs. A. Figdor.) — An der Hand und der Manschette Fein*
gehaltss und Meisterstempel. (Nicht bei Rosenberg.)

ÖSTERREICH, UM 1700. — Länge des Weisers 23 cm, der Kette 45 cm, Höhe des Schildes 9 cm,
der Kette 56 cm, Breite des Schildes 7,4 cm.
Früher Sammlung Figdor-Wien.

333 FLÄSCHCHEN aus versilbertem Kupfer, oval, nach oben spitz zulaufend mit
angesetztem Hals. Die Wandung mit primitiven Gravierungen bedeckt, einmal
die Darstellung einer Beschneidung, das andere Mal eines Sabbathmahles. Die In-
terieurs durch Fenster und Lampen angedeutet. Zur Aufnahme des Streupulvers
bei Beschneidungen.

JÜDISCHE VOLKSKUNST (DEUTSCHLAND), 18. JAHRH. — Höhe 7,5 cm, Breite 5 cm.
Früher Sammlung Figdor-Wien.

334 HEBRÄISCHER KALENDER für die Jahre 5167 bis 5225 (1406—1465). Pergament
mit roter, grüner und schwarzer Tinte in unpunktierter Quadratschrift geschrien
ben. 13 Blätter zu je acht Spalten von ungefähr 25 bis 30 Zeilen, gefaltet und zu
einem Fächer vereinigt. Auf der Außenseite der einzelnen Blätter der jeweilige
Inhalt angegeben. Blatt 1 enthält folgende Angaben: 1. Für 5167—5225 die Regula
(siman), 2. für die 28 Jahre des Sonnenzyklus den Wochentag, auf den der 1. Ja*
nuar fällt, mit Vermerken für die Schaltjahre, 3. für die 19 Jahre des Mondzyklus
den Tag des Monats Nissan, auf den der 1. April fällt. Blatt 2 enthält die Angabe,
auf welchen Wochentag die einzelnen „Zeichen" der Schaltjahre fallen, Anfänge
der Festtage und der hierfür bestimmten Gebete. Blatt 3 enthält ähnliche Angaben
für die einfachen Jahre. Blatt 4 gibt die Wochenabschnitte der Thora an. Blatt
5—10 enthält die genaue Zeit der Monatsanfänge von 5167—5193. Blatt 11 die An*
gaben über den Jahresumlauf für 5167-—5176 und den Tag des Monats Kislev, an
dem das Gebet für den Regen beginnt. Blatt 12 und 13 enthalten ähnliche An«
gaben für 5177—5196.

ITALIEN 1406. — Länge 12 cm, Breite 3,5 cm.
Früher Sammlung Figdor-Wien.

335 HERZFÖRMIGES MEDAILLON aus Silberfiligran. Die beiden Herzen, die eine
durchbrochene Kapsel bilden, tragen je einen sechsstrahligen Stern (Mögen Do*
vid), in dessen sechseckiger Mittelfläche in erhabenen hebräischen Buchstaben
einmal der Gottesname, das andere Mal das Wort „Schaddai" stehen. Die Spitzen
der Sterne sowie die restlichen Zwickel mit Filigran*Rankenwerk gefüllt. Uber den
Herzen Filigrankrone, die in einer Kugel mit Aufhängering endet.

ITALIEN, 18. JAHRH. — Höhe 10 cm, Breite 5,8 cm.
Früher Sammlung Figdor-Wien.

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