DER KUNSTMARKT — VERSTEIGERUNGEN
Bevorftehende Verweigerungen
BERLIN Am 14. und 15. März 1916 kommt
in RudoiphLepkes Kun ft-Auktions-Haus
der Nachtaß Paut Meyerheims zum Ausgebot.
Der 1. Teil (taut Kataiogl749) enthält die künft-
lerifche Hinterlaßen fchaft des Meifters, eine Samm-
lung alter Gemälde, welche er im Laufe der Jahre
in den Räumen feiner Villa zufammenbrachte, und
zahlreiche Erwer-
bungen und Dedi-
kationen von zeit-
genöffifchen Ma-
lern, die vielfach
mitWidmungenan
den Erblaffer ver-
fehen find. Unter
letzteren befinden
fich fünf prächtige
Werke von Adolf
Menzel, Arbeiten
von Franz Meyer-
heim, Friß Wer-
ner , Franz von
Lenbach, von Carl
Blechen, Gottfried
Schadow, Rofa
Bonheur, Eugen
Bracht und and.
mehr. Die Werke
von Paul Meyer-
heim felbft zer-
fallen in drei Ab-
teilungen: die Öl-
gemälde und 01-
ftudien, worunter
ganz prachtvolle
Stücke, die Aqua-
relle und Paftelle,
und endlich noch
die reichhaltige
Sammlung von
Zeichnungen. Un-
ter den Ölgemäl-
den feien die
prächtigen Tier-
bilder: Löwenbaby, Löwenpaar, Philofoph,
Elefantenliebe, Tiger, Rabe und Hühnerhof
erwähnt, von den Genre- und Landfchafts-
biidern: die ziehenden Zigeuner bei Tarasp, die
Neßeßicker und das Urteil des Paris. Von gro-
ßem Reiz find auch die Studien aus dem Orient,
welche bei Lebzeiten des Meifters das Treppen-
haus der Villa fchmückten. Einen befonderen
Genuß aber gewähren die vor der Natur ge-
fdhaffenen Aquarelle und Zeichnungen, weil hier
die große Meifterfchaft und Beobachtungsgabe
des Künftlers unmittelbar fpricht. Nicht weniger
als 17 Zeichnungen von Eduard Meyerheim, dem
Vater unferes Künftlers, find ebenfalls im Kata-
loge verzeichnet.
Die Sammlung von Gemälden alter Meifter
feßt fich nur aus 35 Nummern zufammen, ent-
hält aber viel des guten und vorzüglichen. Eine
Madonna vom Meifter des heiligen Blutes fdieint
den erftenRang einzunehmen; es folgen präch-
tige Biidniffe von
Palamedesz, B. v.
d. Helft, J. C. Ver-
fpronck, A. Roslin,
Sir P. Lely, Ant.
Coypel, J. M. Nat-
tier(Art), M. An.
de la Tour u. a.,
ferner hervorra-
gende Stilleben
von C. de Heem,
D. Seghers, Rachel
Ruyfch. Fr. W.
Tamm, ein Ge-
flügelftück, das
von D. Wyntrack
undj. Wynantsge-
meinfchaftlich ge-
malt wurde, und
ein großes Ge-
mälde von Jakob
Jordaens, Merkur
und Bacchus dar-
ftellend. Und am
Schluffe kommen
fehr wertvolle Li-
thographien, fo-
wie Steinzeich-
nungen, Holz-
fchnitte und Ra-
dierungen vonAd.
Menzel zum Aus-
gebot. Sämtliche
imKatatog ver-
zeichneten Num-
mern ftammen
ohne Ausnahme
aus dem Befiße von Paul Meyerheim.
Der Gemäldefammlung der 1. Abteilung folgt
am 21. März u. folg. Tage eine 2. Abteilung des
Nachlaßes Meyerheims, umfaßend dieAusftattung
feiner Wohnräume. Der Katalog (Nr. 1750) be-
ginnt mit der großen Abteilung Möbel und Ar-
beiten in Holz, wobei eine Anzahl fehr großer
repräfentativer Schränke meift des 18. Jahrhun-
derts mit dem Stil entfprechenden Einzelmöbeln
an Tifchen und Stühlen befonders erwähnens-
wert ift. Es fchließt an die Abteilung Gobelins
Meifter des Heiligen Blutes: Maria mit dem Kinde
Kat.-Nr. 93 der Verweigerung d. Nachlaßes Pättl Megorheims-Beriin
am 14. und 15. März iti Hud. Lepkcs Kunftauktionshaus zu Berlin
114
Bevorftehende Verweigerungen
BERLIN Am 14. und 15. März 1916 kommt
in RudoiphLepkes Kun ft-Auktions-Haus
der Nachtaß Paut Meyerheims zum Ausgebot.
Der 1. Teil (taut Kataiogl749) enthält die künft-
lerifche Hinterlaßen fchaft des Meifters, eine Samm-
lung alter Gemälde, welche er im Laufe der Jahre
in den Räumen feiner Villa zufammenbrachte, und
zahlreiche Erwer-
bungen und Dedi-
kationen von zeit-
genöffifchen Ma-
lern, die vielfach
mitWidmungenan
den Erblaffer ver-
fehen find. Unter
letzteren befinden
fich fünf prächtige
Werke von Adolf
Menzel, Arbeiten
von Franz Meyer-
heim, Friß Wer-
ner , Franz von
Lenbach, von Carl
Blechen, Gottfried
Schadow, Rofa
Bonheur, Eugen
Bracht und and.
mehr. Die Werke
von Paul Meyer-
heim felbft zer-
fallen in drei Ab-
teilungen: die Öl-
gemälde und 01-
ftudien, worunter
ganz prachtvolle
Stücke, die Aqua-
relle und Paftelle,
und endlich noch
die reichhaltige
Sammlung von
Zeichnungen. Un-
ter den Ölgemäl-
den feien die
prächtigen Tier-
bilder: Löwenbaby, Löwenpaar, Philofoph,
Elefantenliebe, Tiger, Rabe und Hühnerhof
erwähnt, von den Genre- und Landfchafts-
biidern: die ziehenden Zigeuner bei Tarasp, die
Neßeßicker und das Urteil des Paris. Von gro-
ßem Reiz find auch die Studien aus dem Orient,
welche bei Lebzeiten des Meifters das Treppen-
haus der Villa fchmückten. Einen befonderen
Genuß aber gewähren die vor der Natur ge-
fdhaffenen Aquarelle und Zeichnungen, weil hier
die große Meifterfchaft und Beobachtungsgabe
des Künftlers unmittelbar fpricht. Nicht weniger
als 17 Zeichnungen von Eduard Meyerheim, dem
Vater unferes Künftlers, find ebenfalls im Kata-
loge verzeichnet.
Die Sammlung von Gemälden alter Meifter
feßt fich nur aus 35 Nummern zufammen, ent-
hält aber viel des guten und vorzüglichen. Eine
Madonna vom Meifter des heiligen Blutes fdieint
den erftenRang einzunehmen; es folgen präch-
tige Biidniffe von
Palamedesz, B. v.
d. Helft, J. C. Ver-
fpronck, A. Roslin,
Sir P. Lely, Ant.
Coypel, J. M. Nat-
tier(Art), M. An.
de la Tour u. a.,
ferner hervorra-
gende Stilleben
von C. de Heem,
D. Seghers, Rachel
Ruyfch. Fr. W.
Tamm, ein Ge-
flügelftück, das
von D. Wyntrack
undj. Wynantsge-
meinfchaftlich ge-
malt wurde, und
ein großes Ge-
mälde von Jakob
Jordaens, Merkur
und Bacchus dar-
ftellend. Und am
Schluffe kommen
fehr wertvolle Li-
thographien, fo-
wie Steinzeich-
nungen, Holz-
fchnitte und Ra-
dierungen vonAd.
Menzel zum Aus-
gebot. Sämtliche
imKatatog ver-
zeichneten Num-
mern ftammen
ohne Ausnahme
aus dem Befiße von Paul Meyerheim.
Der Gemäldefammlung der 1. Abteilung folgt
am 21. März u. folg. Tage eine 2. Abteilung des
Nachlaßes Meyerheims, umfaßend dieAusftattung
feiner Wohnräume. Der Katalog (Nr. 1750) be-
ginnt mit der großen Abteilung Möbel und Ar-
beiten in Holz, wobei eine Anzahl fehr großer
repräfentativer Schränke meift des 18. Jahrhun-
derts mit dem Stil entfprechenden Einzelmöbeln
an Tifchen und Stühlen befonders erwähnens-
wert ift. Es fchließt an die Abteilung Gobelins
Meifter des Heiligen Blutes: Maria mit dem Kinde
Kat.-Nr. 93 der Verweigerung d. Nachlaßes Pättl Megorheims-Beriin
am 14. und 15. März iti Hud. Lepkcs Kunftauktionshaus zu Berlin
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