RUNDSCHAU — SAMMLUNGEN
DER CICERONE IST STÄNDIGES PUBLIKATIONSORGAN FOLGENDER MUSEEN: WALLRAF-
RICHARTZ-MUSEUM ZU KÖLN j STADELSCHES INSTITUT UND STADT. GALERIE ZU
FRANKFURT a. M. / MUSEUM FÜR KUNSTGEWERBE ZU LEIPZIG / KAISER FRIEDRICH-
MUSEUM ZU POSEN / GROSSHERZOGL. MUSEUM ZU SCHWERIN / STADT. MUSEUM DER
BILDENDEN KÜNSTE ZU LEIPZIG HERZOGL. MUSEUM ZU BRAUNSCHWEIG j PROVINZIAL-
MUSEUM IN HANNOVER / KAISER WILHELM-MUSEUM ZU KREFELD / STADT. MUSEUM
ZU BRAUNSCHWEIG / MUSEUM JOANNEUM IN GRAZ / KUNSTGEWERBE-MUSEUM ZU
FRANKFURT a. M. j KUNSTHALLE ZU MANNHEIM / KUNSTGEWERBE-MUSEUM ZU DÜSSEL-
DORF / ALTONAER MUSEUM / MAXIMILIANS-MUSEUM ZU AUGSBURG / FOLKWANG-
MUSEUM ZU HAGEN i. W. / KUNST-MUSEUM ZU ESSEN / DAS DEUTSCHE MUSEUM
FÜR KUNST IN HANDEL UND GEWERBE ZU HAGEN i. W. / KUNSTGEWERBE-MUSEUM
ZU OLDENBURG i. Gr. / GROSSHERZOGLICHES LANDESMUSEUM IN DARMSTADT / STÄDTI-
SCHES MUSEUM ZU HALLE a. S. / KUNSTGEWERBE-MUSEUM DER STADT STRASSBURG /
GROSSHERZOGLICHE KUNSTHALLE IN KARLSRUHE / MÄRKISCHES MUSEUM ZU BERLIN /
STADTMUSEUM ZU DANZIGWESTPREUSSISCHES PROVINZIAL-KUNSTGEWERBE-MUSEUM
IN DANZIG / FRÄNKISCHES LUITPOLD-MUSEUM IN WÜRZBURG
AMSTERDAM. Das Haus an der Heeren-
gracht, in dem feit beinahe hundert Jahren die
Sammlung Six untergebracht war, hat, wie
man bereits weiß, für eine Straßenerweiterung
Plaß machen muffen. Schon 1907 war eine Reihe
von Biidern durch käufliche Erwerbung aus der
Sammlung in den Befiß des Rijksmufeums über-
gegangen. Jeßt, anläßlich des Umzuges nach
ihrer neuen Behaufung an der Binnenamftel,
find wieder einige wertvolle Stücke von ihr ab-
getrennt worden. Der Hauptftock der berühm-
ten Galerie, wie fie den kunftfuchenden Fremden
in dem Haufe an der Heerengradit offenftand,
war und ift Eigentum von Prof. Dr. Jhr. Jan Six
in Amfterdam. Einige Bilder, die deffen Bruder,
dem im Haag wohnenden Jhr. J. W. Six ge-
hören, wurden jeßt aus jener entfernt und find
vorübergehend im Rijksmufeum ausgeftellt.
Darunter befinden fich zwei bekannte Stücke
von Rembrandt, die Grifaille mit dem feine
Träume erzählenden Jofef und das kleine Bild-
nis des Arztes Ephraim Bonus, ferner von Jan
Steen die köftliche Begegnung des Brautpaares,
die durch das Fehlen der üblidhen dicken Firnis-
iage einen befonders frifchen Eindruck macht, eine
große Landfchaft von J. van Ruisdael ufw. —
Es verlautet, daß der Eigentümer gefonnen ift,
fich diefer Bilder bei Zeit und Gelegenheit käuf-
lich zu entäußern. 0. H.
DANZIG STADTMUSEUM. Durch das Ent-
gegenkommen der Schweriner Galerie find die
beiden auf S. 411 des Cicerone, Jahrgang 1915,
erwähnten Tierftücke des Danziger Barockmalers
Daniel Schulß von dort in das Danziger Mu-
feum für dauernd überführt worden. Über die
ebenda genannte Zeichnung des Danziger Kabi-
Der Cicerone, VH!. Jahrg., Heß 13/14 21
nets, die mit der alten Signatur D. Schulß ver-
fehen ift, hat inzwifchen Hans Tieße im Reper-
torium S. 74 Auffchluß gegeben. Er ftellt dort
feft, daß es fich um eine Kopie nach einem
Stich handelt, in dem H. Golßius die entfprechende
Kompofition von B. Spranger im Wiener Hof-
mufeum erweitert hat.
Bei der Wiederherftellung alter Bilder unferes
Sammellagers ergab fich auf einem großen
„Früchte-Stilleben mit Eichhorn", das bislang
immer als niederländifch galt, die einwandfreie
Signatur des Andreas Stech.
Ferner erwies fich ein bisher unbeachtetes
Porträt des Danziger Bifchofs Ferber als eine
nicht zu unterfchäßende Originalarbeit des
Königsberger Malers Anton Möller, bezeich-
net A. M. 1590.
Für die neuere Abteilung der Galerie wurden
erworben: Oswald Galle-Berlin, „Kampf-
fzene"; Friß A. Pfuhle-Danzig, „Mädchen-
bildnis"; Wilhelm Trübner, „Odenwald im
Herbft" (1902) und Heinrich Zügel, „Kühe".
Als Leihgaben wurden Werke von A. H. Pelle-
grini ausgeftellt. Secker.
MÜNCHEN Die Kammer der Reichsräte des
Bagerifchen Landtags genehmigte und beftätigte
die Befdiiüffe der Kammer der Abgeordneten,
die fich auf die Neuordnung der ftaatlichen
Galerien und Kunftfammlungen in Mün-
chen beziehen. Das Gefamtprojekt hat General-
direktor Dörnhöffer ausgearbeitet. Er fußte
dabei auf der Erbfchaft, die er von Tfchudi und
Braune her angetreten hatte: Proviforien in der
Neuhängung der Gemälde in der Alten und
Neuen Pinakothek; Raummangel bei diefen bei-
den Hauptfammlungen wie bei der Graphifchen
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DER CICERONE IST STÄNDIGES PUBLIKATIONSORGAN FOLGENDER MUSEEN: WALLRAF-
RICHARTZ-MUSEUM ZU KÖLN j STADELSCHES INSTITUT UND STADT. GALERIE ZU
FRANKFURT a. M. / MUSEUM FÜR KUNSTGEWERBE ZU LEIPZIG / KAISER FRIEDRICH-
MUSEUM ZU POSEN / GROSSHERZOGL. MUSEUM ZU SCHWERIN / STADT. MUSEUM DER
BILDENDEN KÜNSTE ZU LEIPZIG HERZOGL. MUSEUM ZU BRAUNSCHWEIG j PROVINZIAL-
MUSEUM IN HANNOVER / KAISER WILHELM-MUSEUM ZU KREFELD / STADT. MUSEUM
ZU BRAUNSCHWEIG / MUSEUM JOANNEUM IN GRAZ / KUNSTGEWERBE-MUSEUM ZU
FRANKFURT a. M. j KUNSTHALLE ZU MANNHEIM / KUNSTGEWERBE-MUSEUM ZU DÜSSEL-
DORF / ALTONAER MUSEUM / MAXIMILIANS-MUSEUM ZU AUGSBURG / FOLKWANG-
MUSEUM ZU HAGEN i. W. / KUNST-MUSEUM ZU ESSEN / DAS DEUTSCHE MUSEUM
FÜR KUNST IN HANDEL UND GEWERBE ZU HAGEN i. W. / KUNSTGEWERBE-MUSEUM
ZU OLDENBURG i. Gr. / GROSSHERZOGLICHES LANDESMUSEUM IN DARMSTADT / STÄDTI-
SCHES MUSEUM ZU HALLE a. S. / KUNSTGEWERBE-MUSEUM DER STADT STRASSBURG /
GROSSHERZOGLICHE KUNSTHALLE IN KARLSRUHE / MÄRKISCHES MUSEUM ZU BERLIN /
STADTMUSEUM ZU DANZIGWESTPREUSSISCHES PROVINZIAL-KUNSTGEWERBE-MUSEUM
IN DANZIG / FRÄNKISCHES LUITPOLD-MUSEUM IN WÜRZBURG
AMSTERDAM. Das Haus an der Heeren-
gracht, in dem feit beinahe hundert Jahren die
Sammlung Six untergebracht war, hat, wie
man bereits weiß, für eine Straßenerweiterung
Plaß machen muffen. Schon 1907 war eine Reihe
von Biidern durch käufliche Erwerbung aus der
Sammlung in den Befiß des Rijksmufeums über-
gegangen. Jeßt, anläßlich des Umzuges nach
ihrer neuen Behaufung an der Binnenamftel,
find wieder einige wertvolle Stücke von ihr ab-
getrennt worden. Der Hauptftock der berühm-
ten Galerie, wie fie den kunftfuchenden Fremden
in dem Haufe an der Heerengradit offenftand,
war und ift Eigentum von Prof. Dr. Jhr. Jan Six
in Amfterdam. Einige Bilder, die deffen Bruder,
dem im Haag wohnenden Jhr. J. W. Six ge-
hören, wurden jeßt aus jener entfernt und find
vorübergehend im Rijksmufeum ausgeftellt.
Darunter befinden fich zwei bekannte Stücke
von Rembrandt, die Grifaille mit dem feine
Träume erzählenden Jofef und das kleine Bild-
nis des Arztes Ephraim Bonus, ferner von Jan
Steen die köftliche Begegnung des Brautpaares,
die durch das Fehlen der üblidhen dicken Firnis-
iage einen befonders frifchen Eindruck macht, eine
große Landfchaft von J. van Ruisdael ufw. —
Es verlautet, daß der Eigentümer gefonnen ift,
fich diefer Bilder bei Zeit und Gelegenheit käuf-
lich zu entäußern. 0. H.
DANZIG STADTMUSEUM. Durch das Ent-
gegenkommen der Schweriner Galerie find die
beiden auf S. 411 des Cicerone, Jahrgang 1915,
erwähnten Tierftücke des Danziger Barockmalers
Daniel Schulß von dort in das Danziger Mu-
feum für dauernd überführt worden. Über die
ebenda genannte Zeichnung des Danziger Kabi-
Der Cicerone, VH!. Jahrg., Heß 13/14 21
nets, die mit der alten Signatur D. Schulß ver-
fehen ift, hat inzwifchen Hans Tieße im Reper-
torium S. 74 Auffchluß gegeben. Er ftellt dort
feft, daß es fich um eine Kopie nach einem
Stich handelt, in dem H. Golßius die entfprechende
Kompofition von B. Spranger im Wiener Hof-
mufeum erweitert hat.
Bei der Wiederherftellung alter Bilder unferes
Sammellagers ergab fich auf einem großen
„Früchte-Stilleben mit Eichhorn", das bislang
immer als niederländifch galt, die einwandfreie
Signatur des Andreas Stech.
Ferner erwies fich ein bisher unbeachtetes
Porträt des Danziger Bifchofs Ferber als eine
nicht zu unterfchäßende Originalarbeit des
Königsberger Malers Anton Möller, bezeich-
net A. M. 1590.
Für die neuere Abteilung der Galerie wurden
erworben: Oswald Galle-Berlin, „Kampf-
fzene"; Friß A. Pfuhle-Danzig, „Mädchen-
bildnis"; Wilhelm Trübner, „Odenwald im
Herbft" (1902) und Heinrich Zügel, „Kühe".
Als Leihgaben wurden Werke von A. H. Pelle-
grini ausgeftellt. Secker.
MÜNCHEN Die Kammer der Reichsräte des
Bagerifchen Landtags genehmigte und beftätigte
die Befdiiüffe der Kammer der Abgeordneten,
die fich auf die Neuordnung der ftaatlichen
Galerien und Kunftfammlungen in Mün-
chen beziehen. Das Gefamtprojekt hat General-
direktor Dörnhöffer ausgearbeitet. Er fußte
dabei auf der Erbfchaft, die er von Tfchudi und
Braune her angetreten hatte: Proviforien in der
Neuhängung der Gemälde in der Alten und
Neuen Pinakothek; Raummangel bei diefen bei-
den Hauptfammlungen wie bei der Graphifchen
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