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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 8.1916

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Heft 5/6
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Rundschau - Sammlungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.26378#0123

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RUNDSCHAU — SAMMLUNGEN

DER CICERONE IST STÄNDIGES PUBLIKATIONSORGAN FOLGENDER MUSEEN: WALLRAF-
RICHARTZ-MUSEUM ZU KÖLN / STADELSCHES INSTITUT UND STADT. GALERIE ZU
FRANKFURT a. M. / MUSEUM FÜR KUNSTGEWERBE ZU LEIPZIG / KAISER FRIEDRICH-
MUSEUM ZU POSEN / GROSSHERZOGL. MUSEUM ZU SCHWERIN / STADT. MUSEUM DER
BILDENDEN KÜNSTE ZU LEIPZIG f HERZOGL. MUSEUM ZU BRAUNSCHWEIG / PROVINZIAL-
MUSEUM IN HANNOVER / KAISER WILHELM-MUSEUM ZU KREFELD / STADT. MUSEUM
ZU BRAUNSCHWEIG / MUSEUM JOANNEUM IN GRAZ / KUNSTGEWERBE-MUSEUM ZU
FRANKFURT a. M. / KUNSTHALLE ZU MANNHEIM / KUNSTGEWERBE-MUSEUM ZU DÜSSEL-
DORF / ALTONAER MUSEUM / MAXIMILIANS-MUSEUM ZU AUGSBURG / FOLKWANG-
MUSEUM ZU HAGEN i. W. / KUNST-MUSEUM ZU ESSEN / DAS DEUTSCHE MUSEUM
FÜR KUNST IN HANDEL UND GEWERBE ZU HAGEN i. W. / KUNSTGEWERBE-MUSEUM
ZU OLDENBURG i. Gr. / GROSSHERZOGLICHES LANDESMUSEUM IN DARMSTADT / STÄDTI-
SCHES MUSEUM ZU HALLE a. S. f KUNSTGEWERBE-MUSEUM DER STADT STRASSBURG /
GROSSHERZOGLICHE KUNSTHALLE IN KARLSRUHE / MÄRKISCHES MUSEUM ZU BERLIN /
STADTMUSEUM ZU DANZIG / WESTPREUSSISCHES PROVINZIAL-KUNSTGEWERBE-MUSEUM
IN DANZIG / FRÄNKISCHES LUITPOLD-MUSEUM IN WÜRZBURG

AMSTERDAM. Als Gefchenk der Firma
„De HoIIandJche Kunfthandel" (Asfcher &Koetfer)
gelangten ins RIJKSMUSEUM zwei Biider von
Hendrick Terbrugghen, darjteiiend die be-
iiebten Gegenftücke des iadienden und des wei-
nenden Phiiofophen, Demokrit und Herakiit.
Beide Gemäide des 1629 geworbenen Utrechter
Künftiers find voil bezeichnet und 1628 datiert.
Von Terbrugghen befaß das Rijksmufeum bis-
her noch keine Biider. 0. H.
CREFELD Eine wertvoiie Ergänzung der
koftbaren itaiienifchen Renaiffancebiidwerke, die
das Kaifer-Wiiheim-Mufeum im Jahre 1902 von
Adolf v. Beckerath, dem kürzlich verdorbe-
nen, aus Crefeid gebürtigen BeriinerKunftfammler
erwarb, bilden zwei laut teftamentarifcher Ver-
fügung demMufeum feiner Vaterftadt vermachte
Madonnenreiiefs, die foeben der Befichtigung
zugänglich geworden find. Das eine Reiief zeigt
in ftehender Haibfigur nach rechts gewandt die
Madonna, die das Kind umfaßt und an fich drückt.
In der Gruppierung ift dasReiief der gleichfaiis aus
Beckerathfchem Befiße ftammenden Madonna-
darfteiiung Donateiios imMufeum ähnlich, zeigt
aber mehr Liebiichkeit desAusdrucks undgefäiiige
Weichheit der Form. Das andere von Beckerath
dem Mufeum hinteriaffene fein durchgebiidete
Reiief, das noch mit der aiten Bemaiung ver-
fetten ift, zeigt in votier Vorderanficht Mutter
und Kind. Unter Verzicht auf das Gefühis-
mäßige wird der Charakter des Andachtsbiides
gewahrt. Während das erfte Reiief von einem
Nachfoiger Donateiios herrührt, wird das andere
in der Werkftätte des Andrea dei Verrocchio
entftanden fein.

Außerdem foiiten dem Kaifer Wiihelm-Mufeum
beftimmungsgemäß gegen einen vorher feft-
gefeßten Preis eine gefchnißte Truhenbank
(Caffapanca), ein dazu paffender großer Tifch
und ein durch feine Verhäitniffe und gute Schniß-
arbeit ausgezeichneter Kredenzfehrank aus Becke-
raths Satnmiung überiaffen werden. Zur Er-
werbung hat der Vorfißende des Mufeumsver-
eins, Kommerzienrat Heinrich Müiier-Brüderiin,
einen bedeutenden Beitrag gefpendet.
Erft kürziieh ift im Mufeum der Kunft des
fernen Oftens, China, Japan und Perfien ein
eigenes Zimmer gewidmet worden. DieLöfung
des mufeaien Probiems war hier dadurch er-
fchwert, daß das Zimmer ungünftig belichtet ift.
In fehr wohiüberlegter Weife hat aber der Er-
bauer des Mufeums, Hugo Koch, verhältnismäßig
große, gut erheiite Flächen gewonnen und dadurch
erreicht, daß die ais ornamentaier Fries benußten
javanifchen Wajangfiguren und der in das Nir-
wana verfunkene Buddha in feiner Nifche ebenfo
gut zur Wirkung kommen, wie die Erzeugniffe
chinefifcher und japanifcher Kieinkunft in ihren
fchön abgemeffenen Mahagonifchränken. Neben
den Bronzearbeiten des Oftens gibt es hier eine
reiche Sammiung treffiieher Mefferfcheiden und
Stichbiätter, ferner Teekummen, Waffergefäße
und Teepuiverdofen aus glafiertem Steinzeug,
und Neßuke. W. B.
DRESDEN Die Neuordnung in der
KÖNIGL. GEMÄLDEGALERIE hat durch den
Krieg keine Unterbrechung erfahren, wenn fie
vieüeicht auch nicht mit derfeiben Tatkraft fort-
gefeßt werden konnte, mit der fie von dem rüh-
rigen Direktor der berühmten Sammiung, Dr.Poffe,

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