Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 8.1916
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https://doi.org/10.11588/diglit.26378#0233
DOI Heft:
Nr. 11/12
DOI Artikel:Freund, Frank E. Washburn: Die Sammlung Stransky, 1: ein Vorposten deutscher Kunst in Amerika
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DIE SAMMLUNG STRANSKY
Abb. 6. LOUIS EYSEN, Wiefengrund mit Bäumen.
landfchaft „Unterfchondorf" (Abb. 5) aus dem Jahre 1878, zu welcher Zeit Sperl mit
Leibi in diefem Orte iebte. Da kehrt denn auch die knorrige Weide wieder, die man
aus Leibis „Jäger" kennt und von der es ja heißt, daß Jie Speri auf Leibis VeraniaJJung
hin in eben diejes Jägerbiidnis hineingemait habe.
Von Louis Eyfen, dem Seitenen, [ieht man eine mit prächtiger Verve hingefeßteLand-
Jehaft „Wiefengrund mit Bäumen" (1873) (Abb. 6). Das Biid, das wie ein früher Renoir
ausfieht, beweift, wie damals fchon der fogenannte „Impreffionismus" in Deutfchiand
fozufagen in der Luft lag und praktifch ausgeübt wurde, ehe er fich bewußt zu einer
Schute erhob. Hans Thoma, dem das Werk früher gehörte, hat Egfens Autorfchaft
auf der Rückfeite des nur die eingekraßten Zahien 15/8/73 tragenden Biides mit den
Worten beftätigt: „Louis Egfen pinxit quod testat Hans Thoma".
Von Carl Schuchs fünf Werken — drei Landfchaften, über deren einer, der „Land-
fchaft bei Bernried", ein Himmei wie ein zarter Hauch biaut, während die große
„Landfchaft bei Ferch" an Courbet gemahnt, und zwei Stilieben — fallen die leßteren
befonders durch die Saftigkeit ihrer Malerei und ihre helle, klingende Farbenharmonie
auf. Das eine, „ Apfelftilleben" (Abb. 7), von prachtvollfter malerifcher Qualität läßt fchon an
ganz moderne Beftrebungen, Cezanne — durch die geometrifche und dadurch zugleich
rhythmifche Anordnung der Früchte denken. Es hat noch infofern eine ganz befondere
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Abb. 6. LOUIS EYSEN, Wiefengrund mit Bäumen.
landfchaft „Unterfchondorf" (Abb. 5) aus dem Jahre 1878, zu welcher Zeit Sperl mit
Leibi in diefem Orte iebte. Da kehrt denn auch die knorrige Weide wieder, die man
aus Leibis „Jäger" kennt und von der es ja heißt, daß Jie Speri auf Leibis VeraniaJJung
hin in eben diejes Jägerbiidnis hineingemait habe.
Von Louis Eyfen, dem Seitenen, [ieht man eine mit prächtiger Verve hingefeßteLand-
Jehaft „Wiefengrund mit Bäumen" (1873) (Abb. 6). Das Biid, das wie ein früher Renoir
ausfieht, beweift, wie damals fchon der fogenannte „Impreffionismus" in Deutfchiand
fozufagen in der Luft lag und praktifch ausgeübt wurde, ehe er fich bewußt zu einer
Schute erhob. Hans Thoma, dem das Werk früher gehörte, hat Egfens Autorfchaft
auf der Rückfeite des nur die eingekraßten Zahien 15/8/73 tragenden Biides mit den
Worten beftätigt: „Louis Egfen pinxit quod testat Hans Thoma".
Von Carl Schuchs fünf Werken — drei Landfchaften, über deren einer, der „Land-
fchaft bei Bernried", ein Himmei wie ein zarter Hauch biaut, während die große
„Landfchaft bei Ferch" an Courbet gemahnt, und zwei Stilieben — fallen die leßteren
befonders durch die Saftigkeit ihrer Malerei und ihre helle, klingende Farbenharmonie
auf. Das eine, „ Apfelftilleben" (Abb. 7), von prachtvollfter malerifcher Qualität läßt fchon an
ganz moderne Beftrebungen, Cezanne — durch die geometrifche und dadurch zugleich
rhythmifche Anordnung der Früchte denken. Es hat noch infofern eine ganz befondere
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