Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 8.1916
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https://doi.org/10.11588/diglit.26378#0238
DOI Heft:
Nr. 11/12
DOI Artikel:Freund, Frank E. Washburn: Die Sammlung Stransky, 1: ein Vorposten deutscher Kunst in Amerika
DOI Seite / Zitierlink:https://doi.org/10.11588/diglit.26378#0238
DIE SAMMLUNG STRANSKY
Abb. 11. WILHELM TRÜBNER, Seibftbildnis.
Goldig ftrahlend geht der Mond über einer deutfche Märchenheimlichkeit atmenden
Landfchaft auf. Ein Brünnlein fließt heil und leife; dichter Nadelwald mit undurch-
dringlichem Geheimnis fchließt den Hintergrund ab. Vorn aber [ißt ein mütterliches
Schwefterlein, und der jüngere Bruder fchläft ficher in feinem Schoß: zwei echte deutfche
Märchenkinder. Sie find ftreng im Dreieck aufgebaut, und dadurch wird nicht nur ge-
fchloffene Ruhe in das Bild gebracht, fondern es werden auch Erinnerungen an füdiiche
Madonnenbilder geweckt, die noch durch den wie ein Heiiigenfchein gerade über der
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Abb. 11. WILHELM TRÜBNER, Seibftbildnis.
Goldig ftrahlend geht der Mond über einer deutfche Märchenheimlichkeit atmenden
Landfchaft auf. Ein Brünnlein fließt heil und leife; dichter Nadelwald mit undurch-
dringlichem Geheimnis fchließt den Hintergrund ab. Vorn aber [ißt ein mütterliches
Schwefterlein, und der jüngere Bruder fchläft ficher in feinem Schoß: zwei echte deutfche
Märchenkinder. Sie find ftreng im Dreieck aufgebaut, und dadurch wird nicht nur ge-
fchloffene Ruhe in das Bild gebracht, fondern es werden auch Erinnerungen an füdiiche
Madonnenbilder geweckt, die noch durch den wie ein Heiiigenfchein gerade über der
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