NEU AUFGETAUCHTE BILDER VON FRANS HALS
Abb. 2. FRANS HALS, Bildnis v. Nicoiaus Stenius, Prediger
inAkersioot. GemeitideRkerstoot. —VorderReftauration.
Gelegentliclr bemerkte er, daß unter dem nie entfernten Blatt ein altes Ölgemälde faß.
Sachverftändige, denen er feine Entdeckung mitteilte, erkannten in dem kleinen Bilde
unmittelbar ein fo gut wie unverfehrtes Werk von der Meifterhand des Frans Hals.
Die Vereinigung „Rembrandt" kam dazwifchen, die dem Reich zum Ankauf von Kunft-
werken rentenlofe Vorfchüffe zur Verfügung ftelit. Nach kurzer Unterhandiung hatte
der glückliche Beßrer 30 000 Guiden in Händen und das Rijksmufeum war um einen
kieinen, aber vorzügiiehen Frans Hals reicher geworden.
Das Bildchen (Abb. 1)* mißt nur 37X29,8 cm. Rechts auf dem Hintergrund ift es
mit dem Monogramm F H bezeichnet. Den Namen des Dargefteilten kennen wir nicht;
nach feiner Kleidung und dem ruhig überlegenen Gefichtsausdruck zu fchließen, haben
wir einen Gelehrten oder einen Geiftlichen vor uns. In feiner äußern Form erinnert
das Bild ftark an das Porträt des Prof. Hoornbeek in Brüffel, das 1645 gemalt ift.
Die Tracht der beiden Männer ift nahezu diefelbe. Da auch die Malweife und die
faft monochrom fchwarze Farbengebung der warmbraune Ton bei dem Amfter-
damer Bildnis rührt ausfchließlich von dem Firnis her, unter dem es noch fteckt —
* Die Wiedergabe des noch nicht offiziell photographierten Biides verdanke ich der Freund-
lichkeit von Prof. Martin.
234
Abb. 2. FRANS HALS, Bildnis v. Nicoiaus Stenius, Prediger
inAkersioot. GemeitideRkerstoot. —VorderReftauration.
Gelegentliclr bemerkte er, daß unter dem nie entfernten Blatt ein altes Ölgemälde faß.
Sachverftändige, denen er feine Entdeckung mitteilte, erkannten in dem kleinen Bilde
unmittelbar ein fo gut wie unverfehrtes Werk von der Meifterhand des Frans Hals.
Die Vereinigung „Rembrandt" kam dazwifchen, die dem Reich zum Ankauf von Kunft-
werken rentenlofe Vorfchüffe zur Verfügung ftelit. Nach kurzer Unterhandiung hatte
der glückliche Beßrer 30 000 Guiden in Händen und das Rijksmufeum war um einen
kieinen, aber vorzügiiehen Frans Hals reicher geworden.
Das Bildchen (Abb. 1)* mißt nur 37X29,8 cm. Rechts auf dem Hintergrund ift es
mit dem Monogramm F H bezeichnet. Den Namen des Dargefteilten kennen wir nicht;
nach feiner Kleidung und dem ruhig überlegenen Gefichtsausdruck zu fchließen, haben
wir einen Gelehrten oder einen Geiftlichen vor uns. In feiner äußern Form erinnert
das Bild ftark an das Porträt des Prof. Hoornbeek in Brüffel, das 1645 gemalt ift.
Die Tracht der beiden Männer ift nahezu diefelbe. Da auch die Malweife und die
faft monochrom fchwarze Farbengebung der warmbraune Ton bei dem Amfter-
damer Bildnis rührt ausfchließlich von dem Firnis her, unter dem es noch fteckt —
* Die Wiedergabe des noch nicht offiziell photographierten Biides verdanke ich der Freund-
lichkeit von Prof. Martin.
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