Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 8.1916
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https://doi.org/10.11588/diglit.26378#0286
DOI Heft:
Het 13/14
DOI Artikel:Freund, Frank E. Washburn: Die Sammlung Stransky, 2: ein Vorposten deutscher Kunst in Amerika
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DIE SAMMLUNG STRANSKY
Abb. 38. WALTER LEISTIKOW, Dänifdie Landfchaft.
Mit Eriaubnis von Pani Caffirer-Beriin.
die „Polofpieler (1907) (Abb. 37), ein tgpifAes Thema für jene Jahre, deffen kleines
Format [ich durch die wahrhaft bewunderungswürdige Raumgeftaltung zu großer
Weite auszudehnen fcheint: die lichte, kühl-grüne Wiefe, die von der dunklen, durch
ihre eigene Unbeweglichkeit gerade die Bewegung der daherfprengenden Reiter
akzentuierenden und zugleich zur Bildeinheit zufammenfaffenden Waldeswand ab-
gefchloffen wird, vertieft fich dadurch für das Auge ganz außerordentlich, daß die
Spieler in der Form eines Dreiecks mit verfchieden langen Schenkeln und dem Walde
felber als Hypothenufe wie eine Phalanx auf den Vordergrund zu galoppieren, und
das Weiß und Rot ihrer JaAen durch feine Wiederholung das Auge über die Wiefe
hinführt;
fodann das wie in unendliche Fernen führende, ganz vereinheitlichte „Gefpann in
den Dünen" (1913), das, wie einer frohen Stunde entßoffen, im Gegenfat^ zu den
meiften, von trüber, wafferdurchtränkter Luft erfüllten Strandbildern des Meifters in
hellftem Sonnenlicht erglänzt;
und eines feiner wohlbekannten fpäten, uns fo forfchend anfehenden und dabei von
folcher Selbftprüfung fprechenden Eigenbildniffe (1914).
Außer ihnen fei noch auf die ausgeführte Studie zu der Hauptfigur der „Flachs-
fcheuer", das „Mädchen von Laren" (1886) hingewiefen, die in ihrem nun fchon ftark
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Abb. 38. WALTER LEISTIKOW, Dänifdie Landfchaft.
Mit Eriaubnis von Pani Caffirer-Beriin.
die „Polofpieler (1907) (Abb. 37), ein tgpifAes Thema für jene Jahre, deffen kleines
Format [ich durch die wahrhaft bewunderungswürdige Raumgeftaltung zu großer
Weite auszudehnen fcheint: die lichte, kühl-grüne Wiefe, die von der dunklen, durch
ihre eigene Unbeweglichkeit gerade die Bewegung der daherfprengenden Reiter
akzentuierenden und zugleich zur Bildeinheit zufammenfaffenden Waldeswand ab-
gefchloffen wird, vertieft fich dadurch für das Auge ganz außerordentlich, daß die
Spieler in der Form eines Dreiecks mit verfchieden langen Schenkeln und dem Walde
felber als Hypothenufe wie eine Phalanx auf den Vordergrund zu galoppieren, und
das Weiß und Rot ihrer JaAen durch feine Wiederholung das Auge über die Wiefe
hinführt;
fodann das wie in unendliche Fernen führende, ganz vereinheitlichte „Gefpann in
den Dünen" (1913), das, wie einer frohen Stunde entßoffen, im Gegenfat^ zu den
meiften, von trüber, wafferdurchtränkter Luft erfüllten Strandbildern des Meifters in
hellftem Sonnenlicht erglänzt;
und eines feiner wohlbekannten fpäten, uns fo forfchend anfehenden und dabei von
folcher Selbftprüfung fprechenden Eigenbildniffe (1914).
Außer ihnen fei noch auf die ausgeführte Studie zu der Hauptfigur der „Flachs-
fcheuer", das „Mädchen von Laren" (1886) hingewiefen, die in ihrem nun fchon ftark
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