Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 8.1916
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https://doi.org/10.11588/diglit.26378#0295
DOI Heft:
Het 13/14
DOI Artikel:Bombe, Walter: Aus Alfred Rethels Nachlass
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AUS ALFRED RETHELS NACHLASS
Abb. 2. ALFRED RETHEL, Karls V. Aufnahme in d. Klofter St. Juft, um 1843. Erstmalig veröffentlicht.
Diiffeldorf, Frau E]fe Sohn-Rethel.
werke des Meifters, den Fresken im Aachener Rathaufe, der Befuch Ottos IH. im Grabe
Karls des Großen (1847), der Sturz der Irmenfäule (1848), die Schlacht bei Cordova
(1849—50), der Einzug Karls in Pavia (1852) nebft der Olftudie eines bärtigen Mannes,
die, [ehr verändert, für die Figur des Gefeffelten auf dem Einzugsfresko benutzt wurde,
und fchließlich die in der Farbenwirkung einzigartige Taufe Wittekinds (1852) mit den
zugehörigen Ölftudien eines Kriegers, eines Mönches und eines Miniftranten, zu dem
der jüngfte Bruder von Rethels Gattin, Otto Grahl, dem Künftler Modell fitzen mußte.
In den Gegenfä^en von Hell und Dunkel zeigen diefe lebten und reifften Studien zur
Taufe Wittekinds fchon die Löfung der Farbenprobleme, denen fpäter Böcklin und
Feuerbach nachgingen.
Von allen diefen zum erften Male gezeigten Bildern und Studien, die zum Teil
Stücke von höchftem Range find, waren bisher nur wenige durch Abbildungen bekannt.
Auch unter den Zeichnungen, die in ihrer zeitlichen Folge an den Wänden und auf
Tifchen aufgereiht find, findet fich viel Neues. Von den erften künftlerifchen Verfuchen
des Sechsjährigen bis zu der lebten Arbeit des fchon Umnachteten, einer genialen Um-
dichtung von Guido Renis Aurora, die deffen weit ausgefponnene Kompofition in
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Abb. 2. ALFRED RETHEL, Karls V. Aufnahme in d. Klofter St. Juft, um 1843. Erstmalig veröffentlicht.
Diiffeldorf, Frau E]fe Sohn-Rethel.
werke des Meifters, den Fresken im Aachener Rathaufe, der Befuch Ottos IH. im Grabe
Karls des Großen (1847), der Sturz der Irmenfäule (1848), die Schlacht bei Cordova
(1849—50), der Einzug Karls in Pavia (1852) nebft der Olftudie eines bärtigen Mannes,
die, [ehr verändert, für die Figur des Gefeffelten auf dem Einzugsfresko benutzt wurde,
und fchließlich die in der Farbenwirkung einzigartige Taufe Wittekinds (1852) mit den
zugehörigen Ölftudien eines Kriegers, eines Mönches und eines Miniftranten, zu dem
der jüngfte Bruder von Rethels Gattin, Otto Grahl, dem Künftler Modell fitzen mußte.
In den Gegenfä^en von Hell und Dunkel zeigen diefe lebten und reifften Studien zur
Taufe Wittekinds fchon die Löfung der Farbenprobleme, denen fpäter Böcklin und
Feuerbach nachgingen.
Von allen diefen zum erften Male gezeigten Bildern und Studien, die zum Teil
Stücke von höchftem Range find, waren bisher nur wenige durch Abbildungen bekannt.
Auch unter den Zeichnungen, die in ihrer zeitlichen Folge an den Wänden und auf
Tifchen aufgereiht find, findet fich viel Neues. Von den erften künftlerifchen Verfuchen
des Sechsjährigen bis zu der lebten Arbeit des fchon Umnachteten, einer genialen Um-
dichtung von Guido Renis Aurora, die deffen weit ausgefponnene Kompofition in
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