Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 8.1916
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https://doi.org/10.11588/diglit.26378#0323
DOI Heft:
Heft 15/16
DOI Artikel:Schaefer, Karl: Das Museum für Kunst und Kulturgeschichte im St. Annenkloster zu Lübeck
DOI Seite / Zitierlink:https://doi.org/10.11588/diglit.26378#0323
MUSEUM FÜR KUNST U. KULTURGESCHICHTE IM ST. ANNENKLOSTER ZU LÜBECK
Abb. 7. Ein Flügel des Gronauer Altars.
Erftes Viertel des 15. Jahrhunderts.
Seit 1907 fchon war im Kreis der Lübecker Kunftfreunde der Gedanke lebendig
und fand Schnell aiigemeine Zuftimmung, die eigentlich lübeckifchen Teile des Mufeums-
befi^es, die mittelalterliche kirchliche Kunft, die kulturgeschichtlichen Altertümer und das
Kunftgewerbe, die Biidnisgalerie und die Vorgeschichte müßten aus der völlig un-
zulänglichen Kasernierung des Mufeumsgebäudes herausgenommen und für [ich in dem
wiederherzuftelienden St. Annenklofter aufgefteht werden. Diefes im Baubeftand noch
gefunde im Erdgefchoß noch gut erhabene, wenn fchon fehr verwahrlofte letzte unter
den Kioftergebäuden der Stadt hatte bis dahin der Armenbehörde und zu einem
Meinen Teil vorübergehend der Krankenanftalt für ihre Zwecke gedient. Wenn fich
keine Sinngemäße Verwendung für feine Kreuzgänge und Gewölbehalien fand, fo war
zu fürchten, daß es dem Abbruch anheimfiel. Die erften Pläne fahen noch eine Tren-
nung derart vor, daß die Räume unter das Mufeum lübeckifcher Kunft- und Kultur-
geschichte und das Gewerbemufeum geteilt werden follten. Erft als Th. Hach wegen
vorgerückten Alters fein Amt niederlegte, entfchloß man fich, durch die Aufteilung
eines fachmännifch vorgebildeten Direktors die beiden Sammlungen zu vereinigen und
diefem die Neuorganifation und die Bearbeitung der Pläne für den Ausbau des Klofters
gemeinfam mit dem Bauamt zu übertragen. 1911 trat diefer fein Amt an. ln den
303
Abb. 7. Ein Flügel des Gronauer Altars.
Erftes Viertel des 15. Jahrhunderts.
Seit 1907 fchon war im Kreis der Lübecker Kunftfreunde der Gedanke lebendig
und fand Schnell aiigemeine Zuftimmung, die eigentlich lübeckifchen Teile des Mufeums-
befi^es, die mittelalterliche kirchliche Kunft, die kulturgeschichtlichen Altertümer und das
Kunftgewerbe, die Biidnisgalerie und die Vorgeschichte müßten aus der völlig un-
zulänglichen Kasernierung des Mufeumsgebäudes herausgenommen und für [ich in dem
wiederherzuftelienden St. Annenklofter aufgefteht werden. Diefes im Baubeftand noch
gefunde im Erdgefchoß noch gut erhabene, wenn fchon fehr verwahrlofte letzte unter
den Kioftergebäuden der Stadt hatte bis dahin der Armenbehörde und zu einem
Meinen Teil vorübergehend der Krankenanftalt für ihre Zwecke gedient. Wenn fich
keine Sinngemäße Verwendung für feine Kreuzgänge und Gewölbehalien fand, fo war
zu fürchten, daß es dem Abbruch anheimfiel. Die erften Pläne fahen noch eine Tren-
nung derart vor, daß die Räume unter das Mufeum lübeckifcher Kunft- und Kultur-
geschichte und das Gewerbemufeum geteilt werden follten. Erft als Th. Hach wegen
vorgerückten Alters fein Amt niederlegte, entfchloß man fich, durch die Aufteilung
eines fachmännifch vorgebildeten Direktors die beiden Sammlungen zu vereinigen und
diefem die Neuorganifation und die Bearbeitung der Pläne für den Ausbau des Klofters
gemeinfam mit dem Bauamt zu übertragen. 1911 trat diefer fein Amt an. ln den
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