Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 8.1916
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https://doi.org/10.11588/diglit.26378#0364
DOI Heft:
Heft 17/18
DOI Artikel:Planiscig, Leone C.: Handzeichnungen alter Meister aus der Sammlung des Herrn Stadtrat Ludwig Zatzka, Wien
DOI Seite / Zitierlink:https://doi.org/10.11588/diglit.26378#0364
HANDZEICHNUNGEN ALTER MEISTER
Abb. 2. PONTORMO, SibyHe.
Um fo erfreulidier für uns, wenn wir heute einer großen Sammlung begegnen, die,
aus den Traditionen der Vergangenheit ihr Leben fchöpfend, binnen einer nicht all-
zuiangen Zeit qualitativ und quantitativ zu einem rcfpcktablen Komplex herangewachfen
ift. Zwei ältere Befiße bilden ihren Grundftock: die reiche, in alte Winde zerfplitterte
Sammlung Lanna-Prag und jene gänziich unbekannte des Grafen Cernazai,
deren Beftand noch ins IR. Jahrhundert zurückreicht und vor zirka 20 Jahren in Udine
zur Veräußerung gelangte. Seibftverftändiich kam im Laufe der Zeit diefes oder jenes
Stück hinzu, fei es aus dem Kunfthandel, fei es aus dem immer noch reichen Wiener
Privatkunftbefifs oder aus den Nachläffen jener Malergeneration der siebziger und
achtziger Jahre, die zu den Requifiten eines Ateliers eine Sammlung von Handzeich-
nungen alter Meifter als unerläßlich betrachtete.
Zu diefer erften Veröffentlichung habe ich hauptfächlich Zeichnungen des Barocks
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Abb. 2. PONTORMO, SibyHe.
Um fo erfreulidier für uns, wenn wir heute einer großen Sammlung begegnen, die,
aus den Traditionen der Vergangenheit ihr Leben fchöpfend, binnen einer nicht all-
zuiangen Zeit qualitativ und quantitativ zu einem rcfpcktablen Komplex herangewachfen
ift. Zwei ältere Befiße bilden ihren Grundftock: die reiche, in alte Winde zerfplitterte
Sammlung Lanna-Prag und jene gänziich unbekannte des Grafen Cernazai,
deren Beftand noch ins IR. Jahrhundert zurückreicht und vor zirka 20 Jahren in Udine
zur Veräußerung gelangte. Seibftverftändiich kam im Laufe der Zeit diefes oder jenes
Stück hinzu, fei es aus dem Kunfthandel, fei es aus dem immer noch reichen Wiener
Privatkunftbefifs oder aus den Nachläffen jener Malergeneration der siebziger und
achtziger Jahre, die zu den Requifiten eines Ateliers eine Sammlung von Handzeich-
nungen alter Meifter als unerläßlich betrachtete.
Zu diefer erften Veröffentlichung habe ich hauptfächlich Zeichnungen des Barocks
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