Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 8.1916
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https://doi.org/10.11588/diglit.26378#0449
DOI issue:
Heft 21/22
DOI article:Schaefer, Karl: Die Bildhauer-Familie Brabender genannt Beldensynder in Münster und ihre Werke
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DIE BILDHAUER-FAMILIE BRABENDER IN MÜNSTER UND IHRE WERKE
und Borns Annahme betätigt wird, daß auch der 1559 datierte reiche Frührenaiffance-
erker an dem Schloß der Gräfin zu Burgfteinfurt, als Arbeit Johann „Beldenfntjders"
beglaubigt erfcheint. Schließlich fand Döhmann auch für den Vater diefer beiden die
Beftätigung feines Familiennamens in einer Kaufurkunde von 1532: „Meifter Henrich
Brabender anders genand Beldenfnider" und außerdem feinen mutmaßlichen Bruder,
der als keßerifcher Buchhändler gefchildert wird, der alfo offenbar, wie die Mitglieder
der Handwerksgilden in Münfter um 1530 meift, der proteftantifchen Lehre angehörte.
Daß endlich auch Johann Brabender einen Sohn Hans hatte, der beim Tode des Vaters
ungefähr 30 Jahre alt und Meifter war, der alfo wahrfcheinlich die Werkftatt feines
Vaters und Großvaters in die Zeit der Hochrenaiffance fortgefeßt hat.
Für die Zeit um 1500, für die wir befonders begierig wären, neue Auffchlüffe zu
erhalten, weiß leider auch Döhmann keine neuen Tatfachen anzuführen: Es gibt bis-
her keinen älteren Hendrik Brabender; die Konftruktion von Vorfahren der Belden-
fngder-Brabender, die ins 15. Jahrhundert hineingehören, ift hinfällig. Da hatte die
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Taufe der Marienkirche zu Osnabrück 1560.
und Borns Annahme betätigt wird, daß auch der 1559 datierte reiche Frührenaiffance-
erker an dem Schloß der Gräfin zu Burgfteinfurt, als Arbeit Johann „Beldenfntjders"
beglaubigt erfcheint. Schließlich fand Döhmann auch für den Vater diefer beiden die
Beftätigung feines Familiennamens in einer Kaufurkunde von 1532: „Meifter Henrich
Brabender anders genand Beldenfnider" und außerdem feinen mutmaßlichen Bruder,
der als keßerifcher Buchhändler gefchildert wird, der alfo offenbar, wie die Mitglieder
der Handwerksgilden in Münfter um 1530 meift, der proteftantifchen Lehre angehörte.
Daß endlich auch Johann Brabender einen Sohn Hans hatte, der beim Tode des Vaters
ungefähr 30 Jahre alt und Meifter war, der alfo wahrfcheinlich die Werkftatt feines
Vaters und Großvaters in die Zeit der Hochrenaiffance fortgefeßt hat.
Für die Zeit um 1500, für die wir befonders begierig wären, neue Auffchlüffe zu
erhalten, weiß leider auch Döhmann keine neuen Tatfachen anzuführen: Es gibt bis-
her keinen älteren Hendrik Brabender; die Konftruktion von Vorfahren der Belden-
fngder-Brabender, die ins 15. Jahrhundert hineingehören, ift hinfällig. Da hatte die
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Taufe der Marienkirche zu Osnabrück 1560.