Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 8.1916
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https://doi.org/10.11588/diglit.26378#0496
DOI issue:
Heft 23/24
DOI article:Uhde-Bernays, Hermann; Friedeberger, Hans: Werke deutscher Maler des 19. Jahrhunderts
DOI Page / Citation link:https://doi.org/10.11588/diglit.26378#0496
WERKE DEUTSCHER MALER DES 19. JAHRHUNDERTS
Abb. 22. CARL SPITZWEG, Bildnis.
Feinheit [einer Arbeitsmethode — wir wif[en, daß der junge Ca[par David Friedrich
hier anknüpjt — ent[prechen die gedämpften Farben, die Dorner kennzeichnen. Am
Ende diefes Kapitels Münchener Maierei [teht Carl Rottmann, nicht der füßliche Sänger
griechifcher Sonnenuntergänge, fondern der Freund Chriftian Morgenfterns, auf deffen
Bahnen er kleine Studien in den bayerifchen Voralpen gemalt hat, Perlen voller Licht
und Luft, wie die kleine „Landfchaft am Chiemfee" beweift. Nicht hierher gehörig ift
der merkwürdig altertümlich [ich ausnehmende „Blick auf München" (Abb. 12) von Ludwig
Meixner (München, 1828 bis 1885), einem Schüler von Bernhard Stange, auf deffen ein
wenig harte Landfchaften in der Schackgalerie das Gemälde deutet. Auch das Bildchen
des fchreitenden Paares im Walde von Lorenz Quaglio und das frühe Tierbild von
Volß befinden [ich außerhalb und laffen bedauern, daß durch das Fehlen eines guten
Genrebildes von Heinrich Bürkel, wie es aus Münchener Privatbefiß hätte befchafft
werden können, der Zufammenfchluß nicht nach allen Seiten geglückt ift.
Aus der Verbindung der Münchener Landfchaftsmalerei mit dem Genre ift Lud-
wig von Hagns „Parkfzene" entftanden, die wir ebenfalls aus der Jahrhundert-
ausftellung kennen. Diefer ausgezeichnete Vorläufer Albert von Kellers, der Feuerbach,
476
Abb. 22. CARL SPITZWEG, Bildnis.
Feinheit [einer Arbeitsmethode — wir wif[en, daß der junge Ca[par David Friedrich
hier anknüpjt — ent[prechen die gedämpften Farben, die Dorner kennzeichnen. Am
Ende diefes Kapitels Münchener Maierei [teht Carl Rottmann, nicht der füßliche Sänger
griechifcher Sonnenuntergänge, fondern der Freund Chriftian Morgenfterns, auf deffen
Bahnen er kleine Studien in den bayerifchen Voralpen gemalt hat, Perlen voller Licht
und Luft, wie die kleine „Landfchaft am Chiemfee" beweift. Nicht hierher gehörig ift
der merkwürdig altertümlich [ich ausnehmende „Blick auf München" (Abb. 12) von Ludwig
Meixner (München, 1828 bis 1885), einem Schüler von Bernhard Stange, auf deffen ein
wenig harte Landfchaften in der Schackgalerie das Gemälde deutet. Auch das Bildchen
des fchreitenden Paares im Walde von Lorenz Quaglio und das frühe Tierbild von
Volß befinden [ich außerhalb und laffen bedauern, daß durch das Fehlen eines guten
Genrebildes von Heinrich Bürkel, wie es aus Münchener Privatbefiß hätte befchafft
werden können, der Zufammenfchluß nicht nach allen Seiten geglückt ift.
Aus der Verbindung der Münchener Landfchaftsmalerei mit dem Genre ift Lud-
wig von Hagns „Parkfzene" entftanden, die wir ebenfalls aus der Jahrhundert-
ausftellung kennen. Diefer ausgezeichnete Vorläufer Albert von Kellers, der Feuerbach,
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