Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers (8.1916)

BILDWERKE IN EISEN. ZUR GUSSEISEN-AUSSTEL-
LUNG IM KGL. KUNSTGEWERBEMUSEUM BERLIN
Mit neun Abbildungen Von I. B.
T^iese Ausftellung kommt gerade zur rechten Zeit, aus mancherlei Gründen. In un-
feren Tagen, da Kanonenkugeln und Gewehrläufe, wo Panzerautos und Bajonette
den Blick vor anderen Dingen nahezu verhüllen, lenkt [ich unfere Aufmerksamkeit von
felbft den Erzeugniffen aus Eifen zu, und da es nun mal (nicht ohne Grund) üblich
ift, diefes Metall auch als Symbol aufzufaffen, fo müffen uns diefe Gegenftände noch
ganz befonders feffeln. Die harte Notwendigkeit, für Taufende von Gräbern Kreuze
und andere Embleme herzuftellen, führt von felbft zu diefem Metall, in dem für unfer
Gefühl etwas von der feften Entfchloffenheit und dem Opfermut der Krieger mitzu-
klingen fcheint. Das „Eiferne Kreuz" hat fchon im Klang etwas von feiner Beftim-
mung. Es kommt dazu, daß durch die Befchlagnahme kupferhaltiger Metalle das
bewährte Eifen wieder zu Ehren kommt und daß von mehreren Seiten Verfuche her-
vortreten, den Eifenkunftguß im Dienfte der Kriegserinnerungsplaftik zu verwenden.
Seit Anfang des Jahrhunderts etwa fammelte man bereits Gußeifenobjekte, aber von
ihrer erlefenen Schönheit, von den befonderen Eigenfchaften, die fie auszeichnen, gibt

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Abb. 1. FRIEDRICH DER GROSSE, Statuette nach Kalide.