LITERATUR ° VERMISCHTES
bei denn Erfcheinungen, die die neuere Piakat-
kunft fo befruchtet haben wie Oibrich oder wie
Juiius Kiinger und Deutfeh, nicht ausgefchieden
werden, obwohi fie für das Beriiner Piakat
charakteriftifcher find als für das öfterreichifche.
Überhaupt vermißt man im Text oft die ftraffe
Hand. Eine Charakteriftik des öfterreichifchen
oder auch nur des Wiener Piakates wird nicht
einmai verfucht, auch die grundfäßlichen Unter-
fchiede der einzelnen Zeiten und Schuten werden
nicht aufgezeigt. Ja feibft ftatt der Charakteriftik
der einzeinen Künftier findet fich faft überaii
nur einfache Inhaltsangabe und Befchreibung
der Biätter. Das Probiem der Schrift, die nach
Mafchas eigenem Wort „wohi das aiierwichtigfte
auf jedem Plakate ift", wird am Schiuffe des
Buches auf drei Seiten fdmell noch behandeit.
So muß man fich denn feine Fragen feibft zu
beantworten fuchen, wozu allerdings daspracht-
voil gedruckte, reich und gut gewähite Bilder-
materiai die befte und zuverläffigfte Unterlage
bietet. D. S.
Eine von Paul Meyerheims reizendften
Arbeiten, das ABC (mit Verfen von Johannes
Trojan), das feit langem vergriffen war, wird
in einem einmaligen Liebhaberdruck in 430
Exemplaren in der Brandusfchen Verlags-
buchhandlung in Berlin neu erfcheinen. Die
Hoizfchnitte werden von den alten Original-
ftöcken auf Japan gedruckt und jedes Blatt mit
der Hand vielfarbig koloriert. DerVorbeftellungs-
preis des Buches in einem antiken Pergament-
Handeinband beträgt 30 Mark.
Der Kunftverlag P. H. Beyer & Sohn in
Leipzig kündigt eine Anzahl neuer graphifdier
Werke an. Zunächft das Bildnis Karl Lamp-
rechts in Originalradierung von Max Kiinger
(30 Drucke von der unverftählten Platte, 400 M.,
100 Schriftdrucke von d. verftählten Platte 30 M.),
fodann eine Mappe mit 12 Radierungen des
vielverfprechenden jungen, kürzlich gefalienen
Radierers Walter Bud (40 M.). Von Kurt Hoe-
loff werden 6 Mappen in feiner eigenartigen
Technik des Kupferfchnittes angezeigt [„Strand-
mädel", „Strandland", „Stadtmädel", jel6Schnitte
in kleinen Auflagen, jede Mappe 360 M.,
„Holtandreife" (8 Schnitte) 200 M., „Not" (6
Schnitte) 240 M. und „Greuel" (8 Schnitte) 320 M.J.
Endlich werden noch von der faft fchon ver-
griffenen Radierungsfoige „Krieg" von Erich
Erler (Mappe mit 14 Originalradierungen in 30
numerierten Exempiaren zu 700M. für die Mappe)
Exempiare angezeigt.
Frits Lugt, WANDELINGEN MET REM-
BRANDT IN EN OM AMSTERDAM. 2. vermehrte
Aufl. Amfterdam 1915, P. N. van Kämpen & Zoom
Mit 120 Abbildungen und 2 Kartenbeilagen.
Im Mai 1915 erfchien die erfte Auflage diefes
inhaltsreichen und zugieich ieicht lesbaren Buches.
Bereits im September konnte Lugt fein Vorwort
zu einer zweiten Aufiage fchreiben. Uber In-
halt und Eigenfchaften diefes Buches, die unferer
Anficht nach feinen großen Erfolg durchaus redit-
fertigen, ift an anderer Stelle ausführlich die
Rede gewefen (vergl. Monatsh. f. K.-W. 1915,
Septemberheft, S. 339ff). Die neue Auflage ift
troß der nur kurzen verfloffenen Zeitfpanne durch
einige wertvoiie Beiträge mit 12 Abbildungen
vermehrt und an einigen Steilen berichtigt wor-
den. Unter anderem ift es Lugt nachträglich
gelungen, das Motiv von Rembrandts Radierung
„Der Obeiisk" (B. 227) an Hand eines Aquarells
des Malers H. G. ten Kate aus dem Jahre 1839
einwandfrei zu identifizieren mit dem erft nach
diefem Jahre abgetragenen Grenzftein derAmfter-
damer Gerichtsbarkeit bei Halfweg zwifchen
Amfterdam und Haariem. Die Hofecke auf einer
Zeichnung im Fodormufeum zu Amfterdam, die
Lugt im Gegenfaß zu Hofftede de Groot als
originale Arbeit für Rembrandt in Anfpruch
nimmt und deren Naturobjekt man bisher, durch
eine fpätereAuffchriftirregeleitet, imHaagglaubte
fuchen zu müffen, ift wiedergefunden worden auf
dem ausgezeichneten Amfterdamer Stadtplan des
Balthafar Florisz von 1625 und erkannt als der
Hofeingang des Handboogdoelens, an deffen
Stelle heute die Univerfitätsbibliothek fteht. O. H.
VERMISCHTES
BERLIN Das Königliche KUNSTGEWERBE-
MUSEUM veranftaltet im laufenden Vierteljahr
in feinem Hörfaal zwei öffentiiche Vortrags-
reihen von je 6 Vorträgen: 1. Geh. Regierungs-
rat Dr. Peter Jeffen, Die Arbeitsziele des
deutfchen Kunftgewerbes vor und nach dem
Kriege, Montags abends 8'/a Uhr, Beginn Montag
den 24. Januar; 2. Profeffor Dr. Hans Dragen-
dorff, Aus dem Kunfthandwerk des klaffifchen
Altertums, Dienftags abends 8'/g Uhr, Beginn
Dienftag den 25. Januar. Die Vorträge find un-
entgeltlich und werden durch Lichtbiider eriäutert.
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bei denn Erfcheinungen, die die neuere Piakat-
kunft fo befruchtet haben wie Oibrich oder wie
Juiius Kiinger und Deutfeh, nicht ausgefchieden
werden, obwohi fie für das Beriiner Piakat
charakteriftifcher find als für das öfterreichifche.
Überhaupt vermißt man im Text oft die ftraffe
Hand. Eine Charakteriftik des öfterreichifchen
oder auch nur des Wiener Piakates wird nicht
einmai verfucht, auch die grundfäßlichen Unter-
fchiede der einzelnen Zeiten und Schuten werden
nicht aufgezeigt. Ja feibft ftatt der Charakteriftik
der einzeinen Künftier findet fich faft überaii
nur einfache Inhaltsangabe und Befchreibung
der Biätter. Das Probiem der Schrift, die nach
Mafchas eigenem Wort „wohi das aiierwichtigfte
auf jedem Plakate ift", wird am Schiuffe des
Buches auf drei Seiten fdmell noch behandeit.
So muß man fich denn feine Fragen feibft zu
beantworten fuchen, wozu allerdings daspracht-
voil gedruckte, reich und gut gewähite Bilder-
materiai die befte und zuverläffigfte Unterlage
bietet. D. S.
Eine von Paul Meyerheims reizendften
Arbeiten, das ABC (mit Verfen von Johannes
Trojan), das feit langem vergriffen war, wird
in einem einmaligen Liebhaberdruck in 430
Exemplaren in der Brandusfchen Verlags-
buchhandlung in Berlin neu erfcheinen. Die
Hoizfchnitte werden von den alten Original-
ftöcken auf Japan gedruckt und jedes Blatt mit
der Hand vielfarbig koloriert. DerVorbeftellungs-
preis des Buches in einem antiken Pergament-
Handeinband beträgt 30 Mark.
Der Kunftverlag P. H. Beyer & Sohn in
Leipzig kündigt eine Anzahl neuer graphifdier
Werke an. Zunächft das Bildnis Karl Lamp-
rechts in Originalradierung von Max Kiinger
(30 Drucke von der unverftählten Platte, 400 M.,
100 Schriftdrucke von d. verftählten Platte 30 M.),
fodann eine Mappe mit 12 Radierungen des
vielverfprechenden jungen, kürzlich gefalienen
Radierers Walter Bud (40 M.). Von Kurt Hoe-
loff werden 6 Mappen in feiner eigenartigen
Technik des Kupferfchnittes angezeigt [„Strand-
mädel", „Strandland", „Stadtmädel", jel6Schnitte
in kleinen Auflagen, jede Mappe 360 M.,
„Holtandreife" (8 Schnitte) 200 M., „Not" (6
Schnitte) 240 M. und „Greuel" (8 Schnitte) 320 M.J.
Endlich werden noch von der faft fchon ver-
griffenen Radierungsfoige „Krieg" von Erich
Erler (Mappe mit 14 Originalradierungen in 30
numerierten Exempiaren zu 700M. für die Mappe)
Exempiare angezeigt.
Frits Lugt, WANDELINGEN MET REM-
BRANDT IN EN OM AMSTERDAM. 2. vermehrte
Aufl. Amfterdam 1915, P. N. van Kämpen & Zoom
Mit 120 Abbildungen und 2 Kartenbeilagen.
Im Mai 1915 erfchien die erfte Auflage diefes
inhaltsreichen und zugieich ieicht lesbaren Buches.
Bereits im September konnte Lugt fein Vorwort
zu einer zweiten Aufiage fchreiben. Uber In-
halt und Eigenfchaften diefes Buches, die unferer
Anficht nach feinen großen Erfolg durchaus redit-
fertigen, ift an anderer Stelle ausführlich die
Rede gewefen (vergl. Monatsh. f. K.-W. 1915,
Septemberheft, S. 339ff). Die neue Auflage ift
troß der nur kurzen verfloffenen Zeitfpanne durch
einige wertvoiie Beiträge mit 12 Abbildungen
vermehrt und an einigen Steilen berichtigt wor-
den. Unter anderem ift es Lugt nachträglich
gelungen, das Motiv von Rembrandts Radierung
„Der Obeiisk" (B. 227) an Hand eines Aquarells
des Malers H. G. ten Kate aus dem Jahre 1839
einwandfrei zu identifizieren mit dem erft nach
diefem Jahre abgetragenen Grenzftein derAmfter-
damer Gerichtsbarkeit bei Halfweg zwifchen
Amfterdam und Haariem. Die Hofecke auf einer
Zeichnung im Fodormufeum zu Amfterdam, die
Lugt im Gegenfaß zu Hofftede de Groot als
originale Arbeit für Rembrandt in Anfpruch
nimmt und deren Naturobjekt man bisher, durch
eine fpätereAuffchriftirregeleitet, imHaagglaubte
fuchen zu müffen, ift wiedergefunden worden auf
dem ausgezeichneten Amfterdamer Stadtplan des
Balthafar Florisz von 1625 und erkannt als der
Hofeingang des Handboogdoelens, an deffen
Stelle heute die Univerfitätsbibliothek fteht. O. H.
VERMISCHTES
BERLIN Das Königliche KUNSTGEWERBE-
MUSEUM veranftaltet im laufenden Vierteljahr
in feinem Hörfaal zwei öffentiiche Vortrags-
reihen von je 6 Vorträgen: 1. Geh. Regierungs-
rat Dr. Peter Jeffen, Die Arbeitsziele des
deutfchen Kunftgewerbes vor und nach dem
Kriege, Montags abends 8'/a Uhr, Beginn Montag
den 24. Januar; 2. Profeffor Dr. Hans Dragen-
dorff, Aus dem Kunfthandwerk des klaffifchen
Altertums, Dienftags abends 8'/g Uhr, Beginn
Dienftag den 25. Januar. Die Vorträge find un-
entgeltlich und werden durch Lichtbiider eriäutert.
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