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Observationsarmee an die östlichen Grenzen befehle, mit
dem Auftrag, diese zwei Staaten zu unterstützen, wenn sie be-
droht würden;
5) daß die Negierung der Republik diesen Völkern die
Waffen und Munition liefern, deren sie bedürfen.
Die Volksversammlung beschloß ferner eine Adresse an
die zwei provisorischen Negierungen der Nheinpfalz und von
Baden; diese zwei Aktenstücke wurden sogleich von mehreren
hundert Unterschriften bedeckt. Dann hat die Versammlung
em aus 30 Mitgliedern bestehendes Comite ernannt und es
beauftragt, dem badischen und rhcinpfälzischen Volke wirksame
Hülfe zu leisten, sey es durch Lieferung von Waffen und Mu-
nition, sey es durch andere Unterstützungen. Schließlich har sie
beschlossen, daß in Gegenwart der die Republik bedrohenden
Gefahren große Volksversammlungen künftigen Sonntag in
jedem Bezirke stattfinden sollen. Diejenige von Colmar wird
Sonntags, um 4 Nachmittags, auf dem Reitplätze abgehalten.
In allen Gemeinden angeschlagene Anzeigen werden die Bür»
ger dazu cingeladen.

Wir müssen beifügen, daß viele junge Leute sich AbendS
bei der Versammlung selbst eingcfunden haben, um sich als
Freiwillige cinschreiben zu lassen, indem sic begehrten, daß franz.
Freikorps errichtet und sogleich den rheinischen und badischen
Demokraten zur Hülfe geschickt werken, welche die Vorhut der
französischen Republik bilden.
Italien.
* Die französische Negierung hat den Römern folgende
Anträge durch Lessep machen lassen:
Art. 1. Die französische Republik nimmt Nom unter ihren
Schutz. Art. 2. Die französischen Soldaten werden in Nom
als Brüder empfangen. Art. 3. Die Bevölkerung des ehema-
ligen Kirchenstaates soll sich wiederholt und frei aussprechen,
welche Regierungsform sie sich geben wollen. Die Römer, die
des liebevollen Schutzes der französischen Negierung nicht be-
dürfen , haben riese Vermittlnngsanträge verworfen, und in
Folge dessen soll der Kampf zwischen Römern und Franzosen
von Neuem losgebrochen sein. Aus Obcritalien sowie aus dem
südlichen Jlalien erfahren wir nichts.

Oeffentliche und Privatbekanntmachungen.

Bekanntmachung.
(Die Einberufung einer bad con-
stituirenden Versammlung bctr.)
Bei der heute stattgehabten Versammlung
der Urwähler wurden folgende Staatsbürger
von denselben als Mitglieder in die Wahl-
Commission ernannt:
1. Hauptlchrcr Letzciscr.
2. Instrumentenmacher Trau.
3. Joh Ro.mnann von Schlierbach.
4. Lcderbereitcr Schwarzbcck jun.
5. Uhrmacher Schmitt,
6. Prediger Scheibe!.
7. Sattlermeistcr Hammer.
8. Apotheker Olinger
9. Mincralog Lommel.
In. Schlosser Jakob Burgwegcr.
I I. Kammacher Bettendorff.
12. Stud. Schäfer.
13. Schieferdecker Löwenstein.
14. Buchhändler Hoffmeister.
15. Kürschner Klein.
16. Oberlicutcnant Marr.
17. Corpora! Strickler.
18. Soldat Fieser.
19. Soldat Murwcis-
Dieselben werden nun, in Vereinbarung
mit den übrigen Mitgliedern der Wahlcom-
mission des XVIl. Wahlvistrikts morgen Vor-
mittag ihren Vorsitzenden und nöthigen Schrift-
führer wählen, sowie die Geschäftsordnung
zu der am 3. l M. stattsindcnbenAbg.-Wahl
fcststellen und sodann öffentlich bekannt machen.
Die Wahlzcttcl zu dieser Wahl werden
rechtzeitig in die Hände der Urwähler gelan-
gen. Da uns aber keine Liste über die Wahl-
berechtigten zu Gebote steht, so ersuchen wir
alle Diesenigen, welche aus Versehen keinen
Wahlzettel erhalten haben sollten, einen sol-
chen auf der Gemeinderathskanzlei abzuhvlen.
Heidelberg, 30. Mai 1849
Bürgermeister
Wan ter.
Bachmann.

Bekanntmachung.
Diefenigen Quartiertrager, welche Effek-
ten von Soldaten besitzen, welche sich uner-
laubter Weise aus hiesiger Station entfern-
ten, werden nufgcfordert, dieselben alsbald
auf dem Bürgermeisteramt abzugcben.
Heidelberg, de» 30. Mai 1849.
Bürgermeister
Winter-
Bachmann

Bekanntmachung.
Der Pfründnerhausverwalter M. Dietz
hat um Entlassung von seiner Stelle gebeten.
Man bringt dies zur öffentlichen Kenntniß
und fordert diejenigen Bürger, welche zur
Uebernahme der Verwaltersstelle geneigt sind,
auf, ihre Gesuche innerhalb 8 Tagen dahier
einzurcichen.
Heidelberg, den 2g. Mai 1849.
Bürgermeister
Winter.
Bachmann.

Bekanntmachung, Laubnutzung im
Heidelberger Stadtwald.
Zur Laubnutzung derjenigen Heidelberger
Einwohner, welche keine Wagen besitzen, ist
der Diftrict II. 5. Wolfsgartcn, und für die
Heidelberger Einwohner mit Wagen, sowie
für die Schlierbacher und Kohlhojcr Einwoh-
ner der Distrikt lll. 13. Drachenhöhlc bestimmt.
Dies wird mit dem Bemerken zur Kenntniß
gebracht, daß die Laubnutzung bei trockenem
Wetter auf Montag und Mittwoche nächster
Woche anberaumt ist, und daß jeweils ent-
weder zwei Fuhren oder vierzig Traglasten
Laub geholt werden dürfen.
Heidelberg, 29. Mai 1849.
Bürgermeister
Winter.
Bachmann.

Kleiderstofflieferung.
Illenau Für den Sommerklciderbedarf
unierer Anstalt sind zur Lieferung durch Sou-
mission auszuschrciben genehmigt:
Sommcrzeug für Manner von 24 kr. bis
1 fl. per Elle, circa I63i Ellen.
Kattun zu Schürz und Kleider von 18 bis
24 kr. pr. Elle, circa bOO Ellen.
Kattun zu Halstüchern von 18 bis 24 kr.
Per Elle, circa 600 Ellen.
Baumwollenzeug zu Kleider u. Schürz von
18 bis 2t kr. per Elle, ca 1478 Elten.
Kanefas zu Futter 12 bis 18 kr. per Elle,
circa 80 Ellen.
Futter für Frauenkleider von 8 bis 12 kr.
per Elle, circa 324 Ellen.
Gebleichte Leinwand dis 17 kr- per Elle,
circa 2125 Ellen.
Deßglcichen zu Futter bis 15 kr- per Elle,
circa 975 Ellen.

Unter folgender Bedingung:
1) Die einzusendenden Muster müssen ge-
nau die Breite des Stoffes bezeichnen
und der Preis per Elle mit Worten aus-
gedrückt sein.
2) Dieselben müssen versiegelt, mit der Auf-
schrift „Kleiderstofflieferung" frei einge-
sendet werden.
3) Die Einlieferung der Muster ist bis mit
dem 4. Juni 1849 als geschloffen be-
trachtet, und werden später eintreffende
nicht mehr berücksichtigt.
Jllenau, den 22. April 1849.
Die Dwection der Heil- und Pflegcanstalt.
Roller. L. Schenck.

Bürgerwehrsache.
Freitag, den 1- Juni d. I. Abends
8 Uhr: Zusammenkunft des 1. Fähnleins in
der Bierbrauerei zum Cssighaus.
Der Hauptmann des I. Fähnleins.
Eichelzer.

(Ein braver Junge) kann bei Schrei-
nermeister Göttinger in die Lehre treten.
(Ein junges Mädchen) von hier, wel-
ches zu Hause schlafen kann, wird in Dienst
gesucht; wo sagt die Erp. d. Bl.

(Zu verkaufen) in Lit. C. No. 84 ein
schöner Degen.

(Anzeige.) Blouienzeug bei Valentin
Scherer.

(Wohnung zu vermiethen.) sogleich
oder auf Johannis im 2. Stock gegen die
Hauptstraße, 4 in einander gehende Zimmer,
Küche re. nebst Benutzung der Bleiche bei
P. Desaga.

(Zu vermiethen.) Der 2. Stock mit 3
Zimmern, Küche, Speicher und Keller auf Jo-
hanni oder auf Michaeli zu vermiethen bei
Schuhmacher Kühner in der Bugemergasse.

(Wohnung zu vermietbenj mit schö-
ner Aussicht, 2 oder drei Zimmer, Alkov,
Küche, sammt Zugchör, Lit. A. Nro. 237,
Märzgasse.

Verlag vo» H. Rettig. — Druck von Renner und Wolff in Heidelberg.
 
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