Deutscher Wille: des Kunstwarts (30,4.1917)

Äber -ie alteir und neuen Gassen,

Turnr aus Turnr rnr Vun- zu unrfasfen:

Linnral noch nrit vollenr Geläut
Schlagen -ie schnretternöen Lrze ins ^eut.

Neue Llot, neu Gevot,

Srch selber läuten -ie Glocken -en To-.

Die Stratzen sin- verlassen leer.

In -en Stu-en geht -as Grinnern unrher.

„Au unsrer Hochzeit anr Iunitag
Läutete -as in -en Finkenschlag!"

„Als wir -en Vater -egru-en — Du:

Die öunkle -a, -ie sang öazu!"

„Anö wie einst beinr weihnachtsgeläut
Srch jauchzenö unser Bub gefreut —

Sern ganzes Auge nichts als Licht!"

„Grostrater schon liebte -ie alte -a!"

„Die war's öoch, -Le schon -er Urahn sah!" . . .
was -u unö ich! Au jeöenr rings
Das liebe Läuten freunöweis ging's,

Aog ihn anr Festtag öurchs große Tor,
wres ihn anr Trauertag enrxor,

Fragte, nrocht' er nral unwirsch sein,

An sein verschwiegenes Herzkänrnrerlein.

Un- inrnrer war seine Stinrnre rein.

Stinrnren -er Heinrat, Stinrnren öer Lwigkeit —
Sollt ihr uns schweigen in schwerster Aeit?

Da kracht
Der letzte Schlag.

Lin ^allen, Versunrnren.

Unö in öen stunrnren
Gassen -er Tag
wie Aacht.

Aber -urch -en erstarrten Uaunr

wanöelt weither aus -en Fernen ein Traunr.

Frieöensgeläut! Vonr Pfarrturnr wieöer
Fluten -ie singenöen wogen nieöer,

Uie-er unö rufen enrxor,

Das singt als Giner unö singt als Lhor.

Bebt in -ie zitternöen Lauscher hinein,

Aus öen Lauschern entgegen ihnr webt es -rein.
Ninrnrt alles nrit, woran es rührt,
wirö alles Lins, -as aufwärts führt.

Auf unö hinaus! wie aus Vächen -er Stronr

Sanrnrelt aus Uirchen srch unö Uaxellen

Mit tausenö wellen

^influtenö über Donr auf Donr

Aus allen Gauen wunöergleich

Lin einzig Läuten.

Lin einzig Läuten steht über -enr Aeich.