sen (der Weg ging zum Teil in der
Richtung der bereits üblichen Ar«
beiterunterrichtskurse), eine bewußte
Ausnützung der Studienzeit für
dre eigene Ausreifung im Rah-
men einer geistigen Gemeinschaft,
die Ein» und ost auch Anterord-
nung im Kleinen fordert, wie im
Großen das Volk, und drittens die
Grundrichtung des Geistes auf ein
festes Ziel, dem alle Arbeit gelten
soll: auf das Ziel des Staatsvolkes.
Dieses Ziel in seiner ganzen Größe
geschaut, ist gleichsam ein religiöses.
Seine Vollendung läge in einem
Zustand, in dem der Einzelne seine
höchste Vollkommenheit gewänne in
der vollen tzingabe an die Gemein-
schaft, hegelisch zu reden, im völ»
ligen „Aufgehobensein^ im Volk.
Damit ist der Einzelne tätige Teil--
kraft eines Ewigen. Dieses Ewige
aber ist eine der unendlichen Dar-
stellungen Gottes. .
Wir Deutsche brauchen große
Endzwecke, die in der Ewigkeit ver-
ankert liegen, um unsere Kräfte zu-
sammenzufassen zu einigem Wirken.
Freuen wir uns, daß uns die
schwerste Zeit das Höchste gab: Kraft
und Willen zur Arbeitsgemeinschaft
für ein ewiges Ziel.
Noch ein paar Worte zur Ver-
wirklichung des nationalstudentischen
Planes. Lübingen und (in entspre-
chend größerem Rahmen) Berlin ha-
ben bisher durchgeführt:Kommunale
und landwirtschastliche tzilfsarbeit,
Verwundetenkurse, Volkskunstabende
(Theater, Musik, bunte Abende), so-
ziale Arbeit. Gemeinsame geistige
Verarbeitung der großen Zeitfragen
hat ein enges Band um die Mit-
schaffenden geschlungen, sie sind aber
wiederum mit den Kommilitonen im
Feld verbunden durch regen Brief-
wechsel und dessen teilweise Wie-
dergabe in besonderen Zeitungen.
Auch die regelmäßige Entsendung
von Liebesgaben und Schriften (Ber-
lin entsandte bis Oktober W6 allein
8Y3 890 Bücher und Schriften) soll
zur Auftechterhaltung der geistigen
Verbindung zwischen tzeer und Hei-
mat dienen. Zahlreiche Stimmen
aus dem Feld bezeugen, daß man
auch draußen den neuen Plan er-
faßt und gutheißt.- Eine behördlich
und privat unterstützte Anschriften-
sammlung ermöglicht die Fühlung«
nahme mit allen im Felde stehenden
Kommilitonen.
Wenn die deutschen Studenten-
dienste ihr Programm im Sinn der
geschilderten Idee des Zusammen-
schlusses der werdenden Geistesar-
beiter zur vaterländischen Arbeit jetzt
und später ausgestaltet haben, so
hat eine andere Kriegseinrichtung,
der »Akademischetzilfsbund« (Sitz in
Berlin) sich eine nicht minder wich-
tige Aufgabe gestellt: die Unter-
stützung der kriegsbeschädigten Stan-
desgenossen. Die Studentendienste
haben wohl auch die Einrichtung
von Auskunfteien für diesen Iweck
vorgesehen, auch die enge Fühlung-
nahme mit den Kommilitonen im
Feld hatte ja ähnliche Zwecke (die
Berliner Organisation zählt täglich
im Durchschnitt 88V2 Posteingänge),
aber die großzügige Tätigkeit des
tzilfsbundes macht diese Bemühun-
gen wohl bald überflüssig. Der Wer-
beruf des Bundes hatte den Bei-
tritt der Rektoren und von über
^20 Organisationen deutscher Aka-
demiker und die Einrichtung von
über ^0 Ortsausschüssen zur Folge,
letzteres zwecks möglichster Verselb-
ständigung der örtlichen Arbeits-
gruppen. Für Berufsberatung, Stel-
lenvermittlung, Bäder- und An-
staltsfürsorge, Unterstützungen und
Darlehen sind ^ besondere Abtei-
lungen geschaffen, in denen „bedeu-
tende Vertreter und Kenner der ein-
zelnen Berufe^ arbeiten. Für erblin-
dete Kommilitonen soll eine Stu-
dienanstalt und ein Heim in Mar-
burg eröffnet werden. Möchten die
Bestrebungen des Bundes auch reiche
t53
Richtung der bereits üblichen Ar«
beiterunterrichtskurse), eine bewußte
Ausnützung der Studienzeit für
dre eigene Ausreifung im Rah-
men einer geistigen Gemeinschaft,
die Ein» und ost auch Anterord-
nung im Kleinen fordert, wie im
Großen das Volk, und drittens die
Grundrichtung des Geistes auf ein
festes Ziel, dem alle Arbeit gelten
soll: auf das Ziel des Staatsvolkes.
Dieses Ziel in seiner ganzen Größe
geschaut, ist gleichsam ein religiöses.
Seine Vollendung läge in einem
Zustand, in dem der Einzelne seine
höchste Vollkommenheit gewänne in
der vollen tzingabe an die Gemein-
schaft, hegelisch zu reden, im völ»
ligen „Aufgehobensein^ im Volk.
Damit ist der Einzelne tätige Teil--
kraft eines Ewigen. Dieses Ewige
aber ist eine der unendlichen Dar-
stellungen Gottes. .
Wir Deutsche brauchen große
Endzwecke, die in der Ewigkeit ver-
ankert liegen, um unsere Kräfte zu-
sammenzufassen zu einigem Wirken.
Freuen wir uns, daß uns die
schwerste Zeit das Höchste gab: Kraft
und Willen zur Arbeitsgemeinschaft
für ein ewiges Ziel.
Noch ein paar Worte zur Ver-
wirklichung des nationalstudentischen
Planes. Lübingen und (in entspre-
chend größerem Rahmen) Berlin ha-
ben bisher durchgeführt:Kommunale
und landwirtschastliche tzilfsarbeit,
Verwundetenkurse, Volkskunstabende
(Theater, Musik, bunte Abende), so-
ziale Arbeit. Gemeinsame geistige
Verarbeitung der großen Zeitfragen
hat ein enges Band um die Mit-
schaffenden geschlungen, sie sind aber
wiederum mit den Kommilitonen im
Feld verbunden durch regen Brief-
wechsel und dessen teilweise Wie-
dergabe in besonderen Zeitungen.
Auch die regelmäßige Entsendung
von Liebesgaben und Schriften (Ber-
lin entsandte bis Oktober W6 allein
8Y3 890 Bücher und Schriften) soll
zur Auftechterhaltung der geistigen
Verbindung zwischen tzeer und Hei-
mat dienen. Zahlreiche Stimmen
aus dem Feld bezeugen, daß man
auch draußen den neuen Plan er-
faßt und gutheißt.- Eine behördlich
und privat unterstützte Anschriften-
sammlung ermöglicht die Fühlung«
nahme mit allen im Felde stehenden
Kommilitonen.
Wenn die deutschen Studenten-
dienste ihr Programm im Sinn der
geschilderten Idee des Zusammen-
schlusses der werdenden Geistesar-
beiter zur vaterländischen Arbeit jetzt
und später ausgestaltet haben, so
hat eine andere Kriegseinrichtung,
der »Akademischetzilfsbund« (Sitz in
Berlin) sich eine nicht minder wich-
tige Aufgabe gestellt: die Unter-
stützung der kriegsbeschädigten Stan-
desgenossen. Die Studentendienste
haben wohl auch die Einrichtung
von Auskunfteien für diesen Iweck
vorgesehen, auch die enge Fühlung-
nahme mit den Kommilitonen im
Feld hatte ja ähnliche Zwecke (die
Berliner Organisation zählt täglich
im Durchschnitt 88V2 Posteingänge),
aber die großzügige Tätigkeit des
tzilfsbundes macht diese Bemühun-
gen wohl bald überflüssig. Der Wer-
beruf des Bundes hatte den Bei-
tritt der Rektoren und von über
^20 Organisationen deutscher Aka-
demiker und die Einrichtung von
über ^0 Ortsausschüssen zur Folge,
letzteres zwecks möglichster Verselb-
ständigung der örtlichen Arbeits-
gruppen. Für Berufsberatung, Stel-
lenvermittlung, Bäder- und An-
staltsfürsorge, Unterstützungen und
Darlehen sind ^ besondere Abtei-
lungen geschaffen, in denen „bedeu-
tende Vertreter und Kenner der ein-
zelnen Berufe^ arbeiten. Für erblin-
dete Kommilitonen soll eine Stu-
dienanstalt und ein Heim in Mar-
burg eröffnet werden. Möchten die
Bestrebungen des Bundes auch reiche
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