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Deutscher Wille: des Kunstwarts — 30,4.1917

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Heft 24 (2. Septemberheft 1917)
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Vom Heute fürs Morgen
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https://doi.org/10.11588/diglit.14298#0293

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daß, was immer öffentlich gedruckt
wird, der unbestochenen Meinung
dessen entspreche, der das Gedruckte
schrieb. Lr wird weiter wünschen,
daß Anzahl und Auflageziffer der
Zeitungen, die ja der Ausdruck der
„öffentlichen Meinung" sind, mög«
lichst der Anzahl der zu ihrer Partei
gehörigen Volksgenossen entspreche,
schon damit das Ausland nicht irre«
geführt wird.* Diesen Zustand aber
erreichen wir ganz gewiß so lange
nicht, wie Zeitungen überhaupt auf
dem Amwege über den Inseratenteil
auch im politischen Sinne käuflich
sind. (Ls gibt ein prachtvolles Mit«
Lel, diese Käuflichkeit abzuschaffen —
das Inseratenmonopol!

Restlos und unzweifelhaft berech-
tigt ist der Widerspruch gegen die
„Morgans" und „Maulwürfe", wie
mir scheint, erst dann, wenn man
ihn nicht nur gegen die reichen
Andersdenkenden, sondern gegen
alle Maulwürfe richtet. Träten die
heute Betroffenen nicht nur gegen
die Auslandsanzeigen-Gesellschaft,
sondern für die Abschaffung der
freien Inseratenkäuflichkeit ein, so
gewänne ihr Einspruch ein gut
zehnfaches Gewicht. Denn dann
könnte niemand ihnen erwidern:
euch sind nur die Trauben zu sauer;
wenn ihr Geld hättet, würdet auch
ihr maulwürfeln!

Klinger und Thoma
Alinger und Thoma stimmberech«
^tigte Ritter der Friedensklasse
des Pour le merite. Die Zahl die«
ser Ritter ist auf dreißig beschränkt,
die sich bei Todesfällen durch eigene
Wahl unter Bestätigung des Königs
von Preußen ergänzen, während es

* And — selbstverständlich — drit--
tens: daß eine Zeitung ihre Partei-
zugehörigkeit oder Gesinnung erken-
nen lasse, so dajz es unmöglich wäre,
etwa ein reaktionäres Blatt unwider-
sprochen als fortschrittlich zu bezeich-
nen oder umgekehrt.

bei der Kriegsklasse, wie die zahlrei-
chen mit dem Pour le merite aus-
gezeichneten jungen Flieger- und
Tauchboot-Offiziere bezeugen, an-
ders steht. Also urteilte hier wirklich
eine beste „Auslese" der deutschen
Bildung. In einer Zeit, da die
Kunstmode ganz andere Wege geht,
wünschen sie unter den deutschen
Künstlern gerade Thoma und Klinger
hochzustellen. Das scheint uns über-
aus erfreulich.

Die unbedingt notwendige Biermenge
ie Bayern werden durch eine
amtliche Mitteilung darüber be-
ruhigt, „daß der bayerischen Staats-
regierung von einer für die nächste
Zeit beabsichtigten neuerlichen Ein-
schränkung der Biererzeugung nichts
bekannt" sei. Das Lrgebnis der
Gerstenernte ließe sich ja freilich noch
nicht abschließend beurteilen. Aber
„eine allenfalls unvermeidliche Kür-
zung des Malzkontingents" werde
sich in den „mäßigsten Grenzen" hal-
ten, so „daß der bayerischen Bevöl-
kerung die unbedingt notwen-
dige Biermenge unter allen
Rmständen gesichert bleibt." So:
„die unbedingt notwendige Bier-
menge".

Unter uns

ei dem letzten tzefte des Kunst-
warts haben sich die Kriegsver-
hältnisse noch störender als sonst gel-
tend gemacht, beim letzten hat des-
halb sogar das Bild vorn wegblei-
ben müssen. tzoffentlich zeigt schon
dieses tzeft, daß die Schwierigkeiten
nun überwunden sind, jedenfalls
wird es das nächste zeigen.

Anser Blatt, das bis zum Kriege
bekanntlich ^.50 M. vierteljährlich
kostete, wird vom st Oktober ab ^ M.
vierteljährlich kosten. Wer seine Ab-
sichten teilt, den bitten wir, in alter
Weise für seine Verbreitung zu wer-
ben. Das nächste tzeft wird zu sol-
chem Zwecke unentgeltlich zu erhalten
sein.

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