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Beck, Paul [Hrsg.]; Hofele, Engelbert [Hrsg.]; Diözese Rottenburg [Hrsg.]
Diözesan-Archiv von Schwaben: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Kunst und Kultur der Diözese Rottenburg und der angrenzenden Gebiete — 17.1899

DOI Artikel:
Schön, Theodor: Geschichte des Theaters in Ulm, [5]
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https://doi.org/10.11588/diglit.15869#0111

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103

dkm Beispiel der Väter einen König zu er-
wählen, macht sich einer durch List dazu. Der
neue König nimmt nach Ueberwindnng des
Gegenteils einige promotiones bei Hof vor.
Die Personen des eigentlichen Stuckes
waren:
Dlaeockorus, lmron ibleulrotch rex.
Imickovicus Oiatlerius 1
Don Losta ! ckuces Lorsicae.
Licalclius
Joseph Friedrich Gaiölmayr.
Lnmillus lÖOria, Zenuensium leAatus.
Joannes ^ttimanius, Hieockoro n sec-
retis.
Dlreomirus, ülius Dsteockoii: Karl
Anton Kircher, pdil. stuck.
Ducciuius cku Lussicioli, ckucidus
n seciLtis: Franz Karl Knen,
ptrit. stuck.
tbranciscus Oripellius, teZatus §enu-
ensium a secretis: Josephns Jan n,
poeta.
Die Handlung war folgende: der genuesische
Gesandte Camillus Doria stellt den Obersten
der Insel die letzten Friedensbedingnngen, welche
sie jedoch als für Genua zu vorteilhaft finden.
Giafferins entflammt Don Costn (ein Advokat)
und CicaId ins (Andren Colonna Ceccaldi aus
Vescovato) zu mehrerem Haß gegen Genna und
zur Liebe zum neuen König, dessen Ankunft be-
vorsteht. Eine vornehme Person ist am Hafen
ans Land gestiegen, wie ihnen Luccinins mit-
teilt. Die Obersten wie die Bürgerschaft von
Aleria kommen ans den Gedanken: dies werde der
von König Theodor nngekündigte Gesandte
desselben sein. In Wirklichkeit ist Theodor
selbst der angebliche Gesandte, giebt sich aber
nicht zu erkennen. Die Nachricht, daß die Obersten
die genuesischen Friedensbedingungen angenommen
Hütten, veranlaßte einen Aufruhr unter der Bür-
gerschaft, was Luccinins (Luccioni de Cassac-
civlo) den Obersten meldet. Es tritt nun ans
Theomir, ein von Frankreich kommender Passa-
gier, der mit Attimanins (Johann Attiman
aus Livorno), Theodors schon früher ange-
kommenem Gesandten, Bekanntschaft macht, ihn
durch die für Theodor bezeigte Verehrung
für sich einnimmt und ihm eine Tabaqniere,
worin seiner Mutter Porträt sich befindet, über-
reicht mit der Bitte, dieselbe Theodor vorzu-
zeigen. Atti m nnius will solches Theodor
entdecken, wird aber daran durch Luccinins
gehindert, der den noch nicht erkannten Theo-
dor zur Audienz abführt. In Theodors
Gegenwart lehnen nun die Obersten Camillos
Fricdensvorschläge ab und empfangen Theodo r,
den sie für Theodors Gesandten halten,
freudig, bestimmen auch ans dessen Begehren die
Zeit zur Wahlkapitulation. Cicaldius, der
mit Luccinins sich wegen einiger Veran-
staltungen znm Empfang und Krönung Theodors
berät, gerät mit Luccinius, der es seit
einiger Zeit mit Camillo heimlich hält, ins

> Gespräch über die Person dos angeblichen Ge-
sandten Theodors. Luccinius, der
durch Gripellius mittels Geschenke und
Schreiben zur Treue gegen die Republik Genna
ermahnt worden und von Camillo durch ein
Billet von allen gegen den neuen König und
seinen Gesandten geplanten Unternehmungen un-
terrichtet ist, verbreitet mit Gripellius eine
Schinähschrift gegen Theodor. Dem Atti-
manins macht er aber weis: er habe Ka-
mi l l o wegen dieser Schrift gefragt, dieser habe
aber sich unschuldig gestellt. Dieses hinterbringt
Attiman ins den Obersten, welchen Luc-
cinius die Schrift übermittelte. In Theo-
dors Gegenwart wird sie zerrissen. C a in i l-
l o s Entschuldigung findet bei den Obersten keinen
Glauben. Theodor begiebt sich, um ans die
in der Schmähschrift enthaltenen Vorwürfe zu
antworten, mit Cicaldius und Lucci-
nins unter das Volk. Giafferins (Don
Louis Giafferi von Talasani) entschlicht sich,
gegen den Pöbel mit Hilfe der den Obersten
treuen Soldaten Gewalt anznwenden und wendet
sich deshalb an T h e o d o r und Cicaldius,
die er durch Luccinius zur Fortsetzung der
Wahlkapitulation einläd. Theodor hofft:
noch heute werde seine Flotte eintreffen und das
Volk auf andere Sinne bringen. Inzwischen be-
sänftigt Theomi r das Volk. Es wird, indem
es unter dem Schein, den Genuesen wider Kor-
sika zu dienen, sich dem Gripellius ver-
pflichtet, von verschiedenen Vorhaben Camillos
unterrichtet, ja erhält seiner versprochenen Dienste
halber eine cliarta dl-nnm mit Camillos
Siegel, ans die er eine Erklärung, das; Theodor
ehrlich und die Schrift ehrenrührerisch sei, nieder-
schreibt. Geworbene Korsen überfallen ans C a-
millos Anstiften hierauf Theodor, um ihn
zu binden und nach Bastia zu führen, werden
aber von Theomir, dem Gripellius die-
ses Vorhaben ansgeplaudert hatte, daran ver-
hindert. Zwei bleiben auf dem Platze. Theo-
mir wird nun von Theodor, der große
Neigung zu ihm spürt, unter die Zahl seiner
Freunde ausgenommen. Auch begehrt Theodor
jetzt von Atti m a niuS die Tabaquiere. kleb- .
rigens erhält Theodor nach diesem Attentat
von den Obersten eine Salvagnardia. Doch gab
der falsche Luccinius ihm acht genuesisch
Gesinnte als solche, welche Theodorin seinem
Logis überfallen und gebunden an den Hafen
bringen wollen, um ihn nach Bastia abzuführen.
Allein Theomir befreit ihn und will nun
Camillo verhaften lassen. Giafferins
entdeckt Don Costa den in ihm anfgestiegenen
Verdacht gegen Luccinius. Jetzt flüchten
Camillo und Luccinius. Die von Luc-
cinins wegen des achten Kapitels der Wahl-
kapitnlntion (ausländische Leibgarde) aufgehetzten
Bürger und Soldaten werden darauf ruhig.
Theodor mit seiner Flotte wird angeblich in
der Ferne gesehen. Das falsche Gerücht verbreitet
sich, Theodor sei von den Genuesen gefangen.
In Wahrheit war er ja gar nicht ans der Flotte,
sondern längs! in Korsika. Theodor, der
bereits Thcomi r als seinen Sohn anerkannt
hatte, giebt sich den Korsen zu erkennen und wird
mit Jubel als König begrüßt.
 
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