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Beck, Paul [Hrsg.]; Hofele, Engelbert [Hrsg.]; Diözese Rottenburg [Hrsg.]
Diözesan-Archiv von Schwaben: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Kunst und Kultur der Diözese Rottenburg und der angrenzenden Gebiete — 17.1899

DOI Artikel:
Schön, Theodor: Geschichte des Theaters in Ulm, [6]
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https://doi.org/10.11588/diglit.15869#0143

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Sliiivn Lenz, s^nkLxistü Minor,
Jvh. Bcip. Müller, ditv,
Anton Zehctner, dito,
Frz. Joseph K u c n, Arninmukiska,
Laurent Habereß, dito,
Joseph Ellenrieder, dito,
Franz Eng. Fahrenschon dito,
Bartholomäus Müller, dito.
Der Inhalt des Prologus war folgen-
der: Kues Alexey im Reich der Toten
hofft, die lebenden Dolgornky werden
ihren Zweck erreichen, der des Chorus l:
Kues Alexey wird in seiner Hoffnung gestärkt
auf Vernehmen, daß vier Vornehme aus
Rußland im Reich der Toten angekommen
wären, Chorus II (deutsch): Kues Alexey
sieht wider Verhoffen vier Hingerichtete
Dolgornky im Totenreich ankommen.
Die Musik zu den zwei Chören und
dem Prolog war von Pater JsfridnS
Kayser von Marchthal.
Die Personen der inkerlucki waren:
Moron: Andreas Geßler, Rhetor.
Dollmetsch des Moron: Simon Lenz,
3)nrkaxistn miiror.
Die Nüssen Plancky, Volenko, Mo-
lincky, Tolnky: Laurenz Müller,
priucipmta, mit noch drei anderen.
Russische Spiellente: Johann Eberle
mit noch einem.
Die Handlung war: Moron, der Hans-
wurst, will Czar in Rußland werden,
kommt wegen seines ehrsüchtigen Beginnens
in Gefahr seines Lebens.
Die Personen des eigentlichen Stückes
waren:
Wasili
Waldomir ^ Dolgornky.
Michael j
Der Präfekt von Nowgorod.
Adolf, dessen Sekretär.
Saladin oder der türkisch gekleidete,
Sergius Dolgornky: Martin Bider- -
Ulan, n cudicul. rever. XVenA.
Witiska, jugendlicher Sohn des Prä- !
fekten von Nowgorod: Franz Joseph v o n
Marie nfeld, poeka.
Willesius, Taxilns, dessen Brüder: Franz ^
Joseph Kn e n, Franz Engen Fahrens ch o n. !
Petrus, der einstige, als Kaufmann!
verkleidete Diener des Sergius: Christoph
B a n n h a r t.
Der Inhalt des Stücks war folgender: Wasili,
der mit seinen Brüdern im Gefängnis sitzt, ver- ,

Oenii
campi
Itü^sü,
iinirtme,
rimbrae

fällt in Verzweiflung. Michael und Waldo-
mir machen ihm Hoffnung, welche vermehrt
wird durch den Diskurs mit dem die Mor-
genvisite abstatteuden Präfekten oder Komman-
danten von Nowgorod. Dessen Sekretär Adolf
ist günstig gesonnen den gefangenen Kneseu, läßt
sich jedoch vor Sergius, der als Türke ver-
kleidet auftritt, nichts merken, indem er ihm den
Namen der Gefangenen sogar verschweigt. So
ist denn Saladin-Sergius seiner Ver-
wandten halber, von denen er lange nichts ge-
hört hat, betrübt, besonders da Petrus, sein ehe-
maliger Diener, ihm berichtet, die Dolgoruki
hätten alles gestanden. Deshalb argwöhnt er,
sie seien zu Nowgorod gefangen, wird aber eines
andern beredet..-Der Kommandant befiehlt, das
Schafott abzubrechen. Daher bekommt Adolf
Hoffnung, was er den Gefangenen mitteilt.
Diese sind vergnügt darüber, ungeachtet der nach-
denklichen, von den jungen Herrleiu des Kom-
mandanten gehörten Worte. Saladin gerät
aber in Zweifel wegen Erhaltung seiner Ver-
wandten. Ihm wird befohlen, vor der Dol-
goruki Zimmer zu kommandieren. Deshalb
will es Adolf nicht wohl bei der Sache sein.
Er rat den Gefangenen die Flucht an, giebt
ihnen Mittel dazu, unterweist sie, meint auch:
die Sache möge wohl nusschlagen. Aber Sa-
ladin hiutertreibt es, da er, von den zur Flucht
sich anschickenden Do lgo r u ki s überfallen, alles
in Alarm bringt. Auch helfen hierbei nichts alle
Kunstgriffe der Dolgoruki, weil Saladin,
den sie erkennen, sein Kommando quittieren muß.«
Daher zweifeln die Knese» fast ganz an Er-
haltung ihres Geschlechts, sonderlich da sie hören,
Saladin habe ein Edikt, so dom Verräter des
vor etlichen Jahren entflohenen Dolgoruki
1000 Speziesthaler verspricht, publizieren müssen
und werde nun auch den Nachrichter in der
Stille ins Schloß bringen. Petrus, von den
1000 Dukaten angereizt, will den flüchtigen Do l-
goruki verraten, wird aber im Beisein S a l a-
dins vom Kommandanten verhört und dem
Saladin in Verwahrung übergeben. Der Kom-
mandant giebt Adolf zu verstehen, es sei vom
Hof durch einen Expressen Pardon gekommen.
Als dieses die Gefangenen inne werden, fangen
sie an wieder zu hoffen, wozu auch die jungen
söhne des Kommandanten verhilflich sind. Der
Kommandant verfügt sich indessen in den Nnt
und läßt durch Adolf alle Anstalten ^ur Exe-
kution machen. Nachdem dieses geschehen ist, er-
öffnet der Kommandant Adolf das eben erst
vom Hof gekommene Dekret. Der bisher unent-
decktc Saladin meint, nicht länger verborgen
bleiben zu können und glaubt, Michael und
Waldomir seien begnadigt. Er giebt sich zu
erkennen und gesteht, er sei der wahre Ser-
gius. Zwischen ihm und Michael, der sich
seinem Vetter Sergius zu liebe Zeit seiner
Gefangenschaft für Sergius ausgegebeu hatte,
entsteht ein edler Wettstreit, den Sergius end-
lich durch einen bei dem Petrus, der sich selbst
entleibt hatte, gefundenen Brief nicht ohne Mühe
gewinnt. Hierauf wird das Todesurteil an ihm
und Wasili, wie schon früher an zweien Iwan
Dolgoruki, vollzogen. (Fortsetzung folgt.)
 
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