Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten

Beck, Paul [Hrsg.]; Hofele, Engelbert [Hrsg.]; Diözese Rottenburg [Hrsg.]
Diözesan-Archiv von Schwaben: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Kunst und Kultur der Diözese Rottenburg und der angrenzenden Gebiete — 17.1899

DOI Artikel:
Merk, Gustav: Zur Geschichte des Nonnenklosters in Warthausen, [3]
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.15869#0152

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
baren und zu übergebe», folglich-, nichts
zu unterschlagen oder hiervon rückzuhalten/
lediglich nichts hiervon ausgenommen".
Bei der Eidesablegung wurde noch ganz
besonders betont, daß er sich nicht nur
auf das wirklich im Kloster befindliche
Vermögen beschränke, sondern sich, auch
auf spätere Zeiten erstrecke, falls etwas
vor oder nach der Aufhebung verborgen
oder auf die Seite geschafft worden wäre.
St.-A.
1782 Febr. 28. wurde früh morgens
der Keller durchgesucht und alle Weine
durch den Küfecmeister Franz Joseph
Römer von Warlhausen abgeschätzt.
Am Nachmittage mußte der geschworene
herrschaftliche Kornmesser Johannes Pcter-
mann die vorhandenen Fruchtvorräte inessen
und nach dem kurrenten Frn'chtpreisc pflicht-
mäßig abschätzeu. Gleichzeitig wurden die
vorhandenen Klvstcrschriften durchgegangen
und von den Vorgefundenen Hanplpieceu
ein Verzeichnis angelegt. Nach ' diesem
wurde Vieh, Heu, Stroh von de» Herr-
schaftsunterthaneu Anton Gerster und Franz
Joseph Braun von Oberwarthauscn einge-
schätzt und ausgenommen. — St.-A.
1782 März 1. wurde die in einzigen
151 fl. 39 kr. bestehende Barschaft uach-
gezählt (Jan. 22. waren es 161 fl. 16 kr).
Daun ging es an die Abschätzung des
Silbers und der kirchlichen Parameute.
Hiezu waren der Goldarbeiter Jakob Fried-
rich Kächelin und der Gürtlermeister Georg
Kaspar Greif auS Biberach berufen. Weil
aber ersterer geschäftshalber nicht abkommen
konnte, geschah es unter Anziehung des
letzteren, der aber an diesem Tage nicht
fertig werden konnte. Daher wurde
1782. März 2. mit der Abschätzung noch
ein ganzer Tag zugebracht. — St.-A.
1782 März 3. als au einem Sonntag
geschah nichts.
1782 März 4. begann man,das Kloster-
gebäude zu taxieren. Beauftragt waren
damit der herrschaftliche Palier Anton
Härf und der Maurermeister Franz Müller.
Beide wurden beeidigt, über das Kloster
einen ordentlichen Riß zu verfassen und
die Schätzung der.Kommission schriftlich
einzureicheu. Nachmittags wurden Küche-
gerätschaften, Tisch- und Bettzeug und
verschiedene Eßwaren eingeschätzt. — St.-A.

1782 März- 5. wurde das Vieh, acht
Kühe und eine Kalbel, zusammen auf
185 fl. angeschlagen. Wegen Futter-
mangels hielt inan cs für das beste, sämt-
liches Vieh sofort zu versteigern. Die
Versteigerung wurde in den uächstanliegcn-
deu Ortschaften bekannt gegeben und als
Termin der 5. März, morgens 9 Uhr,
festgesetzt. Von den 30 anwesenden Li-
zitanten hatte Franz Joseph Braun von
Oberwarlhauseu mit 192 fl. das höchste
Angebot gemacht, weshalb ihm auch das
Vieh zugestellt wurde. Das wenige, um
24 fl. 30 kr. angeschlagene Heu wurde
zu 46 fl. verkauft. Nachmittags wurde
mit der Beschreibung der Zellen begonnen
und damit den 6. und 7. März fortge-
fahren. — St.-A.
1782 März 8. wurde das von den
zwei Novizinnen eingebrachte Heirats- und
Ansfertigungsgut geschätzt. Nachmittags
wurde über daö von den einzelnen Schwe-
stern uachgesuchte Privateigentum — in
verschiedenen (Feldposten bestehend — ver-
handelt. — St.-A.
1782 März 9. wurden die Depositen,
welche Unlerthanen dm Sicherheit wegen
im Kloster hinterlegt hatten, mit aller
Genauigkeit untersucht, und es wurde be-
stimmt, diese Sachen an den Ort ihrer
Bestimmung zurückzubringen. Mittags wur-
den Wald, Wiesen und Gärten abgeschätzt.
In Ansehung des zu Meersburg gelegenen
Weinbergs und der übrigen zerstreuten Ter-
ritorien wurde, da eine Abschätzung nicht
vorgenommen werden konnte, der billige
Mittelweg cingeschlageu. — St.-A.
1782 März 11. (Montag) wurde das
Klosterpersonal und alle auf dem Kloster
beruhenden Stiftungen und Jahrtage aus-
gezeichnet. Am 12., 13. und 14. März
war Fortsetzung mit Aufzeichnung des
Hauptinventars. — St.-A.
(Schluß folgt.)
Miscelle.
Nochmals Maler Schweigger. Aus-
neuerer Zeit finde ich in meinen Kollektnneen
noch einen Porträtmaler Schweigcrt nnS
Stuttgart, vielleicht ein Nachkomme des in Seite 82
des „D.-A." von 1897 genannten Malers. 0>.
Schweigger ausgezeichnet, welcher sich zu Anfang
dieses Jahrhunderts in W i e n aushielt und hier
zahlreiche Porträts in Oel und Miniatur malte und
im Jahre 1802 zu P r n g seine Kunst übte, llclc.

Stuttgart, Vuchdruckerei der Alt.-Ges. ..Deutsches Bolksblatt".
 
Annotationen