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Beck, Paul [Hrsg.]; Hofele, Engelbert [Hrsg.]; Diözese Rottenburg [Hrsg.]
Diözesan-Archiv von Schwaben: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Kunst und Kultur der Diözese Rottenburg und der angrenzenden Gebiete — 18.1900

DOI Artikel:
Baur, Ludwig: Handwerkerordnung des Klosters Roth O. Praemonstrat. aus dem Jahre 1666
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https://doi.org/10.11588/diglit.15870#0117

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110

Z u m Zweyundzwanzigsteu: Wel-
cher unerlaubte Gewehr von Dolche»,
Messer» als sonsten öffentlichen oder haimb-
lichen, vor offener Laad bey sich trägt, der
solle einen Thaler Straff erlegen.
Zinn Dreyundzwanzigsten: Wan»
ein Maister oder Maisterin mit Todt ab-
ging sollen die nechstgelegenen die ver-
storbene Christlich zur Erden bestatten zu
helffen: nnnd eine hehlige Meß leßen zn
lassen schuldig sein.
Zn in Viernndzw einzigsten: Im
Fall sich eine oder mehr Persohnen nnder
ermeltem Gottshanß »nd dessen Gerichten
befinden würden, welche dieser Ordnung
nicht Nachkomme» weiten, dieselben sollen
für Sichrer gehalten, kheineswegs passirt
und mit hülff der obrigkeit anß dem district
geschafft werden. —
Schließlichen und zum Fünfnnd-
zwanzigsten: Da bey Maister und
Knechten ein Malefixhandel oder sonsten
etwas Unehrliches fürfallen würde, welches
einem Handtwerckh und disser Znnfft ab-
zuhandlen und zu straffen nit gezimmet,
solle selbiges allsbalden der obrigkeit an-
gezeigt und hierinen nichts verhalten werden;
da aber ein HandlwerckhSordnung solches
uberfahre» winde, soll selbiges nach recht-
mässiger Erkhandtnns und gestalt der fachen
von der obrigkeit hoch gestrafft werden.
(U. S.)
Und uns daranff gedachter Abbt Ludwig
zu Noth demnettigst angerueffeii das Wir
vorberührten nnder und »mb sein Gotts-
hauß gesessenen Handtwerckhern solch Ihre
nnder sich abgefaßete Handtwerckhsordnung,
damit sie desto sicherer darbet) bleiben und
»»der Unßer höchsten Kaiserlichen Anthori-
tät gleich und neben andern im heiligen
Römischen Reich angesessenen Handtwcrckhs-
leuthen wider alle Ungebür kräfftiglich ge-
schützt und gehandhabt werden mögen, als
Römischer Kayßer und des Reichs Ober-
haupt zu confinniren und zu bestatten aller-
gnädigst geruhen wollen. Das haben Wir
angesehen, wahrgenohmen und betrachtet
solch sein AbbtenS demüetig zimblich Bitte
insonderheit aber das berührte Articnl und
Oidnung vorderist zu mehrer Ehre Gottes
dann auch Pflanz- und erhaltnng gnther
Mannszucht und erbarlichen Weesens an-
gesehen und gemainct seindt. Und darnmb
mit wolbedachtem mneth, guethem Rath und

rechten wissen obinSerierte Handtwerckhs-
artikel alles ihres Jnnhalts gnädigst cou-
firmirt, approbirt ratificicrt, bestattiget und
bckräfftiget. Ohne» das Confirmiren, ap-
probiren ralisiciren, bestättigen und bekräff-
tigen dieselbe auch von Römischer Kaiser-
lichen machtvollkohmmenheit hiemit wissent-
lich in krafft dies; Brieffs und mainen,
setzen und wollen, daß solche obcinverleibte
HandtwerckhSordnung in allen ihren Pnnc-
ten Articuln, Clanseln, Jnnhalt Mainnngen,
und Begreiffnngen kräfftig, mächtig und
biudig sein, steet, vest, und unverbrüchlich
gehalten und vollzogen werden von allen
männiglich jedoch miß und dem heiligen
Reich an Unßer» und sonst Männiglich an
seinen Rechten und Gercchtigkeitten nnver-
griffen und unschädlich: Und gebiette» daranff
allen und ieden Chnrfürsten, Fürsten, Geist-
lichen und welttlichen Prälaten, Grassen,
Freyen, Herren, Rittern, Knechten, Landt-
vögten, Hanbtlenthen Vitzdomben, Vöggten,
Pfleegern, Verweessern, Ambthleutt, Landt-
Richtern, Schnliheißen, Vnrgerlneisteren,
Richtern, Näthen, Burger», Gemeinden und
sonst allen andern und des Reichs Under-
thanen und gctrewen, was Würden, Standtö
oderWeessens die seind Ernstlich und Vestig-
lich mit dissem Briefs und wollen das Sie
über obeinverleibte Handtwerckhs Articnl
und dießer Uußerer Kaißerlichen Consir-
ination steet und vest halten, obbemelte under
und umb das Gottshanß Noth gesessene
Handtwercköleuthe dabcy schnzeu und handt-
haben dieselben darwieder in kheinen weeg
beeinträchtigen, bekhnmmern, beschwehren
und vernachtheiligc», sondern Sie dessen
alle» geruhiglich freweu gebrauchen und
gcnüesscn lassen darwider nicht thnu noch
das jehmands anderen zu thun gestatten
als lieb einem ieden sehe Unßer Kaiser-
liche Ungnadt nnd straff nnd darzue eine
Poen, nemblich fünff Markt) löttiges Goldts
zu vermeyden, die ein jeder so oft er frä-
ventlich hie>wider thätte Unß halb in unßer
Kaiserliche Cammer und den andern halben
theill vorspecificierten Handtwerckhsgenossen
so Hierwider belaydigt oder beschwehrt wurden
unuachläßlich zu bezahlen verfallen sein solle.
Insonderheit aber befehlen wir Euch den
Maistern Gesellen oder Knechten der off-
berührteu Handtwerckhen von Sattlern,
Schlossern, Müllnern, Schmiden, Maurern,
Wagnern, Khüesfer», Beckhen, Bindern,
 
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