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Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten — 35.1914-1915

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Servaes, Franz: Lebendige Kunst und tote Sammlung
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https://doi.org/10.11588/diglit.7013#0038

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Lebendige Kunst und tote Sammlungen.

eines Museums, auf ein gewisses Mitmachen
der aktuellsten Bewegungen da draußen, direkt
eingestellt ist. Hier läßt sich derartiges vertei-
digen, bleibt aber immer noch bedenklich, weil
ein Widerspruch in sich selbst. Je mehr Einer
das innerste heißeste Leben des echten Kunst-
werkes fühlt, desto heftiger, ja schmerzhafter
wird er sich dagegen verwahren, daß es irgend-
wie in eine Leidenskammer wandert, dr. f. s.

&

Die Musik ist nichts anderes, als alle Töne, die
in der Natur sind, in eine abgemessene Ordnung
gebracht, welche durch die Wahl entsteht und als-

dann einen Geist empfängt, der den Geist des
Menschen rühren kann, und dieser Geist ist die Har-
monie. So ist die Poesie nichts anderes als die
gemeine Rede der Menschen in eine abgemessene
Ordnung gebracht, erstlich die Begriffe, und folgends
die Wörter, und durch die Wahl der wohlklingen-
den und sich zusammenschickenden ist durch eine
Art Harmonie das Silbenmaß erdacht worden; wie
die Musik eine viel größere Stärke hat, als dieselben
Materialien, wenn sie unordentlich und ohne Wahl
in eins geschüttet werden; eben so ist die Malerei.
Durch die Ordnung und Auslassung des Unnützen
und Unbedeutenden, wird sie erst eine Kunst, und
empfängt gleich ihren zwei Schwestern eine höhere

Kraft.................. Raphael Mengs.

ernst wenck-
berlin-dahlem.
»mädchenkopf«

ausstellung

münchener

secession.
 
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