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DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.7013#0124
AUFRUF!
■ er Krieg bedroht die Künftlerfchaft je länger je ftärker mit wirtfchaft-
lichem Elend, Ift die Künftlerlauf bahn fchon im Frieden eine dornen-
volle, fo nimmt vielen fchaffensfreudigen Begabungen der Krieg die legten
Möglichkeiten bürgerlicher Exiftenz. Der Markt ftockt, die Aufträge werden
widerrufen und bleiben für die Folge völlig aus, es gibt weder Ausftellungen
noch Verkäufe. Und die Verbände der Künftler find meift wirtfchaftlich zu
fchwach, um all diefen Rückwirkungen des Krieges kraftvoll zu begegnen.
Wohl wurden in einzelnen Städten Maßnahmen getroffen, um Hilfe zu
bieten: Verkaufs- und Verlofungs-Ausftellungen von Kunftwerken wurden
errichtet (zu denen namhafte Künftler und Private Bilder ftifteten), deren
Erlös den notleidenden Künftlern zufließen foll. Aber die Not fteht vor
taufend Künftlerwerkftätten! Der herannahende Winter verfchlimmert
vollends die fchlimme Lage!
Kunftfreunde aller deutlichen Länder!
Hier muß die helfende Hand eingreifen! Die Kunft ift eine S ache des
ganzen Volkes. Auf der Arbeit der Künftler beruht zu einem wefent-
lichen Teile das kulturelle Anfehen, die Kraft und Würde der Nation.
Deshalb ift es Pflicht des ganzen Volkes, der Künftlerfchaft in diefen
fchweren Tagen helfend zur Seite zu liehen.
Ihr alle, die Ihr der Kunft Augenblicke des reinften Genutfes verdankt,
erinnert Euch jetjt daran!
Laßt die Künftler entgelten, was die Kunft an Euch und Eurer Herzens-
bildung gewirkt hat!
leder ift von diefer Pflicht betroffen. Entziehe fich ihr keiner, dem es
mit feiner Liebe zur Kunft recht inwendig Ernft ift!
Habt Ihr auch ficherlich Alle fchon reichlich an anderen Wohltätig-
keitsftellen gegeben und zur Linderung des vielen großen Elends bei-
getragen — fo vertaget doch auch den im Felde flehenden Künftlern und
ihren notleidenden Angehörigen Euren Beiftand nicht. — Helfet den
vielen brotlos gewordenen jüngeren und älteren bildenden Künftlern
über die fchlimmften Monate der Kriegszeit hinweg!
Alles, was Ihr den Künftlern zuwendet, find Rückerftattungen,
Dankesbeweife für all das Schöne und Gute,
das Ihr von der Kunft empfingt!
■ er Krieg bedroht die Künftlerfchaft je länger je ftärker mit wirtfchaft-
lichem Elend, Ift die Künftlerlauf bahn fchon im Frieden eine dornen-
volle, fo nimmt vielen fchaffensfreudigen Begabungen der Krieg die legten
Möglichkeiten bürgerlicher Exiftenz. Der Markt ftockt, die Aufträge werden
widerrufen und bleiben für die Folge völlig aus, es gibt weder Ausftellungen
noch Verkäufe. Und die Verbände der Künftler find meift wirtfchaftlich zu
fchwach, um all diefen Rückwirkungen des Krieges kraftvoll zu begegnen.
Wohl wurden in einzelnen Städten Maßnahmen getroffen, um Hilfe zu
bieten: Verkaufs- und Verlofungs-Ausftellungen von Kunftwerken wurden
errichtet (zu denen namhafte Künftler und Private Bilder ftifteten), deren
Erlös den notleidenden Künftlern zufließen foll. Aber die Not fteht vor
taufend Künftlerwerkftätten! Der herannahende Winter verfchlimmert
vollends die fchlimme Lage!
Kunftfreunde aller deutlichen Länder!
Hier muß die helfende Hand eingreifen! Die Kunft ift eine S ache des
ganzen Volkes. Auf der Arbeit der Künftler beruht zu einem wefent-
lichen Teile das kulturelle Anfehen, die Kraft und Würde der Nation.
Deshalb ift es Pflicht des ganzen Volkes, der Künftlerfchaft in diefen
fchweren Tagen helfend zur Seite zu liehen.
Ihr alle, die Ihr der Kunft Augenblicke des reinften Genutfes verdankt,
erinnert Euch jetjt daran!
Laßt die Künftler entgelten, was die Kunft an Euch und Eurer Herzens-
bildung gewirkt hat!
leder ift von diefer Pflicht betroffen. Entziehe fich ihr keiner, dem es
mit feiner Liebe zur Kunft recht inwendig Ernft ift!
Habt Ihr auch ficherlich Alle fchon reichlich an anderen Wohltätig-
keitsftellen gegeben und zur Linderung des vielen großen Elends bei-
getragen — fo vertaget doch auch den im Felde flehenden Künftlern und
ihren notleidenden Angehörigen Euren Beiftand nicht. — Helfet den
vielen brotlos gewordenen jüngeren und älteren bildenden Künftlern
über die fchlimmften Monate der Kriegszeit hinweg!
Alles, was Ihr den Künftlern zuwendet, find Rückerftattungen,
Dankesbeweife für all das Schöne und Gute,
das Ihr von der Kunft empfingt!