Henry Niestie—München-Pasing.
ber 1876 geboren wurde. Die Mutter, Tochter
eines Architekten aus der Westschweiz, hatte in
ihrer Jugend selbst mit vollem Eifer und Talent
gezeichnet. So waren künstlerische Anregungen
dem Sohne schon im Elternhause geboten, doch
wenn er auch in der Schule bereits lebhafteste
Teilnahme im Zeichenunterricht und den Natur-
wissenschaften betätigte, so kam er doch nur
auf Umwegen dazu, seiner stillen Liebe zu fol-
gen. Er wurde nach Erledigung der Schulzeit
auf ein Jahr in des Vaters württembergische
Heimat geschickt, um die deutsche Sprache zu
erlernen und dann nach Zürich, um in einer
lithographischen Anstalt zu lernen. Des Vaters
Geschäft sollte nämlich nach dieser Richtung
hin erweitert werden. Der junge Niestie zeigte
zunächst viel Liebe zur Lithographie, inter-
essierte sich auch stark für das Handwerkliche
von Senefelders Kunst, aber er sucht auch nach
und nach seinem Berufe immer mehr die künst-
lerische Seite abzugewinnen und zog nebenbei
mit seinem Aquarellkasten fleißig in der Um-
gebung herum. Auch fing er an, für Zwecke
des väterlichen Geschäfts Abbildungen und
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ber 1876 geboren wurde. Die Mutter, Tochter
eines Architekten aus der Westschweiz, hatte in
ihrer Jugend selbst mit vollem Eifer und Talent
gezeichnet. So waren künstlerische Anregungen
dem Sohne schon im Elternhause geboten, doch
wenn er auch in der Schule bereits lebhafteste
Teilnahme im Zeichenunterricht und den Natur-
wissenschaften betätigte, so kam er doch nur
auf Umwegen dazu, seiner stillen Liebe zu fol-
gen. Er wurde nach Erledigung der Schulzeit
auf ein Jahr in des Vaters württembergische
Heimat geschickt, um die deutsche Sprache zu
erlernen und dann nach Zürich, um in einer
lithographischen Anstalt zu lernen. Des Vaters
Geschäft sollte nämlich nach dieser Richtung
hin erweitert werden. Der junge Niestie zeigte
zunächst viel Liebe zur Lithographie, inter-
essierte sich auch stark für das Handwerkliche
von Senefelders Kunst, aber er sucht auch nach
und nach seinem Berufe immer mehr die künst-
lerische Seite abzugewinnen und zog nebenbei
mit seinem Aquarellkasten fleißig in der Um-
gebung herum. Auch fing er an, für Zwecke
des väterlichen Geschäfts Abbildungen und
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