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Hardenberg, Kuno Ferdinand von: Zeichnungen von Hans Unger- Dresden
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.9249#0418
][ans Unger - Dresden
wand von schmückendem Vermögen, von fein
abgewogener Farbigkeit, von straffer und fast
klassischer Linienführung, mehr boten als den
flüchtigen Reiz bloßer Dekorationen! Sie stellen
sich dar, will man zu einem literarischen Ver-
gleich greifen, als begeisterte Hymnen auf die
Frau, und zwar nicht auf die Frau schlechthin
in ihren zahllosen, schillernden Erscheinungs-
formen, ihrer mannigfachen Sehnsucht, ihren
tausend Entwicklungsmöglichkeiten — sondern
auf die Frau in einem besonderen, aus seiner
Wunschwelt geborenen, ihm ureigenen Typ!
Unger ist darin Feuerbach und anderen Künst-
lern der Vergangenheit ähnlich, die ebenso wie
er aus eigenster Veranlagung heraus, in den
Dienst einer geheimnisvollen Diotima gestellt
erscheinen, deren Traumbild sich allen von
ihnen geschaffenen Frauenbildnissen aufprägt.
Vergegenwärtigen wir uns den Typus der
Unger'schen Diotima, so stellt er sich nicht als
ein gesellschaftliches, oder irgend ein erotisches
Ideal dar, im Gegenteil, er hat eine erstaunliche
Größe: Sein Wesen ist heroisch! Unger emp-
findet das Weib als Schicksal, als Königin der
wand von schmückendem Vermögen, von fein
abgewogener Farbigkeit, von straffer und fast
klassischer Linienführung, mehr boten als den
flüchtigen Reiz bloßer Dekorationen! Sie stellen
sich dar, will man zu einem literarischen Ver-
gleich greifen, als begeisterte Hymnen auf die
Frau, und zwar nicht auf die Frau schlechthin
in ihren zahllosen, schillernden Erscheinungs-
formen, ihrer mannigfachen Sehnsucht, ihren
tausend Entwicklungsmöglichkeiten — sondern
auf die Frau in einem besonderen, aus seiner
Wunschwelt geborenen, ihm ureigenen Typ!
Unger ist darin Feuerbach und anderen Künst-
lern der Vergangenheit ähnlich, die ebenso wie
er aus eigenster Veranlagung heraus, in den
Dienst einer geheimnisvollen Diotima gestellt
erscheinen, deren Traumbild sich allen von
ihnen geschaffenen Frauenbildnissen aufprägt.
Vergegenwärtigen wir uns den Typus der
Unger'schen Diotima, so stellt er sich nicht als
ein gesellschaftliches, oder irgend ein erotisches
Ideal dar, im Gegenteil, er hat eine erstaunliche
Größe: Sein Wesen ist heroisch! Unger emp-
findet das Weib als Schicksal, als Königin der