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Die Gartenkunst — 27.1914

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Nr. 4
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Heicke, C.: Das Ergebnis des großen Kölner Friedhofs-Wettbewerbes
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https://doi.org/10.11588/diglit.20974#0059

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Friedhofswettbewerb Köln. Architekt F. Röckle (Mitarbeiter Gartenarchitekt K. Knell) Frankfurt a. M.
II. Preis. Vogelschau des Haupteinganges mit Gruppe der Gebäude.

Das Ergebnis des großen Kölner Friedhofs-Wettbewerbes.

Wenn ich von dem „großen" Kölner Friedhofs-
Wettbewerb spreche, so geschieht es mit Rücksicht
auf die ungewöhnliche Ausdehnung des Geländes,
welches bei fast 2000 Meter Länge und rund
1000 Meter Breite nahezu 2 Quadratkilometer
umfaßt. (Vergl. Lageplan, Seite 54.) Es liegt 6
Kilometer vom Kölner Dom nach Nordwesten
zwischen den Vororten Bickendorf und Bockle-
münd in noch ganz freier Feldgemarkung. An
seiner Außenseite führt die Ringstraße vorbei,
die die vorgeschobenen militärischen Außen-
werke untereinander verbindet.

Es erscheint etwas der Entwickelung vor-
greifend, wenn man für die Gestaltung dieses
ganzen Geländes heute bereits alle Einzelheiten
festlegt. Es hätte m. E. genügt, wenn man sich
auf den vorderen, etwa 2/s der Gesamtfläche ein-
nehmenden Teil, der für die nächsten 30 Jahre
den Bedarf an Friedhofsgelände deckt, beschränkt
und allenfalls gefordert hätte, daß der Anschluß
der Hauptwegezüge auf dem übrigen Teil jeder-
zeit leicht möglich sein müsse. Man macht zu
oft die Erfahrung, daß später andere Gesichts-
punkte wie heute maßgebend sind und man sich
dann doch nicht an dasjenige hält, was heute pro-
jektiert wird. Man hätte also die Aufgabe ein-
schränken und den Wettbewerbern einen wesent-

lichen Teil der Arbeit sparen können, wenn man
nur den Plan für den zunächst auszuführenden
Teil des Friedhofs verlangt hätte. Es konnte
das um so eher geschehen, als dieser Teil durch
eine Hauptverkehrsstraße (Ersatz Sandweg) von
dem übrigen Gelände getrennt sein wird, die ein-
geschnitten werden und zur Herstellung von Ver-
bindungen zwischen den beiderseitigenFriedhofs-
teilen überbrückt werden soll.

Das Gelände grenzt mit der Südwestseite an
die einen sehr starken Verkehr aufweisende Ven-
loerstraße, die auch den hauptsächlichsten Zugang
von der Stadt herbildet; an der vordem Ecke
zweigt rechtwinklig von ihr ein breiter Projekt-
Straßenzug ab.

Die Oberfläche des Geländes bildet eine
durch keine bemerkenswerten Erhebungen unter-
brochene Ebene und liegt im vordem Teil zwischen
45 und 48 Meter, im hinteren Teil zwischen 47 und
49 Meter über Null. Auch ist kein Baumbestand
oder sonst irgend etwas vorhanden, was bei der
Planung Berücksichtigung gefordert hätte. Es fehlt
also dem Gelände alles, was bei der Lösung der
Aufgabe zu bemeistern gewesen und der Planung
gewissen Reiz verliehen hätte, wie es bei den
interessanten Grundstücken des Erfurter und
Stuttgarter Friedhofswettbewerbes der Fall war.

Gartenkunst Nr. 4, 19U,

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