Von neuzeitlichen Staudengärten.
Von Richard Rothe, Glenside Pa.
Die Gründe, die uns heute veranlassen, der säumt zu erwähnen, daß ohne mehr oder weniger
blühenden Staude eine höhere Bewertung zu reichliche zusätzliche Verwendung einjähriger
geben, werden vielfach noch nicht in vollem Maße Sommerflorblumen das Ganze undurchführbar
erkannt und gewürdigt. Der oberflächliche Be- bleibt.
obachter sieht in ihrer Langlebigkeit und Wider- Wenn nun, trotz aller dieser auf Wahrheit
standskraft die Hauptursachen. Bisweilen wird beruhenden Einwendungen, die Vorliebe für die
die ausgesprochene Beliebtheit der Perennen Perennen eine stetige Zunahme aufweist, so
einfach als herrschende Mode bezeichnet. müssen die Ursachen doch vielleicht letzten Endes
Der weiter vorgeschrittene Gartenliebhaber tiefer liegen, als gemeinhin angenommen wird,
weist auf den großen Reichtum an schönen Far- Werfen wir also einmal einen eingehenderen
ben und ornamentalen Formen hin. Demgegen- vergleichenden Blick auf das gewohnte regel-
über erinnert uns der Skeptiker an die kurze mäßige Blumenparterre und die übliche Be-
Blütendauer gerade vieler der schönsten Arten, pflanzung seiner verschiedenartig geformten
welche die Aufrechterhaltung eines in gleich- Beete auf unsern Rasenbahnen, im Gegensatz
mäßiger Fülle anhaltenden Gartenflores er- zu dem am weitesten vorgeschrittenen Typus des
schwert. Es wird darauf verwiesen, daß ein neuzeitlichen Staudengartens.
dauernd sauberes und nettes Aussehen des Stau- Die Ersteren bilden seit Menschengedenken
dengartens ein nicht immer leicht zu lösendes die Schaustätte der regelmäßigen Wiederkehr
Problem sei. Man spricht von der Schwierigkeit, althergebrachter Hyazinthen-, Tulpen-, Stief-
während anhaltender heißer mittsommerlicher mütterchen-und Vergißmeinnichtgruppen. An sich
Trockenheit Pflanzungen zu vollkommener Blü- können es gewiß prächtige, in ihrer Anordnung
tenentwickelung zu bringen. Es wird nicht ver- einheitliche Vorführungen sein, aus welchen sich
Staudeng arten auf dem Landsitz von Mr. John Gribbel in Wyncote, Pennsylvania.
Aufnahme von R. Rothe.
Gartenkunst Nr. 7, 1914.
95
Von Richard Rothe, Glenside Pa.
Die Gründe, die uns heute veranlassen, der säumt zu erwähnen, daß ohne mehr oder weniger
blühenden Staude eine höhere Bewertung zu reichliche zusätzliche Verwendung einjähriger
geben, werden vielfach noch nicht in vollem Maße Sommerflorblumen das Ganze undurchführbar
erkannt und gewürdigt. Der oberflächliche Be- bleibt.
obachter sieht in ihrer Langlebigkeit und Wider- Wenn nun, trotz aller dieser auf Wahrheit
standskraft die Hauptursachen. Bisweilen wird beruhenden Einwendungen, die Vorliebe für die
die ausgesprochene Beliebtheit der Perennen Perennen eine stetige Zunahme aufweist, so
einfach als herrschende Mode bezeichnet. müssen die Ursachen doch vielleicht letzten Endes
Der weiter vorgeschrittene Gartenliebhaber tiefer liegen, als gemeinhin angenommen wird,
weist auf den großen Reichtum an schönen Far- Werfen wir also einmal einen eingehenderen
ben und ornamentalen Formen hin. Demgegen- vergleichenden Blick auf das gewohnte regel-
über erinnert uns der Skeptiker an die kurze mäßige Blumenparterre und die übliche Be-
Blütendauer gerade vieler der schönsten Arten, pflanzung seiner verschiedenartig geformten
welche die Aufrechterhaltung eines in gleich- Beete auf unsern Rasenbahnen, im Gegensatz
mäßiger Fülle anhaltenden Gartenflores er- zu dem am weitesten vorgeschrittenen Typus des
schwert. Es wird darauf verwiesen, daß ein neuzeitlichen Staudengartens.
dauernd sauberes und nettes Aussehen des Stau- Die Ersteren bilden seit Menschengedenken
dengartens ein nicht immer leicht zu lösendes die Schaustätte der regelmäßigen Wiederkehr
Problem sei. Man spricht von der Schwierigkeit, althergebrachter Hyazinthen-, Tulpen-, Stief-
während anhaltender heißer mittsommerlicher mütterchen-und Vergißmeinnichtgruppen. An sich
Trockenheit Pflanzungen zu vollkommener Blü- können es gewiß prächtige, in ihrer Anordnung
tenentwickelung zu bringen. Es wird nicht ver- einheitliche Vorführungen sein, aus welchen sich
Staudeng arten auf dem Landsitz von Mr. John Gribbel in Wyncote, Pennsylvania.
Aufnahme von R. Rothe.
Gartenkunst Nr. 7, 1914.
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