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Die Gartenkunst — 27.1914

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https://doi.org/10.11588/diglit.20974#0102

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im Umfang von 1008 Hektar als Grundstock des
Alpenparkes sofort angekauft werden. Der Haupt-
vorzug des Gebietes ist, daß seine ganze Umgebung
zum größten Teile in staatlichem Besitz und ge-
pachtet werden kann. Aussichtsreiche Verhandlungen
darüber sind mit der österreichischen Staatsregierung
eingeleitet.

Aus der sonstigen Tätigkeit des Vereins im Ge-
schäftsjahr 1912 — 1913 kann berichtet werden, daß
der Mitgliederbestand bereits nahe an 16000 heran
reicht. Durch eine nachhaltige Werbetätigkeit, für
die mehrere ausgezeichnete Vortragsredner zur Ver-
fügung stehen, trägt der Verein seine Ideen in immer
weitere Kreise. Sein Vermögen ist im genannten
Geschäftsjahr um 680169,49 Mk. auf 1098368,80 Mk.
gewachsen. Unter den Einnahmen befindet sich eine
Zuwendung des deutschen Kaisers in Höhe von
50000 Mk., die je zur Hälfte für den Park in der
Lüneburger Heide und für den süddeutschen Natur-
schutzpark bestimmt sind.

Am 6. Juli v. Js. wurde eine Sitzung des engeren
Arbeitsausschusses in Frankfurt a. M. und am
4. Oktober v. Js. eine solche mit dem weiteren
Arbeitsausschusse in Salzburg gelegentlich der Haupt-
versammlung des Vereins abgehalten, an die sich eine
Begehung des neuen Alpenparkes anschloß. Am
21. November v. Js. fand im Abgeordnetenhause in
Berlin die erste Sitzung des Kuratoriums für den
Naturschutzpark in der Lüneburger Heide statt, an
der Vertreter verschiedener Ministerien, der Reichs-
behörden, der Hansastädte, der Provinz und Stadt
Hannover, der Kreise Winsen und Soltau teil-
nahmen.

Das Gebiet des Heideparkes umfaßt z. Zt. etwa
150 qkm. Es wird den Mitgliedern der D. G. f. G.
empfohlen, gelegentlich der Reise zur diesjährigen
Hauptversammlung in Altona dieses Naturschutz-
parkgebiet zu besuchen, dessen hohe Schönheiten
überraschend sind.

Einen überaus schmerzlichen Verlust hat der
Verein durch das am 24. März v. Js. erfolgte Ab-
leben seines bewährten Schriftführers Friedrich
Regensberg erlitten, der aus dem OfFizierstande her-
vorgegangen dem Naturschutzparkgedanken großes
Verständnis entgegenbrachte und in seinen letzten

Lebensjahren seine ganze Kraft für dessen Durch-
führung einsetzte. An seine Stelle [ist der Verlags-
buchhändler Walter Keller in Stuttgart als Schrift-
führer getreten. H.

Frühjahrsblumen-Ausstellung München 1914.

Vom 30. April bis 10. Mai 1914 findet in den Prinz
Ludwighallen des städtischen Ausstellungsparkes in
München wieder eine Ausstellung der Bayerischen
Gartenbau-Gesellschaft statt. Die Ausstellungen die-
ser Gesellschaft, über deren letzte die Gartenkunst
im 6. Heft des Jahrganges 1911 ausführlich berichtet
hat, sind, wie die Bezeichnung sagt, in erster Linie
als Pflanzenausstellungen gedacht. Indessen hat das
Verständnis, welches die Münchner Fachkreise, unter-
stützt von der dortigen Künstlerschaft, der neuzeit-
lichen Entwickelung der Gartenkunst entgegengebracht
haben, bewirkt, daß sie immer mehr die Bedeutung
gartenkünstlerischer Leistungen erlangt haben und
in dieser Beziehung die Beachtung weitester Kreise
verdienen. Auch von der diesjährigen Ausstellung,
deren Leitung und Gesamtanordnung dem Garten-
architekten J. 0. Hammelbacher in München über-
tragen ist, darf erwartet werden, daß sie in dieser
Beziehung den vorhergegangenen Veranstaltungen
nicht nadisteht. Schon in der Person des Leiters
ist hierfür eine Gewähr geboten.

Die Ausstellung, welche unter dem Protektorat
des Königs steht, wird einen Flächenraum von
23000 qm umfassen und übertrifFt in dieser Bezie-
hung die vorhergegangenen. Nach den Satzungen der
Bayerischen Gartenbau-Gesellschaft sollen alle Pflan-
zen und Blumen für die Ausstellung ausschließlich
von der bayerischen Gärtnerfachwelt, den königlichen,
städtischen und privaten Gärten Bayerns geliefert
werden. Das Interesse der Behörden an der Veran-
staltung kommt in der Bewilligung von Verkehrs-
erleichterungen und Stiftung zahlreicher Preise zum
Ausdruck. Die Münchner Künstler unterstützen die
Ausstellung durch ihre Mitwirkung und Überlassung
zahlreicher künstlerischer Ausstellungsobjekte. Wei-
tere Auskünfte erteilt die Ausstellungsleitung, von
der auch das umfangreiche Programm zu beziehen ist.

H.

Halbrunde Gartenbank. Paul Schädlich.

Für die Redaktion verantwortlich: Gartendirektor Heicke, Frankfurt a. M. Selbstverlag der Deutschen Gesellschaft für Gartenkunst.

Druck der Königl. Universitätsdruckerei H. Stürtz A. G., Würzburg.
 
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