Lageplan des für die Anlage eines neuen Friedhofs in Köln bestimmten Geländes. 1:30000.
friedhöfe" zu schaffen, wo man keinen Wald hat. gehen. Hiernach hat sich die Aufschließung des Ge-
Die Eigenart des Waldfriedhofes liegt doch darin, ländes mit Wegezügen, seine Durchsetzung mit
daß man mit Rücksicht auf die Erhaltung alter Pflanzungen und Schmuckanlagen, die Verteilung
Bestände die Ausnutzung des Geländes sparsam der übrigen Erfordernisse und Einrichtungen zu
regeln muß, und so zu einer Friedhofgestaltung richten und nicht umgekehrt.
von durch diese Verhältnisse bedingter Eigen- Die Gestaltung des einzelnen Feldes erscheint
art gelangt, während man überall, wo man nicht hiernach das wichtigste, während in Wirklichkeit
durch solche Rücksichten behindert ist, die An- die meisten oder, sagen wir es ruhig, fast alle
Pflanzungen von vorne herein so anordnen kann, Wettbewerber die Forderung eines Belegungs-
wie sie wirtschaftlicher Ausnützung entsprechen, planes für eine einzelne Flur recht nebensächlich
Aber Anpflanzungen vorzunehmen, die erst nach behandelt haben. Es ist fast nirgends etwas von
langen Jahren einen waldartigen Charakter er- neuen, die Sache wirklich an der Wurzel erfas-
halten und dahinein einen „Waldfriedhof'' mit senden Vorschlägen zu spüren gewesen, und des-
besdiränkter Geländeausnutzung zu projektieren, halb freue ich mich, eine Abhandlung in diesem
ist doch eigentlich widersinnig. Heft bringen zu können, die sich eingehend mit
Im übrigen ließen fast alle Entwürfe desWett- der Gestaltung des Gräberfeldes befaßt. Ich
bewerbs erkennen, daß man es immer noch nicht empfehle diese Arbeit ganz besonderer Beachtung
versteht, die Lösung von innen heraus zu ver- und möchte wünschen, daß sie von Einfluß auf
suchen. Wenn wir zu wirklich befriedigenden die Gestaltung des endgültigen Entwurfes für den
Friedhöfen gelangen wollen, muß man davon neuen Kölner Friedhof werde,
ausgehen, daß das einzelne Grab das Grund- Ein wichtiger Punkt ist ferner die Anordnung
element des ganzen Organismus ist. Von der der Gebäude. So sehr es manchen erwünscht sein
Gestaltung des Grabes, seiner Ausbildung im mag, die für einen großen neuzeitlichen Friedhof
einzelnen, der Zusammenfügung einzelner Gräber erforderlichen umfangreichen Baulichkeiten aus-
zu Gruppen und größeren Flächen hat man auszu- zunutzen, um für verschiedene Teile des Friedhofs
54
friedhöfe" zu schaffen, wo man keinen Wald hat. gehen. Hiernach hat sich die Aufschließung des Ge-
Die Eigenart des Waldfriedhofes liegt doch darin, ländes mit Wegezügen, seine Durchsetzung mit
daß man mit Rücksicht auf die Erhaltung alter Pflanzungen und Schmuckanlagen, die Verteilung
Bestände die Ausnutzung des Geländes sparsam der übrigen Erfordernisse und Einrichtungen zu
regeln muß, und so zu einer Friedhofgestaltung richten und nicht umgekehrt.
von durch diese Verhältnisse bedingter Eigen- Die Gestaltung des einzelnen Feldes erscheint
art gelangt, während man überall, wo man nicht hiernach das wichtigste, während in Wirklichkeit
durch solche Rücksichten behindert ist, die An- die meisten oder, sagen wir es ruhig, fast alle
Pflanzungen von vorne herein so anordnen kann, Wettbewerber die Forderung eines Belegungs-
wie sie wirtschaftlicher Ausnützung entsprechen, planes für eine einzelne Flur recht nebensächlich
Aber Anpflanzungen vorzunehmen, die erst nach behandelt haben. Es ist fast nirgends etwas von
langen Jahren einen waldartigen Charakter er- neuen, die Sache wirklich an der Wurzel erfas-
halten und dahinein einen „Waldfriedhof'' mit senden Vorschlägen zu spüren gewesen, und des-
besdiränkter Geländeausnutzung zu projektieren, halb freue ich mich, eine Abhandlung in diesem
ist doch eigentlich widersinnig. Heft bringen zu können, die sich eingehend mit
Im übrigen ließen fast alle Entwürfe desWett- der Gestaltung des Gräberfeldes befaßt. Ich
bewerbs erkennen, daß man es immer noch nicht empfehle diese Arbeit ganz besonderer Beachtung
versteht, die Lösung von innen heraus zu ver- und möchte wünschen, daß sie von Einfluß auf
suchen. Wenn wir zu wirklich befriedigenden die Gestaltung des endgültigen Entwurfes für den
Friedhöfen gelangen wollen, muß man davon neuen Kölner Friedhof werde,
ausgehen, daß das einzelne Grab das Grund- Ein wichtiger Punkt ist ferner die Anordnung
element des ganzen Organismus ist. Von der der Gebäude. So sehr es manchen erwünscht sein
Gestaltung des Grabes, seiner Ausbildung im mag, die für einen großen neuzeitlichen Friedhof
einzelnen, der Zusammenfügung einzelner Gräber erforderlichen umfangreichen Baulichkeiten aus-
zu Gruppen und größeren Flächen hat man auszu- zunutzen, um für verschiedene Teile des Friedhofs
54