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Die Gartenkunst — 27.1914

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Nr. 4
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Kleine Mitteilungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.20974#0074

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Friedhofswettbewerb Heide in Holstein. So-
zusagen unter dem Ausschluß der Öffentlichkeit,
wenigstens soweit, als die Kreise der Gartenarchi-
tekten in Frage kommen, hat sich ein Wettbewerb
abgespielt, der interessant und lohnend gerade für
diejenigen sein konnte, die an einem kleineren Ob-
jekt in eingehender Darstellung ihre künstlerische
Auffassung von Friedhofsgestaltung bekunden
möchten. Die im September 1913 herausgegebenen
Bedingungen waren sehr lückenhaft und verrieten,
daß bei ihrer Aufstellung erfahrene technische Mit-
arbeiter gefehlt haben. Sie verstießen in ver-
schiedener Beziehung gegen die allgemein gültigen
Wettbewerbsgrundsätze, woran auch nachträgliche
Ergänzungen wenig geändert haben. Die Preise
für die immerhin ziemlich umfangreiche Arbeit
waren niedrig (500, 300, 200 Mk.). Trotzdem ist
eine sehr rege Beteiligung erfolgt, es sollen gegen
100 Entwürfe eingelaufen sein, ein Beweis, daß die
Aufgabe an und für sich eine recht reizvolle ge-
wesen ist.

In einer uns vorliegenden Zeitschrift (Bau-Rund-
schau, Nr. 8, 1914) wird über das Ergebnis eingehend
berichtet. Daraus ist ersichtlich, daß die Baulich-

keiten, in der Hauptsache eine kleine Kapelle, in
architektonischer Beziehung kaum so bedeutungsvoll
sein konnten, um dem Ganzen ein architektonisch
monumentales Gepräge zu geben. Es hat also un-
zweifelhaft eine Aufgabe vorgelegen, zu deren Lö-
sung in erster Linie der Gartenarchitekt berufen
gewesen wäre, und es bleibt deshalb umsomehr zu
bedauern, daß das Ausschreiben, soviel uns bekannt
ist, in keinem gärtnerischen Fachblatt bekannt ge-
geben worden ist. Da in dem Preisgericht 2 Garten-
fachleute mitgewirkt haben sollen, so kann diesen
Herrn der Vorwurf nicht erspart bleiben, daß sie
das Interresse ihrer Kreise ungenügend wahrge-
nommen haben.

Den 1. Preis hat die Arbeit des Dipl.-Ingenieurs
Ernst Prinz in Kiel, den 2. Preis die des Dr.-Ing.
Hugo Koch in Hamburg, den 3. Preis die der
Architekten Chr. Bähre und K. S a u p e in Dresden
erhalten. Über die Ausführung der Pläne, bei der
unbedingt die Mitwirkung eines befähigten Garten-
architekten erforderlich erscheint, ist noch nichts
bekannt. Es ist nicht ausgeschlossen, daß wir
demnächst noch einmal auf die Angelegenheit zurück-
kommen werden. H.

Brunnenplatz mit Blick auf das Grabfeld am Wege. Von Wilh. Heilig, Frankfurt a. M.

Für die Redaktion verantwortlich: Gartendirektor Heicke, Frankfurt a. M. Selbstverlag der Deutschen Gesellschaft für Gartenkunst.

Druck der Königl. Universitatsdruckerei H. Stürtz A. G., Würzburg.
 
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