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Die Gartenkunst — 27.1914

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Nr. 5
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Zobel, Victor: Baustoffe im Garten, [3]
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Schröder, Helmut: Wohnlichkeit und Vorgärten
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https://doi.org/10.11588/diglit.20974#0081

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einfluß in die Rechnung zu
setzen, der nahe bei und
unter Pflanzen überaus stark
ist, farbmildernd und aus-
gleichend wirkt und beson-
ders bei manchen starkfar-
bigen Sandsteinen in kurzer
Zeit erstaunliches leistet.

Dem Vorkommen nach
stehen örtlich in der großen
norddeutschen Tiefebene,
dem ehemaligen Gletscher-
gebiet, das südlich bis an die
niederrheinischen Berge, den
Harz, das Erz- und Riesen-
gebirge heranreicht, im we-
sentlichen nur die Findlinge
als natürliche Bausteine zur
Verfügung, während Mittel-
und Süddeutschland überaus
reich mit dem verschieden-
sten Gestein ausgestattet ist. Abbildung 1. Typ einer Verkehrsstraße mit Vorgärten und Miethäusern.

Im allgemeinen wird man

als gewöhnlichen Mauerstein nur diejenige Art Familie! In der Bauordnung oder dem Bebau-
verwenden können die am Ort oder in dessen ungsplan ist festgelegt: 6 m breite Fahrbahn,
Nähe vorkommt. Das Heranschaffen des schwe- beiderseitige je 2 m breite Gehwege und 3 m
ren Materials würde in den meisten Fällen zu beiderseitige Vorgärten: eine gesunde und schön
kostspielig sein, und das ist im Grunde gut so, angelegte Straße.

denn die Verwendung des örtlichen Gesteins ist Ich selbst wohne zum Glück nicht darin, doch

im Sinne der heimatlichen Bauweise höchst oft führt mich mein Weg hindurch. Frostig ist
wichtig und erstrebenswert, und gibt einer gan- die wenig durchsonnte Luft, man beschleunigt den
zen Gegend das Gepräge. Aus Art und Eigen- Schritt, um an den Zielpunkt der langen Perspek-
schaften des heimischen Materials haben
sich geradezu die besonderen Formen und
die reizvollsten Eigenheiten der mensch-
lichen Bauwerke ergeben, und wir haben
allen Grund, auch weiterhin diese überall
mit einfacher Selbstverständlichkeit sich
anbietende Möglichkeit zu pflegen. So
ist denn die bauliche Behandlung des
zur Verfügung stehenden Steines das
wesentliche; unser Bestreben wird zuerst
darauf gehen, ihn gemäß seiner beson-
deren Art stoffgemäß zu verwenden,
wobei uns die älteren Bauwerke stets
gute Fingerzeige geben werden.

Viktor Zobel.

Wohnlichkeit und
Vorgärten.

Von Dr.-Ing. Karl Schröder, Architekt,
Heidelberg.

Wie in diesem Bild, Abb. 1, so ist heut-
zutage die Mehrzahl unserer Straßen;
in solchen Häusern wohnen die meisten
von uns hier haben wir unser Heim " Abbildung 3. Alte Dorfstraße. Haus mit Wohnhof.

Und SUChen WOhnllchkeit tur Unsere (Vergleiche Abbildung 2. Pfeil links.)

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