Die Gartenkunst — 27.1914
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https://doi.org/10.11588/diglit.20974#0172
DOI Heft:
Nr. 10
DOI Artikel:Vetterlein, Ernst Friedrich: Architektonik des Gartens
DOI Artikel:Koch, Hugo: Die Kunst im Garten
DOI Seite / Zitierlink:https://doi.org/10.11588/diglit.20974#0172
Bild G. Gartenanlage für Herrn Generaldirektor von Maltitz in Hanau.
Schaubild und Grundriß. Gartenarchitekt F. Wirtz.
° ENTWURF ZUM "UiLLENGHRTEN FÜR HERRN °
unserer Zeit uns zu Nutze machen und damit zu
ganz anderem Ausdruck, zu neuen Formen und
Raumgebilden gelangen, zumal bei Berücksich-
° GENERALDIREKTOR EvMRLTiTZHRNRU ° Hgung der Vertiefung des Naturgefühles unserer
' Mi.«o ° Zeit. Die größten und tiefsten Wirkungen wer-
den auch hier bei Einfachheit der Grundform zu
erzielen sein. Dies wird häufig zu einer regel-
mäßigen Pflanzenanordnung führen, zu wohl-
abgewogener Massenverteilung, zur Symmetrie,
zur Wiederholung, zur künstlerischen Einheit,
die wir heute in der verwandten raumg estaltenden
Schwesterkunst, der Architektur, wiedergefunden
haben. Auch die Pflanzung im Garten soll als
Menschenwerk Menschenwirken unzweifelhaft
erkennen lassen.
Das gilt auch für die Verwendung des
Wassers. Das Wasser ist den Gesetzen des
Falles und Druckes und denen der optischen
Spiegelung unterworfen. Seine Beweglichkeit
gestattet bei fallendem Gelände dieselbe Wasser-
menge zu immer neuen Effekten im Garten zu
verwerten, zugleich wird der Künstler aus Grün-
den der Rentabilität auf größte Ausnutzung zu
achten haben. Die Künstler der Renaissance-
und Barockzeit waren darin Meister. Wenn uns
die verfügbaren Mittel auch selten Brunnen und
Kaskadenanlagen im Sinne der Alten gestatten
werden, so sollten wir sie doch da, wo sie mög-
lich sind, zu Rate ziehen, wir würderi dann nicht
auf Abwege geraten, wie sie die landschaftliche
(Maßstsb ca. l; 500.) Gartenkunst eingeschlagen hat. So erscheint es
164
Schaubild und Grundriß. Gartenarchitekt F. Wirtz.
° ENTWURF ZUM "UiLLENGHRTEN FÜR HERRN °
unserer Zeit uns zu Nutze machen und damit zu
ganz anderem Ausdruck, zu neuen Formen und
Raumgebilden gelangen, zumal bei Berücksich-
° GENERALDIREKTOR EvMRLTiTZHRNRU ° Hgung der Vertiefung des Naturgefühles unserer
' Mi.«o ° Zeit. Die größten und tiefsten Wirkungen wer-
den auch hier bei Einfachheit der Grundform zu
erzielen sein. Dies wird häufig zu einer regel-
mäßigen Pflanzenanordnung führen, zu wohl-
abgewogener Massenverteilung, zur Symmetrie,
zur Wiederholung, zur künstlerischen Einheit,
die wir heute in der verwandten raumg estaltenden
Schwesterkunst, der Architektur, wiedergefunden
haben. Auch die Pflanzung im Garten soll als
Menschenwerk Menschenwirken unzweifelhaft
erkennen lassen.
Das gilt auch für die Verwendung des
Wassers. Das Wasser ist den Gesetzen des
Falles und Druckes und denen der optischen
Spiegelung unterworfen. Seine Beweglichkeit
gestattet bei fallendem Gelände dieselbe Wasser-
menge zu immer neuen Effekten im Garten zu
verwerten, zugleich wird der Künstler aus Grün-
den der Rentabilität auf größte Ausnutzung zu
achten haben. Die Künstler der Renaissance-
und Barockzeit waren darin Meister. Wenn uns
die verfügbaren Mittel auch selten Brunnen und
Kaskadenanlagen im Sinne der Alten gestatten
werden, so sollten wir sie doch da, wo sie mög-
lich sind, zu Rate ziehen, wir würderi dann nicht
auf Abwege geraten, wie sie die landschaftliche
(Maßstsb ca. l; 500.) Gartenkunst eingeschlagen hat. So erscheint es
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