Die Gartenkunst (27.1914)

Anordnung von Pflanzen und Bildwerken am Mittelweg der Haupthalle auf der Münchener Frühjahrs-
blumenausstellung 1914.

die Hallen I und II beschränkt. Sodann — und
das war das Wichtigste — fehlten diesmal alle
jene Einbauten, und die Hallen standen ohne
jede gliedernde Unterteilung dem Blick offen.

Freilich hatte man reichlich große Fichten und
Kiefern angewendet, um den einzelnen Abtei-
lungen einen gewissen Abschluß und Rahmen zu
geben, aber bei den großen Abmessungen der
Räume reichen solche Mittel nicht aus, sie schei-
nen eher die herbe und strenge Schönheit der
Raumwirkung zu stören.

Unter diesen Umständen hatte die Leitung
keinen leichten Stand, und es muß umso mehr
anerkannt werden, daß sie trotzdem es verstanden
hat, sich mit der Lösung ihrer Aufgabe so gut
abzufinden, daß der Sprecher der Preisrichter in
seiner Tischrede beim Eröffnungsessen die Aus-
stellung nicht nur als eine sozial bedeutungsvolle
Tat,sondern auch als eine beachtenswerte garten-
künstlerische Leistung anerkennen konnte.

Demgegenüber dürfen indessen Einzelheiten
nicht unbeanstandet gelassen werden. Insbeson-
derehätte die Anordnung eines in naturalistischen
Formen gehaltenen Wasserbeckens und über
künstliche Felsen plätschernden Zulaufs An-
klänge an eine glücklich überwundene Vergangen-
heit, gerade in München, — wo man sich einem
besonders strengen Maßstab bei der Bewertung
künstlerischer Leistungen gefallen lassen muß,
wie derselbe Sprecher ganz richtig bemerkte, —
nicht unterlaufen dürfen.

ten Pflanzenmengen reichten gerade aus, um
zwei der vorhandenen Hallen zu f üllen. Die dritte
Halle war infolgedessen für die Unterbringung
des industriellen Anhanges verfügbar. Die
eigentliche Pflanzen- und Blumenschau war auf

Plastik von der Münchener Frühjahrsblumenaus-
stellung 1914.

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