Was besondere Erwähnung auch an dieser
Stelle noch verdient, sind die Bindereien, welche
von zwei Münchner Firmen (Herrn. Schneider und
Hoflieferant A. Kaufmann) geboten waren. Man
braucht keine Bedenken zu tragen, zu sagen,
daß bessere und vollendetere Leistungen auf
diesem Gebiete auf keiner Austeilung der letzten
Jahre geboten sind. Vom einfachen Kranz bis
zur Ausstattung ganzer Festräume war alles,
was man sah, von so feinem Geschmack in der
Wahl und Verwendung des Blumenmaterials,
namentlich aber von so ausgesprochen sicherem
Farbenempfinden, daß es einem wirklich schwer
fiel zu sagen, welchem der zahlreichen Stücke
man den Vorzug geben möchte. Ein Kranz war
da, der so ziemlich alle Farben des Regenbogens
aufwies, aber in seinen Einzelheiten so glücklich
abgetönt, daß man seinem Verfertiger zutrauen
darf, mit den gewagtesten Farbenzusammen-
stellungen sich erfolgreich abzufinden, und un-
mittelbar daneben ein Korb auf hohem Ständer,
lediglich auf Gelb abgestimmt (hellgelbe Nelken,
Ginster, dunkelgelbe Tulpen,zarthellgrünes Korb-
gefledit, mit Goldband garniert), ebenfalls von
ganz entzückendem Reiz. Was diesen Bindereien
zustatten kam, war der verschiedenartige Cha-
rakter der Räumlichkeiten; die einen in einem
lichtdurchflutenden Festraum, die anderen in
einem Raum von ernster Stimmung mit gedämpf-
tem Licht; und in beiden kamen die Darbietungen
gleich gut zur Geltung.
Endlich bleibt noch zu erwähnen, daß die
Gruppe Bayern der Deutschen Gesellschaft für
Motiv aus dem Rosengarten (Hammelbacher) der Gartenkunst eine auf ihre Mitglieder beschränkte
Mündiener Frühjahrsblumenausstellung 1914. Planschau veranstaltet hatte, in der u. a. Möhl &
Schnizlein, Tischler & Buerbaum, Tölke-Nürnberg,
nicht leicht geschaffen werden kann (Bilder die Münchner Stadtgärtendirektion (mit Plänen
Seite 171). Auf schmalen Rabatten, in zwang- undModellen des Luitpoldparkes) vertretenwaren
loser Gruppierung am Fuße von immergrünem und zu der die Kg 1. Hofgärtendirektion eine wert-
Strauchwerk, aus den Fugen von niedrigen Trok- volle Sammlung alter Pläne des englischen Gar-
kenmäuerchen, zwischen den Platten, mit denen tens beigesteuert hatte. Auch die Vereinigung
der Boden um einige mit feinem Raumgefühl ehemaliger Weihenstephaner hatte sich mit
angeordnete Plastiken ausgelegt war, überall Arbeiten von Holfelder (neuer Botan. Garten),
streckten sie ihre zartfarbigen, schön geformten Leibig u. a. beteiligt.
Blumen hervor und vereinten sie zu einer echten -
Frühlingssymphonie. Wie alle Teile der Aus-
stellung hatte auch dieses Gärtchen eine Ausstat- 2. Allgemeine Gartenbau-Ausstellung
tung an Bildwerken, Bänken u. dgl. erhalten in " Altona 1914
einer Qualität, wie man sie in München als selbst-
verständlich vorauszusetzen sich gewöhnt hat. Mit einem eindrucksvollen Begrüßungsakt ist
Wenn wir hiermit die hauptsächlichsten Lei- dann auch die Altonaer Gartenbau-Ausstellung
stungen gestreift haben, so ist das eigentlich am 15. Mai ds. Js. eröffnet worden. Heller Son-
nur eine dürftige Beschreibung der ganzen Ver- nenschein leuchtete auf frisches Grün, zahllose
anstaltung. Es ist überhaupt schwer, von ihr ein Blumen und festlich gekleidete Menschen herab,
umfassendes und alle Darbietungen berücksich- der vorbeirauschende Elbstrom belebte das Bild
tigendes Bild zu geben. Beim öfteren Durchwan- und spendete wohltuende Kühle —, alles ver-
dern der Räume stieß man jeden Augenblick auf einigte sich um, den Eindruck der eröffneten
reizvolle Einzelheiten, die einem bisher ent- Jubiläums-Veranstaltung, die außerdem ziemlich
gangen waren, sich aber auf Schritt und Tritt in (nicht ganz) rechtzeitig fertig geworden war, zu
wechselreicher Fülle dem Blick erschlossen. einem befriedigenden zu machen.
172
Stelle noch verdient, sind die Bindereien, welche
von zwei Münchner Firmen (Herrn. Schneider und
Hoflieferant A. Kaufmann) geboten waren. Man
braucht keine Bedenken zu tragen, zu sagen,
daß bessere und vollendetere Leistungen auf
diesem Gebiete auf keiner Austeilung der letzten
Jahre geboten sind. Vom einfachen Kranz bis
zur Ausstattung ganzer Festräume war alles,
was man sah, von so feinem Geschmack in der
Wahl und Verwendung des Blumenmaterials,
namentlich aber von so ausgesprochen sicherem
Farbenempfinden, daß es einem wirklich schwer
fiel zu sagen, welchem der zahlreichen Stücke
man den Vorzug geben möchte. Ein Kranz war
da, der so ziemlich alle Farben des Regenbogens
aufwies, aber in seinen Einzelheiten so glücklich
abgetönt, daß man seinem Verfertiger zutrauen
darf, mit den gewagtesten Farbenzusammen-
stellungen sich erfolgreich abzufinden, und un-
mittelbar daneben ein Korb auf hohem Ständer,
lediglich auf Gelb abgestimmt (hellgelbe Nelken,
Ginster, dunkelgelbe Tulpen,zarthellgrünes Korb-
gefledit, mit Goldband garniert), ebenfalls von
ganz entzückendem Reiz. Was diesen Bindereien
zustatten kam, war der verschiedenartige Cha-
rakter der Räumlichkeiten; die einen in einem
lichtdurchflutenden Festraum, die anderen in
einem Raum von ernster Stimmung mit gedämpf-
tem Licht; und in beiden kamen die Darbietungen
gleich gut zur Geltung.
Endlich bleibt noch zu erwähnen, daß die
Gruppe Bayern der Deutschen Gesellschaft für
Motiv aus dem Rosengarten (Hammelbacher) der Gartenkunst eine auf ihre Mitglieder beschränkte
Mündiener Frühjahrsblumenausstellung 1914. Planschau veranstaltet hatte, in der u. a. Möhl &
Schnizlein, Tischler & Buerbaum, Tölke-Nürnberg,
nicht leicht geschaffen werden kann (Bilder die Münchner Stadtgärtendirektion (mit Plänen
Seite 171). Auf schmalen Rabatten, in zwang- undModellen des Luitpoldparkes) vertretenwaren
loser Gruppierung am Fuße von immergrünem und zu der die Kg 1. Hofgärtendirektion eine wert-
Strauchwerk, aus den Fugen von niedrigen Trok- volle Sammlung alter Pläne des englischen Gar-
kenmäuerchen, zwischen den Platten, mit denen tens beigesteuert hatte. Auch die Vereinigung
der Boden um einige mit feinem Raumgefühl ehemaliger Weihenstephaner hatte sich mit
angeordnete Plastiken ausgelegt war, überall Arbeiten von Holfelder (neuer Botan. Garten),
streckten sie ihre zartfarbigen, schön geformten Leibig u. a. beteiligt.
Blumen hervor und vereinten sie zu einer echten -
Frühlingssymphonie. Wie alle Teile der Aus-
stellung hatte auch dieses Gärtchen eine Ausstat- 2. Allgemeine Gartenbau-Ausstellung
tung an Bildwerken, Bänken u. dgl. erhalten in " Altona 1914
einer Qualität, wie man sie in München als selbst-
verständlich vorauszusetzen sich gewöhnt hat. Mit einem eindrucksvollen Begrüßungsakt ist
Wenn wir hiermit die hauptsächlichsten Lei- dann auch die Altonaer Gartenbau-Ausstellung
stungen gestreift haben, so ist das eigentlich am 15. Mai ds. Js. eröffnet worden. Heller Son-
nur eine dürftige Beschreibung der ganzen Ver- nenschein leuchtete auf frisches Grün, zahllose
anstaltung. Es ist überhaupt schwer, von ihr ein Blumen und festlich gekleidete Menschen herab,
umfassendes und alle Darbietungen berücksich- der vorbeirauschende Elbstrom belebte das Bild
tigendes Bild zu geben. Beim öfteren Durchwan- und spendete wohltuende Kühle —, alles ver-
dern der Räume stieß man jeden Augenblick auf einigte sich um, den Eindruck der eröffneten
reizvolle Einzelheiten, die einem bisher ent- Jubiläums-Veranstaltung, die außerdem ziemlich
gangen waren, sich aber auf Schritt und Tritt in (nicht ganz) rechtzeitig fertig geworden war, zu
wechselreicher Fülle dem Blick erschlossen. einem befriedigenden zu machen.
172