Das Wembergschlößchen im Park zu Carlsruhe (O.-Schl.)
Stützmauern gibt man gewöhnlich etwas An-
lage, weil sie dann, abgesehen von der für jeden
Fall nötigen Stärke, dem Erdschub besser ent-
gegenwirken und gleichzeitig besser aussehen,
sich in weicheren Linien in das Gesamtbild ein-
fügen. Wasserdurchlässe sind meistens not-
wendig, man sollte aber die häßlichen Tonröhren,
wo man sie verwendet, verdeckt anbringen und
das Ausflußloch in hydraulischem Mörtel mauern;
eineSteinschotterung hinter demAusfluß ist natür-
lich angebracht, um Verstopfungen vorzubeugen.
Will man auch in der Mörtelmauer Pflanzen an-
bringen, so kann man hie und da Löcher offen
lassen, die aber möglichst eine nach hinten ge-
neigte Sohle haben müssen. Wenn der Kopf der
Stützmauer nicht besonders abgedeckt wird, so
gibt man ihm ebenfalls eine Neigung nach hinten,
die ziemlich stark sein kann, damit das Erdreich
die Mauer überdeckt und von ihr gehalten wird.
Brüstungsmauern an Terrassen werden eben-
so wie freistehende Mauern behandelt. Über
Abdeckungen aus anderem Material und über
offene Ballustraden wird später gesprochen
werden.
Von Bruchsteinmauerwerk an Gartenge-
bäuden braucht besonderes nicht gesagt zu
werden; es wird wie jedes aufgehende Mauer-
werk behandelt. Eine Isolierung gegen aufstei-
gende Feuchtigkeit, die auch bei freistehenden
Mauern manchmal angezeigt ist, wird hier häufig
notwendig sein. Daß der wassersaugende Granit
die aus der Luft aufgenommene Feuchtigkeit auch
nach innen abgibt und daher leicht feuchte Räume
macht, sei nebenbei als eine ungünstige Eigen-
schaft dieses Gesteins erwähnt.
Bei Brücken lassen sich Bogenwölbungen
aus hammerrecht bearbeiteten Bruchsteinen sehr
wohl herstellen. Das unter Wasser liegende
Mauerwerk muß mit hydraulischem Mörtel ge-
bunden werden. Für kleine Brücken wird eine
Brüstungsmauer aus Bruchsteinen häufig zu
schwer wirken, und man wird deshalb die Brü-
stung lieber in anderer Weise behandeln.
Mauernischen und Grotten kann man
recht gut in Bruchstein unter Verwendung von
hydraulischem Mörtel, in diesem Fall am besten
Portlandzement, mauern; man tut aber gut,
darauf zu achten, daß verdeckte Fugen hergestellt
werden, so daß das Bindematerial wenig zu sehen
ist und der einzelne Stein in seinen Umrissen
sichtbar bleibt. Für Pflanzen wird man besondere
Löcher aussparen müssen. Nebenher sei erwähnt,
daß solche Mauernischen etwa zur Belebung
großer Stützmauerflächen oft recht wertvoll sind
und daß sie am besten in Verbindung mit einem
kleinen Wasserbecken angelegt werden, in dem
herabrieselndes Wasser sich sammelt; denn der
g ärtnerische, sehr wohl zu rechtfertig ende Sinn der
Grotte ist die Schaffung eines Platzes für Pflan-
zen, die in feuchter Kühle gedeihen. Deshalb
wird auch der poröse, wasserhaltende TufF- oder
Tropfstein, mit Maß und ohne romantisches Be-
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Stützmauern gibt man gewöhnlich etwas An-
lage, weil sie dann, abgesehen von der für jeden
Fall nötigen Stärke, dem Erdschub besser ent-
gegenwirken und gleichzeitig besser aussehen,
sich in weicheren Linien in das Gesamtbild ein-
fügen. Wasserdurchlässe sind meistens not-
wendig, man sollte aber die häßlichen Tonröhren,
wo man sie verwendet, verdeckt anbringen und
das Ausflußloch in hydraulischem Mörtel mauern;
eineSteinschotterung hinter demAusfluß ist natür-
lich angebracht, um Verstopfungen vorzubeugen.
Will man auch in der Mörtelmauer Pflanzen an-
bringen, so kann man hie und da Löcher offen
lassen, die aber möglichst eine nach hinten ge-
neigte Sohle haben müssen. Wenn der Kopf der
Stützmauer nicht besonders abgedeckt wird, so
gibt man ihm ebenfalls eine Neigung nach hinten,
die ziemlich stark sein kann, damit das Erdreich
die Mauer überdeckt und von ihr gehalten wird.
Brüstungsmauern an Terrassen werden eben-
so wie freistehende Mauern behandelt. Über
Abdeckungen aus anderem Material und über
offene Ballustraden wird später gesprochen
werden.
Von Bruchsteinmauerwerk an Gartenge-
bäuden braucht besonderes nicht gesagt zu
werden; es wird wie jedes aufgehende Mauer-
werk behandelt. Eine Isolierung gegen aufstei-
gende Feuchtigkeit, die auch bei freistehenden
Mauern manchmal angezeigt ist, wird hier häufig
notwendig sein. Daß der wassersaugende Granit
die aus der Luft aufgenommene Feuchtigkeit auch
nach innen abgibt und daher leicht feuchte Räume
macht, sei nebenbei als eine ungünstige Eigen-
schaft dieses Gesteins erwähnt.
Bei Brücken lassen sich Bogenwölbungen
aus hammerrecht bearbeiteten Bruchsteinen sehr
wohl herstellen. Das unter Wasser liegende
Mauerwerk muß mit hydraulischem Mörtel ge-
bunden werden. Für kleine Brücken wird eine
Brüstungsmauer aus Bruchsteinen häufig zu
schwer wirken, und man wird deshalb die Brü-
stung lieber in anderer Weise behandeln.
Mauernischen und Grotten kann man
recht gut in Bruchstein unter Verwendung von
hydraulischem Mörtel, in diesem Fall am besten
Portlandzement, mauern; man tut aber gut,
darauf zu achten, daß verdeckte Fugen hergestellt
werden, so daß das Bindematerial wenig zu sehen
ist und der einzelne Stein in seinen Umrissen
sichtbar bleibt. Für Pflanzen wird man besondere
Löcher aussparen müssen. Nebenher sei erwähnt,
daß solche Mauernischen etwa zur Belebung
großer Stützmauerflächen oft recht wertvoll sind
und daß sie am besten in Verbindung mit einem
kleinen Wasserbecken angelegt werden, in dem
herabrieselndes Wasser sich sammelt; denn der
g ärtnerische, sehr wohl zu rechtfertig ende Sinn der
Grotte ist die Schaffung eines Platzes für Pflan-
zen, die in feuchter Kühle gedeihen. Deshalb
wird auch der poröse, wasserhaltende TufF- oder
Tropfstein, mit Maß und ohne romantisches Be-
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