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Die Gartenkunst — 27.1914

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Nr. 13
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Zobel, Victor: Baustoffe im Garten, [5]
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Gellhorn, Alfred: Alte schlesische Parkanlagen
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https://doi.org/10.11588/diglit.20974#0215

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lässig ist natürlich das Mauerwerk nicht. Im dessen regelmäßige, bis zur Ufertreppe an der

übrigen wird jetzt für Wasserbauten fast immer Oder adisial zum Schlosse orientierte Anlage jetzt

Beton verwendet. nur schwer aus der naturalistischen Umformung

Sehr geeignet für den Boden eines Wasser- zu erkennen ist, zeigt 2 Becken verschiedener

beckens, lebendig wirkend und sozusagen wasser- Form und Größe, welche durch einen geraden

mäßig ist die Pflasterung mit kleinen runden Kanal verbunden sind. Die Bäume treten dicht

Kieseln, die in dichter Lage in eine Schicht hydrau- an die Wasserflächen heran, so daß die räumliche

lisdien Mörtels eingedrückt werden. In der An- Absicht lediglich mit natürlichen Mitteln und,

Wendung von Mustern, die durch verschieden- abgesehen von einigen Steinvasen, ganz ohne

farbige Steine hergestellt werden können, sollte architektonischen Rahmen erreicht wird,

man sehr zurückhaltend sein. Victor Zobel. DieTradition der Wasserburg spricht aus dem

Kanal, welcher das Schloß S a a b o r umgibt. Die

Alte schlesischeParkanlagen.

(Schluß zu Heft 7, Seite 109.*)

Anlage stammt von einem Sohne Augusts des
Starken, dem Grafen Cosel. Ein schöngeformtes
Becken schmückt den großartigen Ehrenhof, wäh-
rend auf der entgegengesetzten Seite eine lange
Seit Le Notres Park von Versailles wurde sdmeise durdl den Laubwald bis zu den Ufern
das Wasser zu einem integrierenden Tefle der des Saaborsees führt. Den Rahmen des Vor-
bauen Gärten. In langen Kanälen (Nymphen- latzes büden sedls gieidlgestaltete und regel-
burg) steigerte es die perspektivische Wirkung, mäßig verteilte „Kavalierhäuser", die mit ihren
mit großen, ruhigen Flachen bot es starke Kon- geringeren Abmessungen der Größe des Schlosses
traste zu plastischem Schmuck, der zugleich in sichtbar untergeordnet bleiben,
grünen Baumränden einen geschlossenen Hinter- DieS£ Gebdude, welche die Zimmer der Gäste
grund erhält. enthielten, bilden einen integrierenden Bestand-

Gerade diesem Mittel der Raumgestaltung teü der alten Schloßanlagen. In viel höherem
kam die Eigentümlichkeit der schlesischen Land- Maße als heute biidete der Garten die Ergänzung
sdiaft zu statten. Das flache Land, welches in der des sdllosses> in gig^er Weise wie dessen Säle
Vorzeit und bis zum 30 jährigen Kriege mit seinen entnielt er Räume verschiedener Gestalt und
Sümpfen die Anlegung zahlloser Wasserburgen Größe, durch Bäume und Hecken dargestellt,
ermöglichte, machte es leicht, für künstlerische Seit der Renaissance war der Irrgarten üb-

Zwecke reichliche Wassermengen zu gewinnen. udl Naturtheater wurden für Schäferspiele im
DerParkvonDyhernfurth(PlanSeite202), Freien eingerichtet und reichlich ausgestattet.

Der nicht erhaltene Fürstlich Hohenlohesche
#)£ltB Alesien,Architektur Raumkunst.1Kunst- fc Breslau, aus welchem der Scheitniger

qewerbevonR.Konwiarz.Autnahmenvonrl.ljoetz. . ' , f „.„

Verlag Julius Hoffmann, Stuttgart. Park entstanden ist, enthielt ferner: Billardhaus,

Bach

Schloß Mittelwalde i. Schi. Lageplan des Lindenhofgartens. 1:500.

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