beiten von Karl Luz mit in erster Linie.
Die Abbildungen geben einen Begriff von
der Art und dem Umfange seines Wollens
und Könnens.
In welch feiner Weise wird z. B. in der
gärtnerischen Anlage des Landgutes
Hohenrodt (S. 209/10) der Übergang von
der Architektur des Hauses in die freie
Landschaft vermittelt. Wie hübsch ist
im Hofe der Brunnen mit dem Baum-
kranz, dieses alte schöne Motiv, dessen
wir in Württemberg uns besonders im
Stuttgarter Akademiehof erfreuen. Im
Garten des Herrn Ulmer in Ludwigsburg
(S. 223) wiederum zeigt sich Luz als
Meister der Terrassierung; und was
wollte in unserm unebenen Lande ein
Gärtner, der sich darauf nicht verstände.
Dieser Garten zeigt überhaupt, wie in einer
Musterkarte, doch ohne Häufung und
Übertreibung, alle Vorzüge der Luzschen
Gartenkunst: seine Fähigkeit, durch Be-
nutzung vorhandener größerer Bäume und
Gesträuche seinen Neuanlagen wirkungs-
volle Akzente und zugleich von vornherein
eine gewisse Fertigkeit zu verleihen,
ferner die Fähigkeit, durch geschickte An-
ordnung der Massen, durch Schaffung von
Ausblicken, den Eindruck der Weiträumig-
keit zu geben, eine Kunst, die gerade für
den Stadtg ärtner, denGärtner in der eng en
Stadt, von der größtenBedeutung ist, end-
lich die Fähigkeit, durch kluge Auswahl
und Anordnung der Pflanzen usw. dafür
zu sorgen, daß der Garten zu allen Zeiten
des Jahres Charakter zeigt. Der Garten
des Herrn Abt in Schorndorf (S. 219) und
derjenige des Herrn Scheufeien inOberlen-
ningen (S. 218) vervollständigen das gün-
stige Bild, ebenso die Anlage, die im vori-
gen Jahre aus Anlaß der ersten großen
Stuttgarter Kunstausstellung neben dem
K. Kunstgebäude geschaffen wurde, zur
Aufnahme von Bildwerken und zur Er-
heiterung der Ausstellungsbesucher, die ja
immer sehr froh sind, wenn sie nach der
vielen gemalten Natur mal ein wirkliches
Stück Natur zu sehen bekommen. Diese
Anlage hatte nur einen Fehler, allerdings
. . , . ... . einen großen, den nämlich, daß sie mit
Gartenanlaqe Scheufeien, Oberlenningen u. leck. cjt/7ja j.h ■ j j
Gartenarchitekt Karl Luz, Stuttgart. Maßstab 1 ■ 2000. Schluß derAusstellung wieder verschwand.
Der schone, mit dem 1. Preise gekrönte
schöne Stadt nicht werden kann, wenn man seine Wettbewerbs-Entwurf für den Stuttgarter Stein-
Lage im Talkessel und an den Höhen hinauf igno- haldenfriedhof endlich und der reizvolle Entwurf
riert, sondern nur dann, wenn man diese Gegen- für einen Stadtpark in Backnang zeigen, daß Karl
sätze zur Grundlage der städtebaulichen Tätig- Luz auch großen Aufgaben vollauf gewachsen
keit nimmt. ist. So günstig auch das Bild sein mag, das wir
Derartige bessere Einsicht tritt naturgemäß von ihm aus seinen Arbeiten gewinnen, es wäre
erst nur im einzelnen in Erscheinung, und doch nicht vollständig, gedächten wir nicht auch
in gärtnerischer Hinsicht stehen hier die Ar- seiner schriftstellerischen wie rednerischen Stel-
218
Die Abbildungen geben einen Begriff von
der Art und dem Umfange seines Wollens
und Könnens.
In welch feiner Weise wird z. B. in der
gärtnerischen Anlage des Landgutes
Hohenrodt (S. 209/10) der Übergang von
der Architektur des Hauses in die freie
Landschaft vermittelt. Wie hübsch ist
im Hofe der Brunnen mit dem Baum-
kranz, dieses alte schöne Motiv, dessen
wir in Württemberg uns besonders im
Stuttgarter Akademiehof erfreuen. Im
Garten des Herrn Ulmer in Ludwigsburg
(S. 223) wiederum zeigt sich Luz als
Meister der Terrassierung; und was
wollte in unserm unebenen Lande ein
Gärtner, der sich darauf nicht verstände.
Dieser Garten zeigt überhaupt, wie in einer
Musterkarte, doch ohne Häufung und
Übertreibung, alle Vorzüge der Luzschen
Gartenkunst: seine Fähigkeit, durch Be-
nutzung vorhandener größerer Bäume und
Gesträuche seinen Neuanlagen wirkungs-
volle Akzente und zugleich von vornherein
eine gewisse Fertigkeit zu verleihen,
ferner die Fähigkeit, durch geschickte An-
ordnung der Massen, durch Schaffung von
Ausblicken, den Eindruck der Weiträumig-
keit zu geben, eine Kunst, die gerade für
den Stadtg ärtner, denGärtner in der eng en
Stadt, von der größtenBedeutung ist, end-
lich die Fähigkeit, durch kluge Auswahl
und Anordnung der Pflanzen usw. dafür
zu sorgen, daß der Garten zu allen Zeiten
des Jahres Charakter zeigt. Der Garten
des Herrn Abt in Schorndorf (S. 219) und
derjenige des Herrn Scheufeien inOberlen-
ningen (S. 218) vervollständigen das gün-
stige Bild, ebenso die Anlage, die im vori-
gen Jahre aus Anlaß der ersten großen
Stuttgarter Kunstausstellung neben dem
K. Kunstgebäude geschaffen wurde, zur
Aufnahme von Bildwerken und zur Er-
heiterung der Ausstellungsbesucher, die ja
immer sehr froh sind, wenn sie nach der
vielen gemalten Natur mal ein wirkliches
Stück Natur zu sehen bekommen. Diese
Anlage hatte nur einen Fehler, allerdings
. . , . ... . einen großen, den nämlich, daß sie mit
Gartenanlaqe Scheufeien, Oberlenningen u. leck. cjt/7ja j.h ■ j j
Gartenarchitekt Karl Luz, Stuttgart. Maßstab 1 ■ 2000. Schluß derAusstellung wieder verschwand.
Der schone, mit dem 1. Preise gekrönte
schöne Stadt nicht werden kann, wenn man seine Wettbewerbs-Entwurf für den Stuttgarter Stein-
Lage im Talkessel und an den Höhen hinauf igno- haldenfriedhof endlich und der reizvolle Entwurf
riert, sondern nur dann, wenn man diese Gegen- für einen Stadtpark in Backnang zeigen, daß Karl
sätze zur Grundlage der städtebaulichen Tätig- Luz auch großen Aufgaben vollauf gewachsen
keit nimmt. ist. So günstig auch das Bild sein mag, das wir
Derartige bessere Einsicht tritt naturgemäß von ihm aus seinen Arbeiten gewinnen, es wäre
erst nur im einzelnen in Erscheinung, und doch nicht vollständig, gedächten wir nicht auch
in gärtnerischer Hinsicht stehen hier die Ar- seiner schriftstellerischen wie rednerischen Stel-
218