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Die Gartenkunst — 27.1914

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Nr. 15
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Heicke, C.: Die Bindekunst-Ausstellung in Altona vom 21.-28. Juni 1914
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https://doi.org/10.11588/diglit.20974#0236

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Bindekunstausstellung Altona 21.—28. Juni 1914. Pavillon in der großen Festhalle.

Während aber ihre Verwandte aus der Familie großen Halle kleine Abteilungen, in denen ohne
der Blumenkünste, die Gartenkunst sich schon ihren Uberladung Sträuße aller Art, Kränze, blumen-
Platz an der Sonne erkämpft hat und mit in die , .. , 3 _ , r , . , . ,
Reihe der schönen und gestaltenden Künste gestellt geschmückte Festtafeln usw. zu kleinen Sonder-
worden ist, ringt die Blumenbindekunst noch schwer gruppen zusammengefügt waren, die sich von
um Anerkennung ihrer Daseinsberechtigung inner- dem Grün der Wände ausgezeichnet abhoben und
halb des Kunsthandwerkes unserer Zeit die Besudler ungleich nachhaltiger fesselten, als

Viele gebildete Kreise wenden sich anderen , t, .. 3

Kunstgewerben zu; Mädchen und Frauen besserer es sonst der ba^ gewesen wäre.
Stände verschmähen es noch immer, hier ihre Lebens- Wir bringen einige Aufnahmen, aus denen,

aufgäbe zu suchen. auch wer die Ausstellung nicht gesehen hat, sich

Ist die Kunst Blumen zu binden und mit Blumen ein mld yon der ten Wirkung im Ganzen und

zu saimucken, nicht eine eiqene babe und Kunst der _. , , , . TT , . ,

praup Einzelnen machen und ein Urteil gewinnen kann

Wenn sie die Kunst nicht selbst ausübt, sollte über die zweckmäßige und geschmackvolle Auf-
sie viel mehr Sinn dafür haben, als bisher beob- machung.

achtet worden ist! . Das Bild Seite 225 stellt den Raum dar, in

Überall regen sich in den beruflichen Kreisen , . . „. .., , _ . .
der Blumenbindekunst die Kräfte, um weiter zu welchemdie als Huldigungsspende für die Kaiserin
arbeiten und eine „Blumenschmuckkunst" als gedachten Bindereien aufgestellt waren: Ein an
Ausdruck unserer Zeit zu erreichen. 3 Seiten durch Vorhänge abgeschlossenes Viereck,
Bei der Durchführung der Ausstellung, die, dessen Zugang durch einen grünen Bogen mit
soweit die künstlerische Gesamtanordnung in herabhängenden Bändern zwischen zwei Eck-
Betracht kommt, in Löthers Händen lag, ist man pfeilern gebildet wurde, die durch Kaiserkronen
davon ausgegangen, die Bindereien, welche zur bekrönt waren. Der keramische Schmuck stammt
Schau gestellt werden sollten, nicht wie es sonst von H. Haenlein, Hamburg, die dekorative Auf-
meist üblich ist, in endloser Reihenfolge auf machung von John Chretien, Hamburg. Ein
Tischen u. dgl. dem Auge darzubieten, ein Ver- anderer Raum, dessen Bild Seite 227 oben wie-
fahren, wobei naturgemäß der gute Eindruck dergegeben ist, zeigt im Hintergrund einen Pa-
hervorragender Einzelleistungen durch dieMenge villon, an den sich seitlich mit Bogenöffhungen
der anderen Darbietungen beeinträchtigt wird, versehene grüne Wände anschließen. Die nischen-
sondern man hat durch Einschaltung von artigen BogenöfFnungen waren zur Aufstellung
Wänden aus dunklem Grün Räume geschaffen, von Bildwerken, Bänken und großen Sträußen
in denen Bindereien für die verschiedenen in künstlerischen Vasen benutzt, während die
Zwecke zusammengefaßt und von den übrigen Mitte des Raumes von einer Festtafel mit reichem
wirkungsvoll abgesondert waren. Diese Räume, Blumenschmuck ausgefüllt war. Das Bild auf
welche außerdem durch Bildwerke und Gefäße derselben Seite unten zeigt die Anordnung einer
von künstlerischem Wert, Bänke, Draperien der Seitenwände: In der mittleren Nische eine Pla-
u. dgl. ausgestattet waren, bildeten in der stik von Oskar E. Ulmer, Hamburg, in den Seiten-

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