Aus dem Garten des Geh. Kommerzienrats Ritter Dr. von Petri, Nürnberg. (Blick 2.)
Gartenarchitekt H. Tölke -f\
künstlerisdien Wert hinzuweisen. Mein sollte junge Gehölze, Heckenpflanzen u. dgl. heranzu-
eigentlich denken, daß dies kaum nötig sei, und ziehen, um sie als kräftige Exemplare zur Er-
doch ist die Pflege oft Leuten anvertraut, die gänzung des abgängigenMaterials zu verwenden,
keine Ahnung davon haben, was man in ihre Wenn es auch nicht mehr gelingen wird, alles
Hände gelegt hat. Es dürfte eine der vornehm- im alten Glänze neu erstehen zu lassen, so würde
sten Aufgaben der deutschen Gesellschaft für man schon einen hübschen Erfolg dadurch er-
Gartenkunst sein, für einen ausreichenden Schutz zielen, wenn das jetzt noch vorhandene nicht
dieser Anlagen einzutreten. Wir erhalten auch weiter verfällt. Wir erfüllen damit eine Pflicht
alte Baudenkmäler und geben dafür jährlich gegenüber den alten Gartenkünstlern, wie wir
große Summen aus. Für unsern Zweck benötigen auch hoffen müssen, daß unseren Schöpfungen
wir verhältnismäßig wenig Mittel, zumal es sich später ein gleicher Schutz zuteil werde,
oft nur darum handeln wird, bereits für die Auf diesen Schutz müssen wir um so mehr
Pflege bereitgestellte Mittel in richtiger Weise Wert legen, als es eine große Schattenseite un-
zu verwenden. Es wird in vielen Fällen genügen, seres sonst so idealen Berufes ist, daß noch Jahre
für eine tüchtige Oberleitung zu sorgen, die all- und Jahrzehnte vergehen werden, bis die volle
jährlich die erforderlichen Maßnahmen anordnet. Schönheit an vielen der neusten Gartenschöp-
Wenn diese Bestrebungen in die richtigen Bahnen Ringen zur Geltung kommen wird. Je ernster wir
gelenkt werden, so dürfte es nicht schwer fallen, es aber mit unserer Kunst nehmen, um so wich-
auch staatliche Mittel für notwendig werdende tiger wird gerade die Überwachung der Entwick-
größere Erneuerungen zu erhalten. Insbesondere der Anlage. Früher gab es Gartenarchitekten,
denke ich dabei an die Ausbesserungen bzw. die sich fast nur mit Neuanlagen befaßten und
Neuherstellung von Gartenarchitekturen und der Gartenpflege keine größere Bedeutung bei-
Skulpturen, welche in vielen dieser Gärten in so legten. Heute muß besonders die Pflege des
reichem Maße zur Verwendung gelangten. Hand Gartens oder die Überwachung derselben als
in Hand damit müßte die rechtzeitige Erneuerung eines der wichtigsten Mittel angesehen werden,
des Pflanzmaterials gehen. Da häufig ganze um die richtige Wirkung und volle Schönheit
Teile ihrem ursprünglichen Zweck entzogen sind aller Teile der Anlage zu erzielen,
und für Gemüsezucht usw. verwendet werden, Wie oft erlebt man, daß eine an sich gut ge-
so steht nichts im Wege auf diesem Lande auch löste Aufgabe schon wenige Jahre nach der An-
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Gartenarchitekt H. Tölke -f\
künstlerisdien Wert hinzuweisen. Mein sollte junge Gehölze, Heckenpflanzen u. dgl. heranzu-
eigentlich denken, daß dies kaum nötig sei, und ziehen, um sie als kräftige Exemplare zur Er-
doch ist die Pflege oft Leuten anvertraut, die gänzung des abgängigenMaterials zu verwenden,
keine Ahnung davon haben, was man in ihre Wenn es auch nicht mehr gelingen wird, alles
Hände gelegt hat. Es dürfte eine der vornehm- im alten Glänze neu erstehen zu lassen, so würde
sten Aufgaben der deutschen Gesellschaft für man schon einen hübschen Erfolg dadurch er-
Gartenkunst sein, für einen ausreichenden Schutz zielen, wenn das jetzt noch vorhandene nicht
dieser Anlagen einzutreten. Wir erhalten auch weiter verfällt. Wir erfüllen damit eine Pflicht
alte Baudenkmäler und geben dafür jährlich gegenüber den alten Gartenkünstlern, wie wir
große Summen aus. Für unsern Zweck benötigen auch hoffen müssen, daß unseren Schöpfungen
wir verhältnismäßig wenig Mittel, zumal es sich später ein gleicher Schutz zuteil werde,
oft nur darum handeln wird, bereits für die Auf diesen Schutz müssen wir um so mehr
Pflege bereitgestellte Mittel in richtiger Weise Wert legen, als es eine große Schattenseite un-
zu verwenden. Es wird in vielen Fällen genügen, seres sonst so idealen Berufes ist, daß noch Jahre
für eine tüchtige Oberleitung zu sorgen, die all- und Jahrzehnte vergehen werden, bis die volle
jährlich die erforderlichen Maßnahmen anordnet. Schönheit an vielen der neusten Gartenschöp-
Wenn diese Bestrebungen in die richtigen Bahnen Ringen zur Geltung kommen wird. Je ernster wir
gelenkt werden, so dürfte es nicht schwer fallen, es aber mit unserer Kunst nehmen, um so wich-
auch staatliche Mittel für notwendig werdende tiger wird gerade die Überwachung der Entwick-
größere Erneuerungen zu erhalten. Insbesondere der Anlage. Früher gab es Gartenarchitekten,
denke ich dabei an die Ausbesserungen bzw. die sich fast nur mit Neuanlagen befaßten und
Neuherstellung von Gartenarchitekturen und der Gartenpflege keine größere Bedeutung bei-
Skulpturen, welche in vielen dieser Gärten in so legten. Heute muß besonders die Pflege des
reichem Maße zur Verwendung gelangten. Hand Gartens oder die Überwachung derselben als
in Hand damit müßte die rechtzeitige Erneuerung eines der wichtigsten Mittel angesehen werden,
des Pflanzmaterials gehen. Da häufig ganze um die richtige Wirkung und volle Schönheit
Teile ihrem ursprünglichen Zweck entzogen sind aller Teile der Anlage zu erzielen,
und für Gemüsezucht usw. verwendet werden, Wie oft erlebt man, daß eine an sich gut ge-
so steht nichts im Wege auf diesem Lande auch löste Aufgabe schon wenige Jahre nach der An-
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