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Die Gartenkunst — 27.1914

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Nr. 17
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Koch, Hugo: Architektur und Plastik auf der Gartenbau-Ausstellung in Altona
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https://doi.org/10.11588/diglit.20974#0260

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dererseits der etwas erhöht liegende Musik-
H platz mit Musikpavillon. Eine Pergolenarchi-
tektur, die sich in die vorhandene Wandung
alter prächtiger Bäume glücklich einfügt, gibt
den Abschluß gegen das steile Elbufer.

^HKL reichen Zeit, noch keinen typischen, sachlich

gfB9k^t0^^^k^- entwickelten Ausstellungsstil. Das liegt in

BiBltr'-fbMüK^: ^^Hh der Verschiedenartigkeit der architektoni-

schen Ziele unserer Zeit und dem Wesen der
MtoL ^^Hn «Ht Ausstellung begründet. Die Baugesinnung

:- ■' .v ,m, * unserer Zeit fordert Wahrhaftigkeit im

-. Ausdruck. Das hat bei Ausstellungsbauten

seine Schwierigkeiten. Es sind vergängliche
^I^^^B^^Bs Bauten. Sie würden demnach das auch zum

Ausdruck bringen müssen. Andererseits
aber sollen Ausstellungsbauten im gewissen
' • Sinne monumental wirken, den Eindruck von

Pracht und Größe erwecken. In diesem Be-
■ streben hat man in den Ausstellungen der

^M^^^^P^r^^^^^^^"^^^^E£MH^^^^H| letzten Jahre die alte liebe Säule der Griechen
jl^^^^^j^J^BBWil^BB^MilBy'^ v .•"WW||''-> ' wieder hervorgesucht und die aus Balken

^^5^^B/^Bmm un(i Lattenwerk hergestellten Bauten, um-
kleidet mit Kalk, Gips oder Zement, mit ihr
jV1*. . ^ '9 VflHHHI geschmückt, um einen monumentalen Ein-

•;. MH^^^^^I druck zu erzielen. In Altona ging man in dem
.. jMfsSS' " «.( SBP ••>'.-* Streben nadi Wahrhaftigkeit in konstruk-

. ^|^-'***** Jap» . f'fvl tiver Beziehung neue Wege, indem man Holz
•. ^jjgSBT '\-v' J *l\i£Vm •••• als Baumaterial wählte und es auch äußerlidi

; B- -/ ^;'^sT^^jB^,' zeigte. Den Schritt zu entsprechendem neuen

Sh^H^Hh schmücken antike' Säulen, an ersteren in
etwa überkommenen Verhältnissen, an letz-

terer in schwerer gedrungener Form, so
Bronceplasük von L. Albrecht Hamburg, im Sondergarten daß dufdl dgn starklastenden steilen Giebel
von Konig & Koggenbroa. Gartenbau-Ausstellung 1914. , , , • .

und das hone Dach der Bau in den Erdboden

Neben der Lage ist die Gestaltung der Platz- zu versinken scheint. Das etwas konvex ge-
fläche von größtem Einfluß. Auch hierin war krümmte Längsprofil des ansteigenden Platzes
Altona glücklich beraten. Das Unternehmen trägt verstärkt noch diesen Eindruck,
nicht den Charakter einer Weltausstellung, man Es war ein guter Gedanke, den Hauptfest-
begnügte sich mit bescheidenen Platzabmes- platz einheitlich in der Farbe durch den Ham-
sungen, glücklicherweise wohl auch durch die ge- burger Kunstmaler Fischer Trachau behandeln
ringe Ausdehnungsmöglichkeit auf dem alten zu lassen, der in der hierfür ausgeschriebenen
Parkgelände dazu gedrängt, und erzielte damit Konkurrenz den L Preis erhalten hatte. Wenn
einen Platz, auf welchem das gesellschaftliche man auch mit der figürlichen Malerei im Giebel-
Treiben zu bester Entfaltung gelangt. Durch ge- dreieck der Hauptausstellungshalle, die nicht
schickte Aufteilung der Platzfläche ist es gelungen, recht glücklich in das Giebelfeld komponiert ist,
den Mittelteil als eine Art Feststraße der prome- sowie der stark theatralischen Bemalung der
nierenden Gesellschaft freizuhalten. Man betritt Vorhallen an den Eingangsbauten weniger ein-
sie unter prächtigen Kastanien vom Haupteingang verstanden sein wird, so bringt doch die ein-
aus und sie erhält ihren Abschluß durch die Haupt- heitliche farbige Behandlung der Bauten, die
ausstellungshalle, in welcher die verschiedenen Hervorhebung ihrer horizontalen Gliederung
Sonderausstellungen stattfinden. Die Feststraße eine große Ruhe und Geschlossenheit in die
begrenzen einerseits das glücklich gelöste Haupt- architektonische Gesamtwirkung. Der gelun-
restaurant mit vorgelagerten Terrassen und an- genste Bau ist das Hauptrestaurant, vielleicht

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