Wasserträgerin.
bauausstellung, das Zusammenwirken
von Gartenkunst und Architektur in
seinen vielen Möglichkeiten vorbild-
lich zu zeigen, ist weniger befriedigend
gelöst, wohl auch nicht recht erkannt
worden.
Wir stehen heute wieder in einer
Zeit der Neubewertung architektonischen
Schaffens in der Gartenkunst. Das gibt
sich auch im Zusammenwirken von Archi-
tektur und Vegetation in der Ausstellung
zu erkennen. Aber es fehlt noch oft das
rechte Abwägen der Verhältnisse, das
Grundlegende alles architektonischen
Schaffens. Auf dem ebenen Gelände der
Donnerschen Weide hatte man Gelegen-
heit zum Aufbau idealer architektoni-
scher Gartenbilder, denn nichts stand
hier im Wege. Man schuf eine völlig
regelmäßig aufgeteilte Gartenplanung.
(Bild Seite 253.) Aber so schön die das
Gelände gliedernde Anlage der reizvoll
bewachsenen Pergola auch sein mag, in
den Verhältnissen zu den angrenzenden,
in den Zielpunkten geschaffenen Bauten
ist sie verfehlt. Die große Anlage führt
in ihren vier Zielpunkten auf viel zu be-
scheidene Architekturen, so daß ein gros-
ser Mißklang in die räumlich gedachte
Schöpfung kommt. Selbst das immerhin
bedeutende Bauernhaus kann sich hier
nicht behaupten, und der schöne Garten
von Hölscher, der zu vermitteln sucht,
vermag den Mißklang nicht zu verdecken.
Ganz andere Aufgaben stellte das
Gelände am Elbufer. Die vorhandenen
Höhenunterschiede und der vorhandene
Baumbestand gaben die Möglichkeit zur
Terrassengliederung und forderten ein
Hineinkomponieren der Architektur in
die Landschaft. Von den von der Ausstel-
lungsleitung geschaffenen Bauten inter-
essiert hier vor allem die architektonische
Bewältigung des Terrassenaufbaues an
der Industrieabteilung, wo unter Ver-
wendung eines auf der Höhe liegenden
Mausoleums mit anschließendem Orchi-
deenhaus das steil abfallende Gelände
architektonisch verwertet wurde zur
Unterbringung von Ausstellungsräumen
für die Industrie. Der auf mittlerer Höhe
gebildete Gartenhof (Heft 10, Seite 176)
erhielt eine wenig vorbildliche gärt-
nerische Behandlung und plastischen
Schmuck.
Die beste Leistung in Verwertung des
Geländes und architektonische Gestal-
Plastik von Kunstmann & Hersener, DWB. Altona, tung dfls yon Ardlitekt Winand
auf der Gartenbau-Ausstellung Altona 1914. geschaffene Teehaus im Garten von
Ausf. Keram. Werkst. Bautier & Co., Broitzem. KönJg &Roggenbrod. (Heft 10, Seite 174.)
252
bauausstellung, das Zusammenwirken
von Gartenkunst und Architektur in
seinen vielen Möglichkeiten vorbild-
lich zu zeigen, ist weniger befriedigend
gelöst, wohl auch nicht recht erkannt
worden.
Wir stehen heute wieder in einer
Zeit der Neubewertung architektonischen
Schaffens in der Gartenkunst. Das gibt
sich auch im Zusammenwirken von Archi-
tektur und Vegetation in der Ausstellung
zu erkennen. Aber es fehlt noch oft das
rechte Abwägen der Verhältnisse, das
Grundlegende alles architektonischen
Schaffens. Auf dem ebenen Gelände der
Donnerschen Weide hatte man Gelegen-
heit zum Aufbau idealer architektoni-
scher Gartenbilder, denn nichts stand
hier im Wege. Man schuf eine völlig
regelmäßig aufgeteilte Gartenplanung.
(Bild Seite 253.) Aber so schön die das
Gelände gliedernde Anlage der reizvoll
bewachsenen Pergola auch sein mag, in
den Verhältnissen zu den angrenzenden,
in den Zielpunkten geschaffenen Bauten
ist sie verfehlt. Die große Anlage führt
in ihren vier Zielpunkten auf viel zu be-
scheidene Architekturen, so daß ein gros-
ser Mißklang in die räumlich gedachte
Schöpfung kommt. Selbst das immerhin
bedeutende Bauernhaus kann sich hier
nicht behaupten, und der schöne Garten
von Hölscher, der zu vermitteln sucht,
vermag den Mißklang nicht zu verdecken.
Ganz andere Aufgaben stellte das
Gelände am Elbufer. Die vorhandenen
Höhenunterschiede und der vorhandene
Baumbestand gaben die Möglichkeit zur
Terrassengliederung und forderten ein
Hineinkomponieren der Architektur in
die Landschaft. Von den von der Ausstel-
lungsleitung geschaffenen Bauten inter-
essiert hier vor allem die architektonische
Bewältigung des Terrassenaufbaues an
der Industrieabteilung, wo unter Ver-
wendung eines auf der Höhe liegenden
Mausoleums mit anschließendem Orchi-
deenhaus das steil abfallende Gelände
architektonisch verwertet wurde zur
Unterbringung von Ausstellungsräumen
für die Industrie. Der auf mittlerer Höhe
gebildete Gartenhof (Heft 10, Seite 176)
erhielt eine wenig vorbildliche gärt-
nerische Behandlung und plastischen
Schmuck.
Die beste Leistung in Verwertung des
Geländes und architektonische Gestal-
Plastik von Kunstmann & Hersener, DWB. Altona, tung dfls yon Ardlitekt Winand
auf der Gartenbau-Ausstellung Altona 1914. geschaffene Teehaus im Garten von
Ausf. Keram. Werkst. Bautier & Co., Broitzem. KönJg &Roggenbrod. (Heft 10, Seite 174.)
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