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Die Gartenkunst — 27.1914

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Nr. 18
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Heicke, C.: Die Gartenkunst in deutschen Mittel- und Kleinstädten
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https://doi.org/10.11588/diglit.20974#0275

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häufen in der Brunnennische,
der davor angeordnete Beet-
klumpen, alles wieder ge-
schmackvoll eingefriedigt,
mögen genügen.

Natürlich kann man für
alles dieses nicht den Gärt-
ner allein verantwortlich
machen. Daß auch andere
Kräfte mitwirken, die Stadt
mit brauchbaren Gegenbei-
spielen zu durchsetzen, zeigt
das Bild 7 Seite 265, welches
die Kreuzung einer steil an-
steigenden Straße mit einer
ziemlich eben verlaufenden
wiedergibt. Dem Bild brau-
chen keine Worte mehr bei-
gefügt zu werden. Das Bild
ist typisch für die Geschick- Bild 7" Verfehlte Ausgestaltung einer Straßenkreuzung.

lichkeit, mit der man zwar
für alles sorgt: für Ver-
schönerung, daher das weiße
perg olaartig e Holzg erüst,für
Bequemlichkeit, daher die
Einschaltung der fünf Stufen
links und das dürftige Eisen-
geländer, endlich für Sicher-
heit, deshalb die Laterne,
und damit dieser kein Leid
geschieht, der eiserne Ab-
weiser an ihrem Fuße. Jedes
ein Stück für sich, aber alles
ist ohne irgendwelche Rück-
sichtnahme nebeneinander
hingestellt, während es doch
wohl eine Kleinigkeit ge-
wesen wäre, den obersten
Pfosten des Holzgerüstes
gleich als Lichtträger auszu-
bilden, das Treppengeländer
mit dem übrigen in Form
und Material in Einklang zu
bringen und schließlich den
Abweiser entbehrlich zu
machen.

Aber wir sind noch nicht
am Ende. Die Stadt dehnt
sich aus und baut neue
Straßen. Ein Beispiel dafür
das Bild 8 Seite 265. Man
könnte mit Achselzucken
über ihre trostlose Nüchtern-
heit hinweggehen, wenn an
der Grenze des Stadtge-
bietes diese öde Straße nicht
ihre Fortsetzung in einer
Landstraße mit prächtigen
alten Lindenbäumen fände
und man nicht hören müßte, 9 zustand derselben Straße vor wenigen Jahren.

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