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Die Gartenkunst — 27.1914

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Nr. 18
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Heicke, C.: Die Gartenkunst in deutschen Mittel- und Kleinstädten
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https://doi.org/10.11588/diglit.20974#0277

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Bild 11. Das gleiche Landschaftsbild vorher. Der Teich ist jetzt zugeschüttet.

13. Jahrhundert und des altersgrauen Schlosses gesetzt wird. Er hat bei allen Maßnahmen Rat

auffällt, zählt etwa 11000 Einwohner. Ihr Kern und Unterstützung bei Fachleuten gesucht, sich

besteht aus malerischen Gassen, durch die sich der Deutschen Gesellschaft für Gartenkunst an-

die alte Heerstraße von Cöln nach Frankfurt geschlossen, ihre Versammlungen und Studien-

windet. Zahlreiche gut erhaltene Fachwerkbauten reisen mitgemacht, und jede Gelegenheit benutzt,

zieren die Stadt. Um diesen Kern, der sich an sich zu unterrichten.

der Südseite des nach Norden jäh zur Lahn ab- Man kann an den Ergebnissen seiner Tätig-
fallendenDomfelsensanschmiegt.sind die neueren keit leicht verfolgen, wie nach und nach der Blick
Stadtteile angeschlossen, derenfreundlicheVillen- für alles, worauf es ankommt, sich geweitet
viertel das Ergebnis der Bautätigkeit der letzten und geschärft hat. Merkt man den ersten An-
Jahrzehnte sind. fängen noch eine gewisse Unsicherheit an, so
Außer dem die Stadt im Westen um etwa kann von den späteren Schöpfungen, die der
50 Meter überragenden Schafsberg hat das Stadt- Limburger Verein unter seiner Leitung durchge-
gebiet keine nennenswertenWaldungen oder An- führt hat, gesagt werden, daß sie auch hoch-
lagen aufzuweisen. Erst in neuerer Zeit ist man gespannten fachmännischen Anforderungen ge-
daran gegangen, diesem Mangel abzuhelfen. nügen. Sie bilden eine Grundlage, auf der der
Ähnlich wie in Elberfeld und Barmen, ist indessen Stadt Limburg ein Kranz von Anlagen erwächst,
auch in Limburg nicht die Stadt selbst, sondern die ihr in der Zukunft, wenn sie sadi- und fach-
mit ihrer Unterstützung der Verschönerungs- gemäß weiter entwickelt werden, Freude und
verein der Träger der auf Schaffung öffentlicher Gewinn bringen werden.

Anlagen gerichteten Bestrebungen. Dieser und Zu diesem Urteil muß man namentlich dann
sein Vorsitzender Heppel verdienen, daß man gelangen, wenn man erfährt, mit welch geringen
ihrer Wirksamkeit auf diesem Gebiet auch in der Mitteln die einzelnen Anlagen geschaffen sind.
„Gartenkunst" gerecht wird. Herr Heppel, ein Ohne nennenswerte bare Zuschüsse seitens der
Limburger Fabrikant, von jeher ein Gartenfreund, Stadt, die nur den Grund und Boden für die An-
hat seit Aufgabe seiner geschäftlichen Tätigkeit lagen zur Verfügung stellt und unter ihrem
die Arbeit des Vereins in die richtigen Wege ge- Bürgermeister Haerten die Bestrebungen des
leitet. Er hat dabei von Anfang an empfunden, Vereins weitsichtig unterstützt, ist es dem Verein
daß Erfolge nur erzielt werden können, wenn gelungen, lediglich unter Aufwendung der eigenen
etwas mehr als der gute Wille des Laien ein- Mittel und mit Hilfe von Stiftungen wohlhaben-

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