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Die Gartenkunst — 27.1914

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Nr. 19
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Heicke, C.: Die geschäftliche Lage der Baumschulen und Gartenarchitekten während des Krieges
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Von den Herrschaftssitzen an der Erft
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https://doi.org/10.11588/diglit.20974#0286

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streifen hin, begrenzt von
niedrig en, teils bewaldeten,
teils mit Äckern bedeckten
Höhenrücken auf der einen
Seite, auf der anderen
Seite von einer abwechs-
lungsreichen reizvollen
Niederungslandschaft. Et-
wa ein Dutzend alter
Herrensitze liegt in dieser
Landschaft, teilweis inter-
essante Bauwerke, um-
geben von alten Parkan-
lagen, die wohl weniger
als Beispiele hochstehen-
der künstlerischer Gestal-
tung, wie als Beweise
pietätvoller Wahrung alt-
überkommenen Bestandes
gelten können. In manchen
hat der „Gärtner", wohl
in bester Absicht, aber mit
ungeschickter Hand Ein-
griffe vorgenommen, die
besser unterblieben wä-
ren, im allgemeinen ist
aber nicht viel verdorben.

Die Gegend liegt etwas
abseits vom Reiseverkehr
und wird wenig aufge-
sucht. Wir begrüßen es
daher, daß uns von ei-
nigen jener Edelsitze Bilder
zur Verfügung gestellt
sind, die wir in diesem
und einem der nächsten
Hefte wiedergeben. Einer
Plauderei, die der Einsen-
der, Herr G. Heidt, Kerpen
Schloß Paffendorf a. d. Erft. Torgebcnide mit Einblidi in den Schloßhof. l j j^Qjn fen Bildern bei-

unsere wirtschaftliche Rüstung lückenlos zu er- gefügt hat, entnehmen wir das folgende:
halten, unser Geschäftsleben soweit als irgend Das Schloß Paffendorf, dem Freiherrn von
möglich vor Schädigungen zu bewahren und allen Bongart gehörig, ist ein bedeutender Backstein-
Berufskreisen die Möglichkeit zu verschaffen, bau, der sich um einen intimen Schloßhof gruppiert,
ihre Betriebe wenn auch mit Einschränkungen auf- den begrünte Wände umschließen. Zwei große
recht zu erhalten. Die von diesen Ausführungen Steinbrücken führen über den breiten Schloßteich
betroffenen Kreise bilden einen so wichtigen in den Garten, von denen die eine den Garten
Bestandteil im Erwerbsleben unseres Volkes, mit dem Hof, die andere unmittelbar die Schloß-
daßsie Anspruch auf weitgehendste Berücksichti- räume mit dem Park verbindet. Beachtenswert
gung zu erheben berechtigt sind, umsomehr als sind der zu dem Schloßhof führende Torbau (Bild
auch sie in gleich hohem Grade durch den Krieg Seite 276) und ein Umgang am Hauptgebäude,
zu Opfern an Gut und Blut herangezogen wer- dessen Pfeiler unmittelbar aus dem Schloßteich
den, wie andere Kreise, für die mancherlei ge- aufsteigen (Bild Seite 277). Das Hauptgebäude

schieht.__Heicke. selbst flankieren wuchtige Türme.

Ausgedehnte Rasenflächen mit Strauchgruppen

Voll d.6tl HcrrSctlClftssi'tZCn un<^ prachtvollen Einzelbäumen bilden den Park.

Man bemerkt hundertjährige Baumriesen, aus-
gedehnte Azaleen- und Rhododendrongruppen.

Westlich von Köln zieht sich die aus der Eifel Die Baumkronen spiegeln sich wirkungsvoll in

kommende Erft durch einen breiten Wiesen- der ausgedehnten Teichfläche, die das Schloß



an der Erft.

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