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Die Gartenkunst — 27.1914

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Nr. 19
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Spitzel, ... von: "Jedermann" und die deutsche Obstbausache
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Soldaten haben davon ihr redlich Teil
erhalten; da es ihnen vortrefflich
schmeckte, auch die Kompotte und Mar-
meladen, so werden sie in der Heimat
die besten und beredetsten Vorkämpfer
werden für reichlichen Obstgenuß und für
entsprechende Mehrung des Obstbaues.
Die Mehrung und der große wirtschaftliche
Wert des Obstbaues begründen zur Ge-
nüge, daß alle Zweige der Staats-
verwaltung sich mit dieser so wichtigen
Sache beschäftigen sollen. Da aber auch
für jede Familie der Geldbeutel dabei
in Frage kommt, so ist die Materie eine
Angelegenheit für „Jedermann".

So sei denn diese Erörterung in erster
Linie den Präsidenten der Kreisregie-
rungen gewidmet oder der Provinzen, ist
es fürwahr doch eine schöne und dankbare
Aufgabe,nicht bloß zu verwalten, sondern
den Kreis, die Provinz, in jeder Hinsicht
und Beziehung „vorwärts zu bringen".
Wenn man dabei aufmancherlei Schwierig-
keiten, Hemmnisse und Widerstände
stößt, so reizt dies erst recht, erhöht den
Eifer, aber auch das Verdienst. So machte
sich vor 4 Jahrzehnten der Oberpräsident
der Rheinprovinz wegen schärfster Durch-
führung der Dungstättenbesserung über-
aus unbeliebt, ja verhaßt; das dauerte
aber nur wenige Jahre, dann sah man
die Vorteile ein und in hellen Haufen
fiel man von den Fahnen der bockbeinigen
Urgroßvatermanierspartei ab — und noch
heute wird des fortschreitenden Präsi-
denten Name mit Dankbarkeit, Verehrung
und Lob genannt. Die Verbesserung der
Obstbauverhältnisse muß weiter den
Bezirksamtmännern und Bürgermeistern
am Herzen liegen, hierin Bedeutendes für
das Volkswohl, für die Volksgesundheit,
für das Nationalvermögen und dem Be-
zirkswohlstand zu leisten, muß reinste Cephalotaxus pedunculata fastigiata, Kopfeibe.
Freude, berechtigten Stolz und wahre Be-
friedigung gewähren. Zahllos sind die
Wege, Mittel, Verbindungen und Möglich-
keiten, um baldigst selbst hochgesteckte
Ziele zu erreichen. Bezirksamtmänner
und Bürgermeister sind in steter Berüh-
rung , sie stehen in Fühlung mit den
Lehrern! Lehrer und Geistliche
sind aber doch fast überall die Stützen,
das Rückgrad der Obstbaubewegung,
ohne deren Mitarbeit es mit unserem
Obstbau schlechter bestellt wäre. Wo die
Mitarbeit der Geistlichen und Lehrer
noch nicht stattfindet, sollte sie baldigst
erreicht werden. Je besser es der Ge-
meinde, der Ortsbevölkerung geht, desto
besser wird es auch der Kirche und Schule,
dem Pfarrer und Lehrer gehen; zu den
idealen Mehrleistungsmöglichkeiten ge-
sellen sich solche materieller Art und bei
teueren Zeiten sind sie wahrlich nicht
zu übersehen.

Der Bezirksamtmann steht weiter
durch den Bezirksarzt auch den übrigen
Ärzten im Bezirk nahe, die Ärzte sind
Vertrauensmänner fast in jeder Familie.
Was kann der Arzt für ein warmer,
erfolgreicher Fürsprecher sein für ver-
mehrten Obstgenuß und von der Obst-
genußempfehlung zur Obstbauförderung
ist nur ein kleiner Schritt. Das Wort

des Arztes hat entschieden einen guten Picea excelsa nidiformis, Zwergfichte.

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