Heidelberger Jahrbücher der Literatur (14,2.1821)

Heidelberger

Jahrbücher der Literatur.

Eusebii Emeseni Oratio in sacrum paraseeves diem* e duobus Codicibus

Vindobonensibus nunc primum in lucem edita et observation* histor. et
litterariis illustrata, ab Jo. Christ♦ GutU Augusti, Ph* et Th. D* in
Univ. ßoruss. Rhenan. Th. Prof. P. O. Bonnae. b. Matcus. 1820.4» 36 kr*


Zu Edessa geboren und in der dortigen Schule erzogen, als.

dann von Eusebius Gäsariensis und Patrophilus Skythopolitanus
gebildet, war dieser Eusebius als Schrifterklärer und Kirchen-
redner unter den Zeitgenossen so angesehen, dass ihm das Erz-
bisthurn zu Antiochia und, nach Vertreibung de# Athanasiut,
das noch bedeutendere zu Alexandrien angetragen wurde. Bey-
des nahrn er nicht an, nachher aber das Bisthum zu Emesa,
ungeachtet ihn bey diesern die Gemeinde eine zeitlang nach
Sokrates Kg. 2 , 9. deswegen nicht anerkennen wotlte, weil er
ein Mathematiker, d. i* ein astrologisch-zauberischer Zeichen-
deuter, seyn sollte. Des Sokrates Worte: sXoiSopeiro ypcp. wc jiici-
ÜtI/lccct/ktjv ctGKxtJLevoQy erklären sich aus Sozomenus III. 6 ed. Vales.
p, 50 SießocXKero &mei%ou ttjc azpovoju/occ, b /v.epog oc'roTekeG/uocn-
%ov Kotkücr;. Sokrates schreibt ihm überdies erstaunenswiisdigc
sVirkungen roc repocnoc ev rx/g %epcnv ocvrx zu, Sozomenos das
dotugocrxpyTiGoc/* K. Constantius nahm ihn in den Persischen
Krieg mit, als einen Thawnaturgeji. Im J• 35war er nicht
inehr Bischosf zu E. also wahrsch. gestorben» Er war zu Anti-
ochia begraben.

Ein solcher Kirchenvater aus der Antiochenischen, der hi-
storischen Auslegung Kandigeren Schule (vergh Mänter von d.
antiochen, Schule im Archiv f. Kg. i. Bds. x. St. iS 13 ) ein
Kirchenvater, welchen Hieronymi Gatalogus Scriptor» ecles* c. 91.
als eUgantis et rhetorici ingemi schildert, qui innuinerabiles et qui
ad plausurn populi pertinent consecit libros, magisque historiam
sequutus, ab his, qui cleclamai'e volunt, studiosissime legitiir.. endlich
ein KV. der zwar nicht Arianer, nicht Sabellianer, aber doch
auch nicht Homousianischer Nikänist vvar — als welch ein cba-
rackteristisches Beyspiel aus seiner ganzen Zeit, als welch ein
Muster, wohl auch fiir die Nachwelfc, niuss dieser erscheinen ?

Sehr schätzbar ist, dass Hr. Dr. Augusti, durch den Custos
der Kayserl, Bibliothek und Prof* der griech. Sprache zw Wien,

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